Regierungschef Glawtschew wird zugleich Außenminister

Foto: Pixabay/Naknaknak
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SOFIA: Die bulgarische Übergangsregierung ist erst zwei Wochen im Amt. Doch schon werden Minister entlassen. Der wichtige Posten des Außenministers wird neu besetzt.

In Bulgarien ist Außenminister Stefan Dimitrow nach Kritik wegen ungenügender Unterstützung der Ukraine nach nur zwei Wochen im Amt entlassen worden. Zum neuen Außenminister in der Übergangsregierung in Sofia wurde Ministerpräsident Dimitar Glawtschew ernannt, der künftig beide Funktionen ausüben wird. Agrarminister Kiril Watew wurde zugleich vom bisherigen Chef der Behörde für EU-Agrarzahlung, Georgi Tachow, abgelöst. Staatspräsident Rumen Radew unterzeichnete am Montag die entsprechenden Dekrete.

Die Übergangsregierung von Glawtschew war erst am 9. April ihr Amt angetreten, um nach dem Bruch von Bulgariens prowestlicher Regierung eine Neuwahl am 9. Juni zu organisieren. Diese sechste Parlamentswahl binnen drei Jahren fällt in dem südosteuropäischen Land mit der Europawahl zusammen.

Dem entlassenen Außenminister Dimitrow, der zuvor Botschafter Bulgariens in Montenegro war, wurde schlechte Kommunikation in der Nacht des iranischen Großangriffs mit Drohnen und Raketen auf Israel vorgeworfen. Zudem wurde er vom prowestlichen Lager beschuldigt, sich nicht konsequent genug für eine militärische Unterstützung der Ukraine eingesetzt zu haben und damit vom geopolitischen Kurs des Nato- und EU-Mitgliedstaates Bulgarien abgewichen zu sein.

Unterdessen gab es auch an Interimsregierungschef Glawtschew selbst Kritik. Ex-Außenminister Iwajlo Kalfin sagte im Staatsradio, Glawtschew sei als Ökonom nicht für den Posten des Außenministers geeignet. Die Außenpolitik sei ein hochprofessioneller Bereich.

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