Bauernproteste trotz Angebot der Regierung

Spaniens Landwirte schließen sich der Protestwelle in Europa an. Foto: epa/Quique Garcia
Spaniens Landwirte schließen sich der Protestwelle in Europa an. Foto: epa/Quique Garcia

MADRID: Trotz eines ersten Entgegenkommens der linken Regierung haben die Bauern in Spanien ihre Proteste fortgesetzt. In vielen Teilen des Landes demonstrierten Landwirte am Freitag den elften Tag in Folge für «faire Preise» und eine stärkere Position in der Lebensmittelkette von der Erzeugung bis zum Verkauf. Mit Hunderten von langsam fahrenden Traktoren wurden Autobahnen und Landstraßen in den Regionen Katalonien, Andalusien, Valencia, Kantabrien, Navarra, Aragonien und Extremadura blockiert. Spanien gilt als Obst- und Gemüsegarten Europas. Auch in Deutschland und anderen Ländern des Kontinents gab und gibt es Bauernproteste.

Neben gerechten Preisen fordern die spanischen Bauern unter anderem die Beibehaltung der Steuerermäßigung für Agrardiesel, strengere Kontrollen für Importe aus Nicht-EU-Ländern sowie einen Abbau der Umweltauflagen und der Bürokratie zum Erhalt von EU-Agrarhilfen.

Bei seinem ersten Treffen mit Vertretern von Bauernverbänden seit Beginn der Proteste hatte Agrar- und Ernährungsminister Luis Planas am späten Donnerstagabend ein Paket mit 18 Maßnahmen präsentiert, darunter eine strengere Überwachung der Lebensmittelkette sowie eine Einschränkung der Einfuhren aus Drittmärkten. Die Bauernverbände bezeichneten den Vorschlag einstimmig als «Fortschritt», aber auch als «ungenügend». «Die Traktoren ruhen nicht», schrieb der Verband junger Bauern Asaja am Freitag auf der Plattform X.

Bei den seit dem 6. Februar anhaltenden Protesten wurden nach einer jüngsten Mitteilung des Innenministeriums in Madrid insgesamt 43 Demonstranten festgenommen. Nennenswerte Zwischenfälle gab es bei den Demonstrationen bisher allerdings nicht.

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