Schließt deutsche Fregatte in Straße von Taiwan nicht aus

Annalena Baerbock, Außenministerin, steigt am Flughafen Adelaide aus der Regierungsmaschine «Konrad Adenauer» vom Typ Airbus A 350. . Foto: Sina Schuldt/dpa
Annalena Baerbock, Außenministerin, steigt am Flughafen Adelaide aus der Regierungsmaschine «Konrad Adenauer» vom Typ Airbus A 350. . Foto: Sina Schuldt/dpa

AUCKLAND: Zwei deutsche Marine-Schiffe brechen am Dienstag zu einer Pazifik-Mission auf. Die Route kann durchaus außenpolitische Brisanz haben.

? Bundesaußenministerin Annalena Baerbock schließt nicht aus, dass die Fregatte «Baden-Württemberg» bei ihrer bevorstehenden Pazifik-Mission die Straße von Taiwan durchquert. Bei ihrem Besuch in Neuseeland sagte die Grünen-Politikerin am Samstag zwar, dass die Route des Kriegsschiffes und eines Versorgungsschiffes nicht vorab bekannt gegeben werde. Sie betonte aber gleichzeitig, dass das «Recht der friedlichen Durchfahrt» auch für die Straße von Taiwan gelte. «Da gelten dieselben Regeln wie in allen vergleichbaren Meeresgebieten, wo unsere Schiffe und andere Schiffe langfahren.» Auf dieser Grundlage finde die Übungsmission der beiden Schiffe statt.

Bogen um Taiwan bei erster Pazifik-Mission

Die Fregatte «Baden-Württemberg» und der Einsatzgruppenversorger «Frankfurt am Main» starten am Dienstag eine Weltumrundung, bei der sie durch den Panamakanal in den Pazifik gelangen und später auch das Südchinesische Meer durchqueren. Eine vergleichbare Mission hatte es bereits von August 2021 bis Februar 2022 gegeben. Die Fregatte «Bayern» nahm damals zwar an Manövern mit Bündnispartnern teil, machte um Taiwan aber einen Bogen.

Die Durchquerung der Straße von Taiwan könnte von China als Provokation gesehen werden. Die kommunistische Volksrepublik beansprucht die demokratische Republik Taiwan als ihr eigenes Territorium und hat mehrfach mit einer Invasion gedroht. Die USA, Großbritannien und Frankreich zeigen dennoch militärische Präsenz in der Meerenge zwischen Taiwan und China.

Vor Europareise Xis: Baerbock kritisiert Subventionspraxis Chinas

Vor dem Europa-Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping kritisierte Baerbock auch die staatliche Subventionspraxis Chinas und schloss Gegenmaßnahmen nicht aus. «So handhaben das eigentlich alle großen Ökonomien auf dieser Welt, dass sie sich für internationale Regeln einsetzen, und bei einem Regelbruch ihre eigenen Märkte dann entsprechend schützen müssen», sagte sie bei einer Pressekonferenz mit ihrem Kollegen Winston Peters.

«Wir hoffen, dass es dazu nicht kommen muss. Weil wenn sich alle an die Regeln halten, dann brauchen wir auch keine Counter-Maßnahmen», betonte sie. Die Europäische Union sehe es aber «mit Sorge», dass bei der Elektromobilität und in anderen Bereichen staatliche Subventionen Chinas gebe, die einen ausgewogenen Wettbewerb verzerren würden.

Chinas Staats- und Parteichef Xi wird sich am Montag zu Beginn einer Europareise in Paris mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen treffen. Die EU-Kommission prüft derzeit, ob der Absatz chinesischer Elektroautos in Europa in unzulässiger Weise subventioniert wird und Gegenmaßnahmen ergriffen werden müssen. Das dürfte das Hauptthema des Treffens werden.

Klimaforschung in der Antarktis: Kooperation vereinbart

Das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) vereinbarte während des Baerbock-Besuchs in Auckland eine Forschungskooperation mit dem Antarktis-Institut Neuseelands zum Klimawandel in der Südpolarregion. Für die Jahre 2028 und 2029 soll ein internationales Projekt vorbereitet werden, das der Erhebung der bisher größten Datenbasis zur Antarktis dienen soll. Außerdem besuchte Baerbock das Weltraumzentrum der Universität Auckland.

Neuseeland ist die zweite Station der einwöchigen Reise der Ministerin, am Freitag war sie zu politischen Gesprächen im südaustralischen Adelaide. In beiden Ländern war seit 13 Jahren kein deutscher Außenminister mehr. Am Sonntag geht es weiter nach Fidschi. Den Inselstaat im Südpazifik hat noch nie ein deutscher Chefdiplomat besucht.

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Johann Mueller 04.05.24 21:30
Taiwanstrasse......
Hier gilt das Intern. Seerecht; das Recht, der friedlichen Durchfahrt für die Taiwan Strasse - da gelten dieselben Regeln, wie in allen vergleichbaren Meeresgebieten, wo deutsche und andere Schiffe lang-fahren - ist ja eine Übungsmission der beiden Schiffe. GN8
Jürgen Franke 04.05.24 19:10
Herr Bachmann, gehen Sie davon aus, dass
alle Aktivitäten der Kriegsschiffe vom deutschen Bundestag abgesegnet wurden.
richard kurz 04.05.24 19:00
Etwas OT?
Ist die Baerbock eigentlich noch in der BRD steuerpflichtig?
Gefühlsmäßig verbringt sie doch mehr als 200 Tage im nichteuropäischem Ausland.

Naja. Kann ja sein, daß sie im Flieger schläft.
Das wäre dann natürlich deutsches Hoheitsgebiet.
joe bachmann 04.05.24 18:50
massive steuergeldverschwendung
- wozu müssen deutsche kriegsschiffe in den pazifik? die haben dort nichts zu suchen! aber es geht vielleicht darum, dass ein paar offiziere nochmal die welt umrunden solange das volk den geldhahn nicht zudreht.

- hat "der farang" einen druckfehler gemacht oder hat er die vor intelligenz strotzende baerbock einfach fraglos zitiert. ich tippe mal auf zweites
Ingo Kerp 04.05.24 13:30
Das ist ja mal eine "spektakuläre" Reise eines deutschen Kreigsschiffs. Die Chinesen werden es sicherlich lediglich beobachten, falls überhaupt, da kein Grund zur Sorge besteht.
Dirk 04.05.24 12:40
Da kann China ganz beruhigt sein, Waffen sind alle in die Ukraine verschenkt.