MANILA (dpa) - Auf einer philippinischen Ferieninsel sind bei Kämpfen zwischen der Armee und mutmaßlichen Islamisten am Dienstag mindestens acht Menschen getötet worden. Vermutet wird, dass eine bewaffnete Gruppe von Angreifern auf der Insel Bohol ausländische Urlauber entführen wollten. Die Insel liegt etwa 600 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila. Die Botschaften der USA und Australiens hatten zu Beginn der Woche ausdrücklich vor Entführungen gewarnt.
Nach Angaben eines Militärsprechers kam es in dem Küstenort Inabanga zu einem stundenlangen Schusswechsel. Dort hätten Anwohner gemeldet, dass eine bewaffnete Gruppe von zehn Männern mit Schlauchbooten gelandet sei. Dem Militärsprecher zufolge wurden fünf mutmaßliche Islamisten getötet. Mindestens drei Soldaten starben ebenfalls, zwei weitere wurden verletzt. Die Kämpfe dauerten am Nachmittag (Ortszeit) noch an.
Auf den Philippinen kommt es immer wieder zu Entführungen, auch von Ausländern. Die islamistische Terrorgruppe Abu Sayyaf finanziert sich auf diese Weise seit Jahrzehnten ihren Kampf für einen eigenen Staat. In ihrer Hand sollen sich aktuell mehr als zwei Dutzend Geiseln befinden. Die Gruppe hatte erst im Februar nach monatelanger Geiselhaft einen deutschen Segler ermordet.