Abu Sayyaf: Islamistischer Terror auf den Philippinen

Foto: epa/Ben Hajan
Foto: epa/Ben Hajan

MANILA (dpa) - Im Süden der mehrheitlich katholischen Philippinen kämpfen muslimische Separatisten seit den 1960er Jahren für Autonomie. Unter dem Einfluss von Al-Kaida entstand 1991 die Organisation Abu Sayyaf («Schwertträger»), die die Bevölkerung mit Anschlägen terrorisiert und ihren Kampf mit der Entführung von Ausländern und Lösegelderpressungen finanziert. Hochburg von Abu Sayyaf ist die Insel Jolo im Südwesten der Philippinen.

Ihr Gründer Abdurajak Janjalani ließ sich in Saudi-Arabien zum Islamgelehrten ausbilden, ehe er beim Al-Kaida-Chef Osama bin Laden in Afghanistan in der Lehre ging. Er wurde 1998 bei einem Gefecht getötet. Sein Bruder Khaddafy Janjalani wurde Chef, kam aber 2006 bei einem Militäreinsatz ebenfalls um. Die Organisation formierte sich unter anderen Anführern neu. 2014 schwor sie der in Syrien und im Irak aktiven Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Treue.

Spektakulärste Aktionen: Im Jahr 2000 entführte Abu Sayyaf 21 Touristen von einer Taucherinsel in Malaysia auf die Philippinen. Darunter war eine deutsche Familie, die erst nach Monaten im Dschungel gegen Lösegeld freikam. 2004 starben bei einem Anschlag auf eine Fähre auf den Philippinen 116 Menschen. 2014 entführte sie ein deutsches Paar von seiner Segeljacht und lies es erst nach Monaten frei. In diesem Jahr wurden zwei Kanadier entführt und enthauptet - angeblich, weil kein Lösegeld gezahlt wurde.

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