MÜNCHEN (dpa) - Bei der vierten bundesweiten Sammelabschiebung nach Afghanistan sind am Montag 15 abgelehnte Asylbewerber von München aus in ihren Heimatstaat geflogen worden. «Bei den Abgeschobenen handelte es sich ausnahmslos um alleinstehende Männer. Einige von ihnen waren in ihrem Gastland auch straffällig geworden», teilte das bayerische Innenministerium am Abend mit. Die Abschiebungen stoßen auch auf Kritik, weil in dem Krisenland Afghanistan immer wieder islamistische Taliban Anschläge verüben.
«Die Bewertung der aktuellen Sicherheitslage durch die Bundesregierung, also das Bundesinnenministerium und das Auswärtige Amt, ist nach wie vor unverändert, sie lässt Rückführungen in gesicherte afghanische Provinzen zu. Es gibt keinen Anlass, das in Frage zu stellen», erklärte dagegen Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag. Bedrohungen durch radikale Kräfte seien nicht allein ein Problem Afghanistans, sondern auch in vielen Teilen der Welt allgegenwärtig.
Neben Bayern beteiligten sich an der Rückführungsaktion auch die Bundesländer Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz.