Zahl der Monsunopfer bei 380

​Viele Gestrandete gerettet

Über 100.000 Menschen sind von der Außenwelt abgeschnitten. Foto: epa/Jaipal Singh
Über 100.000 Menschen sind von der Außenwelt abgeschnitten. Foto: epa/Jaipal Singh

THIRUVANANTHAPURAM (dpa) - In der Flutregion im südindischen Kerala starten und landen wieder Passagierflugzeuge - jedoch auf einem Stützpunkt der indischen Marine. Der internationale Flughafen von Kochi bleibt geschlossen. Für die Region ist es der verheerendste Monsun seit 100 Jahren.

Bei den Monsunfluten in Südindien ist die Zahl der Toten auf 380 gestiegen. Davon kamen 220 seit dem 8. August ums Leben, wie der Chef der Katastrophenschutzbehörde des Bundesstaates Kerala, P.H. Kurien, am Montag auf Anfrage mitteilte. Die Gesamtzahl berücksichtige alle Opfer der Monsunzeit in Kerala seit Ende Mai.

Der Großteil der zwischenzeitlich mehr als 100.000 Menschen, die von der Außenwelt abgeschnitten waren, wurde Kurien zufolge inzwischen gerettet. Rund 6.000 Menschen steckten noch auf den Dächern oder den oberen Stockwerken ihrer Häuser fest, davon 1.000 in der Stadt Chengannur. Sie wurden aus der Luft mit Essen und Wasser versorgt. Etwa 600 Boote der Streitkräfte, unterstützt von lokalen Fischern, seien in der Nacht im Einsatz gewesen. Noch am Montag sollten die Rettungseinsätze abgeschlossen sein.

Der Regen hatte am Wochenende nachgelassen, und am Montag fielen nur noch leichte Schauer, so dass die Pegel zu sinken begannen. Die inzwischen gut eine Million Menschen, die in mehr als 3.600 Notunterkünften in dem Bundesstaat an Indiens Südwestküste ausharrten, müssten allerdings voraussichtlich noch ein paar Tage dort bleiben, sagte Kurien.

Der internationale Flughafen von Kochi blieb wegen der Fluten weiterhin geschlossen. Auf einem Luftstützpunkt der indischen Marine in der Großstadt landeten und starteten am Montag aber wieder Passagierflüge.

Die Monsunzeit dauert in Indien von Juni bis September. Die Regenfälle sind unerlässlich für die Landwirtschaft in Südasien, können aber enorme Zerstörungen anrichten. Im vergangenen Jahr kamen in Indien mehr als 1.700 Menschen ums Leben. In diesem Jahr sind es bislang fast 1.000.

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