Verbot von Einweg-Plastiktüten gefordert

Foto: epa/Rungroj Yongrit
Foto: epa/Rungroj Yongrit

BANGKOK: Nach dem Tod der Seekuh Mariam, deren Verdauungssystem durch Plastik blockiert war, wird eine strengere Kontrolle oder ein vollständiges Verbot von Einweg-Plastiktüten laut.

Der bekannte Meeresforscher und Vizedekan der Fakultät für Fischerei der Kasetsart-Universität, Dr. Thon Thamrongnawasawat, teilte „Thai PBS“ mit, dass die jüngste Kampagne den Einsatz von Plastiktüten um 100 Millionen reduziert habe, Doch das reiche nicht aus. Er schlägt vor, Einweg-Plastiktüten ab dem nächsten Jahr zu verbieten, wie es in Neuseeland geschehen ist, oder eine Gebühr für ihre Verwendung zu erheben. Der Plan, den Einsatz von Plastikstrohhalmen zu verbieten, sollte auf das nächste Jahr vorgezogen werden.

Dr. Thon war schockiert, als er vom plötzlichen Tod von Mariam erfuhr, und dass mehrere Plastikteile in ihrem Darm gefunden wurden. Kunststoffe führten letztendlich zu einem septischen Schock, der sie tötete. Er berichtete, dass mehr als zehn seltenen Meeresspezies, darunter Meeresschildkröten und Wale, in diesem Jahr gestorben seien, weil sie sich in Fischernetzen verfangen oder Plastikmüll gefressen hatten. Darunter war ein Grindwal, in dessen Bauch 85 Plastiktüten gefunden wurden. Bei einer Lederschildkröte, die letzten Monat an einem Strand in der Provinz Rayong tot aufgefunden wurde, fanden Tierärzte zwei Plastiktüten im Magen, eine Plastikhülle für Brot und fünf kleine Plastikstücke.

Der Vizerektor der Thammasat-Universität, Prinya Thaewanarumitkul, appelliert an die thailändische Öffentlichkeit, keine Plastiktüten mehr zu verwenden. „Ungefähr 80 Prozent der 2.000 Tonnen Müll, die jeden Tag ins Meer gelangen, stammten aus den Flüssen. Plastikabfälle, einschließlich Einwegplastiktüten und Plastikstrohhalme, die auf Deponien entsorgt würden, würden durch Regen in Bäche oder Abwassersysteme gespült und gelangten schließlich ins Meer.

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TheO Swisshai 20.08.19 15:04
@Juergen Bongard / Wie schlecht es ist
Sie werden es nicht glauben, aber das mache ich bereits. Ich habe immer grosse Plastikboxen dabei und verzichte daher gerne auf die Plastiktüten. Die Plastikverpackungen der Waren habe ich dann trotzdem zu Hause, da ich ja das Fleisch ect. nicht schon im Tesco an der Kasse auspacken kann. Um das ging es mir.
TheO Swisshai 20.08.19 06:06
Plastiktüten
Praktisch alles was man im Laden einkauft ist in Plastik verpackt, Lebensmittel vom Toast über Fleisch, Teigwaren, Elektronik- Hygieneartikel etc etc.. Und jetzt will man die Tiere und die Welt retten, in dem man die Einweg-Plastiktüten verbietet ?!?
Jurgen Steinhoff 20.08.19 06:05
Die unnötigen Verpackungen im Laden
sofort nach dem Bezahlen auspacken und dem Laden den Müll überlassen. Ikea stellt u.a. überall Müllbehälter auf, in denen man Rohstoff sortiert dort loswerden kann. Wenn viele Läden den Verpackungsmüll von den Kunden wegschaffen müssen, werden sie vielleicht mehr auf das Müllproblem aufmerksam. Dass wir nur sehr selten Einwegtragetaschen annehmen, versteht sich von selbst.
Helmut Loehr 19.08.19 11:38
Einfach eine Tasche mitnehmen
Jeder kann schon jetzt dazu beitragen, dass Plastiktüten verringert werden. Einfach zum Einkaufen eine Tasche oder einen Rucksack mitbringen. Das ist ganz einfach.
So machen wir das schon sehr lange.
Zumeist auch mit dem Fahrrad. In Deutschland und in Thailand.