Werk geschlossen: 1.000 Mitarbeiter auf der Straße

Foto: Thaipbsworld
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SAMUT SAKHON: Fast 1.000 Mitarbeiter des Autoteileherstellers Pongpara Codan Rubber Company erfuhren am Montag bei Arbeitsbeginn, dass das Werk geschlossen wurde.

Die Beschäftigten hatten zuvor weder vor der Schließung des Unternehmens gehört, noch dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren würden. Eine Ankündigung der plötzlichen Schließung war am Eingangstor angebracht worden. Alle Mitarbeiter wurden angewiesen, ihren Lohn bis Donnerstag abzuholen. Ein Mitarbeiter der Arbeitsverwaltung der Provinz informierte die Beschäftigten über ihre Rechte und dass sie das Unternehmen vor dem Arbeitsgericht verklagen könnten, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlten. Das Unternehmen hatte im letzten Jahr sein 50-jähriges Bestehen gefeiert.

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Jürgen Franke 24.12.19 22:23
Herr Amiguet, sicherlich ist Ihnen diese
Erkenntnis nicht erst durch dieses Ereignis bewußt geworden. In deutschen Unternehmen ist die Mitsprache der Arbeitnehmervertreter gesetzlich geregelt. In DAX-Unternehmen sitzen Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat und haben somit einen entsprechenden Einfluß auf die Geschäftsführung.
Thomas Thoenes 24.12.19 22:23
Trauriger Weise wird das wohl
nicht die letzte Fabrik sein. Die Folgen der letzten 2 Jahre Wirtschaft und Tourismus kommen jetzt so langsam zum tragen. Bei den armen Arbeitern werden wohl mehr als nur ein paar Existenzen in die Brüche gehen. Kreditraten, monatliche Kosten usw. Vor allem was jetzt arbeiten? Bei einem Betrieb der seit 50 Jahren besteht werden sicherlich einige Arbeiter über Jahrzehnte dort gewesen sein. Es gibt ein sehr schönes Video auf Youtube wie der russische Präsident Putin eine ähnliche Situation regelt. Da ging es glaub ich um 2000 Mitarbeiter einer Fabrik die geschlossen werden sollte weil sie nicht mehr rentabel war. Der gesamte Vorstand musste antreten und wurde vor die Wahl gestellt die Fabrik offen zu halten und zu sanieren oder als arm weiter zu leben. Hat prima funktioniert.
Joerg Agner 24.12.19 22:16
Arbeitsrecht in Thailand
Roman Müller - auch ich kenne das Arbeitsrecht nicht - aber verglichen mit dem Schweizer/Deutschen Arbeitsrecht gibt es keine Kündigungsfrist bei einer Betriebsschliesung. Ansonsten stimme ich bei der menschlichen Tragödie mit ihnen überein.
Rene Amiguet 24.12.19 15:07
Ganz klar
Das zeigt wiedereinmal ganz deutlich was den die Arbeiter den Unternehmern Wert sind. Nämlich gar nichts solange man sie nicht ausbeuten kann! Gibt es Gewerkschaften in diesem Land? Das wäre ein klassischer Fall für eine Gewerkschaft. Wenn es das nicht gibt in Thailand dann ist zu hoffen das der Gesetzgeber solche Opfer der Unternehmer wenigsten schützt.
Jürgen Franke 24.12.19 15:06
Diese Meldung ist so schrecklich,
dass wir uns als Gäste dieses Landes, sofern wir davon nicht betroffen sind, uns jedes Kommentars enthalten sollten. Wir erinnern uns lediglich daran, dass einige Leser in diesem Forum bereits vor Monaten auf die dunklen Wolken hingewiesen haben, die über uns hängen und seinerzeit mit Häme überschüttet wurden.
Ingo Kerp 24.12.19 13:25
Auf Grund der derzeitigen wirtschaftl. Situation, verbunden mit der Wirtschaftspolitik des Landes, ist und wird das nicht die letzte Fabrik sein, die stillgelegt wird. Die Beschäftigten koennen einem leid tun, das sie nun, ein paar Tage vor Jahresende ohne Vorankündigung auf der Straße stehen. Man vergißt immer wieder, diese Menschen sind auch Wähler.