Viele Tote nach Brand in russischem Nachtclub

Auf diesem vom Pressedienst des russischen Katastrophenschutzministeriums veröffentlichten Handout-Foto versuchen Feuerwehrleute ein Feuer in einem Nachtclub zu löschen. Foto: Uncredited/Russian Emergency Ministry Press Service
Auf diesem vom Pressedienst des russischen Katastrophenschutzministeriums veröffentlichten Handout-Foto versuchen Feuerwehrleute ein Feuer in einem Nachtclub zu löschen. Foto: Uncredited/Russian Emergency Ministry Press Service

KOSTROMA/MOSKAU: Der Brandschutz ist in Russland streng, wird aber oft nur lax überprüft. Das hat die Lage beim tödlichen Feuer in einem Nachtclub verschlimmert. Notausgänge sollen verschlossen gewesen sein.

Nach dem Brand in einem russischen Nachtclub mit 13 Toten ermitteln die Behörden wegen Fahrlässigkeit mit Todesfolge. Das teilte das staatliche Ermittlungskomitee am Sonntag in Moskau mit. Das Feuer hatte in der Nacht auf Samstag das Vergnügungszentrum «Poligon» in der Wolga-Stadt Kostroma 300 Kilometer nordöstlich von Moskau verwüstet.

Ein 23-jähriger Mann soll nach örtlichen Medienberichten den Brand verursacht haben, weil er in dem populären Club einen Feuerwerkskörper zündete. Er wurde festgenommen genauso wie die Direktorin des Lokals. Ihr werden Verstöße gegen den Brandschutz zur Last gelegt. Die Frau wurde am Sonntag für zwei Monate in Untersuchungshaft genommen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

Die Ermittlungen gehen aber über diese beiden Personen hinaus: Das Gebäude sei lange nicht ordnungsgemäß auf die Einhaltung der Brandschutzbestimmungen überprüft worden, teilte das Ermittlungskomitee in der Hauptstadt mit.

Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler seien mehrere Notausgänge verschlossen gewesen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die regionale Staatsanwaltschaft. «Es wurden Verstöße gegen das Brandschutzgesetz festgestellt, und zwar waren Notausgänge von Räumen, in denen sich Menschen aufhielten, abgeschlossen», wurde aus einer Mitteilung zitiert. Notwendige Inspektionen der Räume sowie die Überwachung des Brandschutzes seien nicht durchgeführt worden, den dafür zuständigen Beamten wurde «Untätigkeit» vorgeworfen.

Das russische Staatsfernsehen berichtete vom Ort des Unglücks, dass 250 Menschen in Sicherheit gebracht werden konnten. Fünf Verletzte wurden am Sonntag aus ärztlicher Behandlung entlassen, wie Tass meldete. Sie hatten eine Rauchvergiftung oder Verbrennungen erlitten. Als Eigentümer des Gebäudes gilt ein Abgeordneter des Regionalparlaments von Kostroma. Er drückte in einer Mitteilung seine Trauer aus und sicherte den Angehörigen der Toten und den Verletzten Hilfe zu, wie die Agentur Tass meldete.

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