BANGKOK: Thailand wird nur dann deutliche Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung im letzten Quartal 2021 sehen, wenn der aktuelle Covid-19-Ausbruch bis Ende Juli unter Kontrolle gebracht werden kann, heißt es beim Kasikorn Research Center.
„Die thailändische Wirtschaft wird im vierten Quartal deutlich wachsen, wenn wir die Verteilung des Impfstoffs so weit vorantreiben, dass das Vertrauen der Bevölkerung und der Unternehmen gestärkt wird", sagte Natthaporn Triratsirikul, stellvertretende Geschäftsführerin des Forschungszentrums. Wenn die Tourismusindustrie ihren Betrieb wieder aufnehmen könne, sollte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal um 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen.
Kasikorn hat seine BIP-Wachstumsprognose für das gesamte Jahr von 1,8 Prozent beibehalten, unter der Annahme, dass die dritte Welle von Covid-19-Infektionen durch die in diesem Monat beginnende Massenimpfung bis Juli eingedämmt werden kann.
Analysten warnen jedoch, dass das Land weiterhin mit vier kritischen Problemen konfrontiert sein wird: Fiskaldefizit, Inflation, Verschuldung der Haushalte und steigende Kosten für Unternehmen. Kurzfristig sei das Fiskaldefizit zusammen mit der Staatsverschuldung kein Grund zur Sorge, so Kasikorn. „Aber wenn das Fiskaldefizit weiterhin hoch bleibt, könnte das Vertrauen in die Regierung schwinden", betonte Natthaporn. Die steigende Verschuldung der Haushalte sei ebenfalls eine Bedrohung für den Aufschwung. Sie könnte bis zum Jahresende 90 Prozent des BIP erreichen.
Thailands Haushaltsverschuldung lag im vierten Quartal 2020 bei einem Allzeithoch von 89,3 Prozent des BIP.