Urlaub in Thailand in der Regenzeit

Die Reiseziele des Königreichs während der Monsunzeit

Thailand in der Monsunzeit. Foto: dodotone/Adobe Stock
Thailand in der Monsunzeit. Foto: dodotone/Adobe Stock

BANGKOK: Regentage in Europa sind kalt, grau und feucht, daher meiden sonnenhungrige Urlauber diese. Während der Monsunzeit in Thailand von Mai bis Oktober gibt es zwar bis zu 24 Regentage pro Monat, doch sind es meist nur kurze und heftige Schauer, die nicht mit den langen, ungemütlichen Regentagen in Europa vergleichbar sind.

Von Mai bis Oktober ist Regenzeit in Thailand, eine Jahreszeit, die von hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von ca. 32°C geprägt wird. Doch nicht nur hinsichtlich der Temperatur unterscheidet sich die nasse Jahreszeit in Thailand von ihrem Pendant in westlichen Gefilden. Zwar ziehen dann auch hierzulande häufig schwere Schauer über das Land, doch Dauerregen mitteleuropäischen Zuschnitts fällt nur selten. Meistens ergießt sich der Himmel nur für ein bis zwei Stunden, während für den Rest des Tages mit viel Sonnenschein gerechnet werden darf – einschließlich saftiger Sonnenbrände.

Thailands tropisches Klima zählt zu den unbestrittenen Vorzügen des Landes. Für im Königreich lebende Ausländer stellt der ewige Sommer sowohl eine Herausforderung als auch einen Segen dar. Daher erfreut sich vor allem auch die nasse Jahreszeit großer Beliebtheit – sowohl bei Expats als auch Urlaubern: Die Hotels senken ihre Preise, und beliebte Touristenziele sind weitaus weniger überlaufen, was einen authentischeren und äußerst entspannten Aufenthalt ermöglicht. Ein Überblick zur Regenzeit-Realität in allen Landesteilen:

Besonders für die landwirtschaftlich geprägten Regionen des Landes ist die Regenzeit ein wahrer Segen. Foto: geargodz / Adobe Stock
Besonders für die landwirtschaftlich geprägten Regionen des Landes ist die Regenzeit ein wahrer Segen. Foto: geargodz / Adobe Stock

Bangkok

Trotz des Südwestmonsuns, der im Großraum Bangkok etwa ab Mitte Mai einsetzt, bietet Thailands Hauptstadt zahlreiche Freizeitmöglichkeiten, wie Einkaufen, Essen, Tanzen, Bowling, Kino, Spa-Behandlungen, Ausstellungen und vieles mehr. Besonders die vielen multifunktional konzipierten Einkaufszentren im Megaformat bieten unzählige Aktivitäten unter einem Dach. Das Schlimmste an der Regenzeit in Bangkok sind die in Minutenschnelle auftretenden Überschwemmungen – selbst in den Nobel-Einkaufsbezirken der Innenstadt. Es kann in einer Minute eitler Sonnenschein vorherrschen, während in der nächsten der Himmel alle Schleusen öffnet. Regenzeiterprobte Urlauber suchen sich deshalb ein Hotel, das durch Fußgängerpassagen oder Einkaufszentren an eine Untergrund- oder Hochbahnstation angeschlossen ist.

Urteil: Tage unaufhörlichen Regens sind in Bangkok äußerst selten, weshalb man daher ohne Einschränkungen Besichtigungstouren unternehmen kann. Der Morgen ist am besten, denn die Regenfälle setzen in der Regel erst am späten Nachmittag ein.

Andamanensee

Über die Küstengebiete der Andamanensee, u.a. die Similan-Inseln, Phuket, Koh Phi Phi, Krabi und Koh Lanta, weht ab Mitte Mai ein besonders starker Südwestmonsun, der eine raue See und hohe Wellen sowie starke Gewitter mit sich bringt. Daraus resultieren ungünstige Tauchkonditionen. Auch verkehren Fähren nur sporadisch oder gar nicht, Ausflugsboote bleiben im Hafen. Einige Ferienanlagen schließen während dieser Zeit komplett. Von Juni bis Anfang August hingegen ist anhaltender Regen in der Region eher selten. Die Tage sind zumeist sonnig und heiß und werden nur gelegentlich von heftigen Gewittern unterbrochen, im August kann es jedoch äußerst böig sein. Die meisten Regentage verzeichnet man im September und Oktober, bis zu 23 Regentage pro Monat auf der Insel Phuket. Ab Anfang November nehmen diese jedoch stetig ab.

Urteil: Während der Regentage muss man auf den Similan-Inseln auf das Tauchen verzichten. Urlauber auf Phuket, Koh Phi Phi und in Krabi erwartet ein sonniger Aufenthalt, wenn sie vor Anfang September anreisen.

Südliche Golfküste

Die südliche Golfküste unterliegt ihren eigenen speziellen Wetterbedingungen. Während andere Landesteile von Oktober bis Januar trocken sind, reichern sich über den Golf ziehende Wolken mit Feuchtigkeit an, so dass diese Monate für Koh Samui, Koh Phangan und Koh Tao als die nassesten des Jahres angesehen werden müssen. Von Mai bis zum späten September hingegen bietet die Region heiße und sonnige Tage, und Gewitter ereignen sich zumeist nur am Abend. Die Heftigkeit der Stürme sollte jedoch nicht unterschätzt werden, obwohl sie selten länger als ein oder zwei Stunden andauern und danach die Sonne wieder scheint. Zwischen Oktober und Januar erscheint die See äußerst rau, und einige Fährverbindungen können eingestellt werden.

Urteil: Koh Samui, Koh Phangan und Koh Tao bieten bis Ende September heiße und sonnige Tage, unterbrochen von kurzen, jedoch heftigen Schauern oder Gewittern. Oktober bis Anfang Januar ist die nasseste Periode, Regenfälle können dann tagelang anhalten.

Östliche Golfküste

Der gesamte Koh-Chang-Archipel ist eine der regnerischsten Regionen Thailands. Mit einem durchschnittlichen Jahresniederschlag von 4.000 Millimetern erhält die Grenzregion zu Kambodscha auch während der feuchten Jahreszeit deutlich mehr Regenfälle als andere thailändische Inseln. Die Regenzeit dehnt sich hier von Mai bis in den November hinein aus. Besonders im Juli und August regnet es praktisch jeden Tag. Tagsüber erfolgen jedoch sonnige Zeitabschnitte, denn die meisten Regenfälle ereignen sich nachts. Man kann also durchaus Glück haben. Die Chance auf ein paar traumhafte Tage, kombiniert mit faszinierenden Sonnenuntergängen und attraktiven Nebensaisonpreisen, rechtfertigen das Glücksspiel.

Urteil: Statistisch gesehen ist Koh Chang die ungüns­tigste Insel für einen Besuch während der Regenzeit. Es kann zu Stromausfällen und Erdrutschen auf der äußerst gebirgigen Insel kommen. Starke Strömungen machen das Schwimmen während dieser Jahreszeit an einigen Stränden fast unmöglich. Einige Sonnentage kann man hier während der feuchten Jahreszeit im Mai und November erleben.

Koh Samet hingegen gehört zu den trockensten Strandurlaubszielen an der Ostküste Thailands. Lediglich von Mai bis Oktober erfolgen vereinzelte Wolkenbrüche. Regen fällt hier typischerweise in Form von abendlichen, oft sehr heftigen Gewittern. Tagsüber ist es üblicherweise jedoch trocken, klar und sonnig. Da die meis­ten Badestrände windgeschützt liegen, laden sie das ganze Jahr zum Sonnenbaden und Schwimmen ein. Selbst während der feuchten Monate ist es nur selten ganztägig bewölkt.

Am Strand ist der Wetterwechsel am Himmel ein  beeindruckendes und farbenprächtiges Erlebnis. Foto: Banana Republic / Adobe Stock
Am Strand ist der Wetterwechsel am Himmel ein beeindruckendes und farbenprächtiges Erlebnis. Foto: Banana Republic / Adobe Stock

Urteil: Koh Samet bietet das ganze Jahr hindurch eine gute Chance für sonnige Tage. Die größten Bedrohungen sind hoher Wellengang oder Abendgewitter, die das Abendessen unter freiem Himmel und Strandpartys gelegentlich buchstäblich ins Wasser fallen lassen können.

Auch Pattaya gehört zu den trockeneren Urlaubszielen während der Regenzeit. Die Tage sind ganzjährig heiß und sonnig. Ähnlich der Hauptstadt, manifestiert sich hier die Regenzeit überwiegend durch vereinzelte Gewitter, schwere Schauer und hohe Luftfeuchtigkeit. Sie bietet jedoch einen angenehmen Nebeneffekt: Schauer kühlen die Luft merklich ab, und der bedeckte Himmel bietet Schatten für Reisende, die direkte Sonne nur schlecht vertragen. Vorteil: Moderne Einkaufszentren sorgen auch bei Regen für allerlei Kurzweil.

Urteil: Die feuchtesten Monate herrschen in Pattaya im September und Oktober vor. Allerdings erfolgen die Regenfälle meistens nur für kurze Phasen.

Südliche Zentralregion

Hua Hin und der benachbarte Badeort Cha-am sind beliebte Ausflugsziele für Wochenendurlauber aus Bangkok. Denn die Temperaturen sind hier das ganze Jahr hindurch verhältnismäßig stabil, obwohl März bis Mai die heißesten Monate sind. Die Regenzeit zeigt sich hier nicht ganz so intensiv wie anderswo in Thailand. Die feuchtesten Monate sind Oktober und November. Dabei erfolgen Gewitter und Regenschauer äußerst selten und nicht so dramatisch wie in der Hauptstadt. Meistens ziehen die Regenwolken erst am Nachmittag auf.

Urteil: Für regenfreie Tage sind Hua Hin und Cha-am ganzjährig eine sichere Wahl. Die kurzen Gewitter bringen hier weniger Regen als in anderen Landesteilen. Auch das Meer ist generell ruhig. Hua Hin kann an Wochenenden durch anreisende Wochenendurlauber recht hektisch werden. Deshalb reduzieren die meisten Hotels auch während der Nebensaison ihre Zimmerpreise nicht so stark wie das weiter südlich üblich sein mag.

Nordregion

In Chiang Mai ist die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit weitaus niedriger als in den südlichen Provinzen, und die Nachttemperaturen sinken im Vergleich zu jenen des Tages beträchtlich ab. Auch die Jahreszeiten sind klarer abgegrenzt, wobei die trockene Jahreszeit ein volles halbes Jahr von November bis Mai andauert. Wie anderswo in Thailand, bringt der September auch hier den meisten Regen, zumeist in Form von Gewittern. Morgens ist es auch während der Regenzeit zumeist trocken und klar. Stürme ziehen gewöhnlich erst am Nachmittag auf und lösen sich gegen Abend auf.

Urteil: Es gibt keinen Grund, Chiang Mai oder andere Städte Nordthailands während der Regenzeit zu meiden. Die Wasserfälle wirken durch den Regen viel spektakulärer, und die sattgrünen Blätter des Regenwaldes funkeln verlockend in der Morgensonne. Kühlere Winde und ein bedeckter Himmel bringen Erleichterung von der tropischen Hitze. Es kann jedoch zu Springfluten kommen, wenn die Bäche und Flüsse über die Ufer treten.

Nordostregion

Die Provinz Udon Thani liegt im ländlichen Nordosten des Königreiches, dem sogenannten Isaan. Die Region besitzt ihren eigenen Dialekt, ihre ureigene Küche sowie Musik und Folklore und gilt als eine populäre Zwischenstation von Reisenden auf dem Weg nach Laos. Die Regenzeit tritt hier im späten Mai ein und dauert bis etwa Ende September. Der August ist der feuchteste Monat des Jahres. Gewitter sind hier zwar eher die Seltenheit, doch wenn der Regen einmal beginnt, so kann er bisweilen stunden- und gar tagelang anhalten. Tipp: Zur Regenzeit erstrahlen die Reisfelder und die Pflanzenwelt in einem satten Grün!

Urteil: In Udon Thani ist es während des Südwestmonsuns heißer und nasser als anderswo. Besonders im August darf man nahezu tagtäglich mit Regen rechnen. Mai bis Juli sind für einen Besuch der Provinz die besten Monate in der Regenzeit.


Regen-Vokabular

Regen ist nicht gleich Regen. So gibt es auf Thailändisch ganz verschiedene Bezeichnungen für „fon“ (Regen), abhängig davon, wie der Regen fällt und welche Folgen die Schauer haben:

• „Fon lai chang“ (Regen, der Elefanten erschreckt) – große Regentropfen, die plötzlich und stark fallen und dann aufhören.

• „Fon cha chor mamuang“ (Regen, der Mangoblüten wäscht) – Regen, der in den drei Monaten vor der Blüte der Mangos fällt. Die Regenfälle werden begrüßt, weil sie den Mangos zu einem üppigen Wachstum verhelfen.

• „Fon tok pen yiew chakkachan“ (Regen, der wie der „Urin“ einer Zikade ist) – winzige Regentropfen.

• „Fon tok jukjuk“ oder „fon tok yang fah rua“ (Regen, der fällt, als ob der Himmel „undicht“ ist) – schwere, langanhaltende Regengüsse.

• „Fon sung fah“ (Abschiedsregen) – starke Regenfälle am Ende der Monsunzeit.

• „Fon long ruedoo“ („freak rains“) – ungewöhnliche Regenfälle.

• „Fon ratchakarn“ (Beamten-Dienststunden-Regen) – Regen, der oft um 15.00 Uhr fällt, wenn die Regierungsbüros schließen, wobei die Schauer mehrere Tage lang anhalten können.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Sven Bode 18.05.23 16:00
bin dabei
3 weitere Punkte sind aus Sicht eines Europäers erwähnenswert:
* Fluggesellschaften bieten günstigere Ticketpreise als im Dezember
* Feiertage/Brückentage im Mai/Juni: An den langen Wochenenden kann man in der BRD nichts unternehmen - überall ist Stau
* in Rimini ist auch gerade Regenzeit
Nächster Abflug: 24.05.
Ingo Kerp 18.05.23 14:30
Die Regensaison erscheint mir in TH immer noch als die schoenste Zeit des Jahres. Alles blüht und geht auf. Der Staub ist verschwunden und der Regen spült die Straßen und groeßeren Flcähen wieder sauber. Die Luft ist sauber und klar und die große Schwüle und Hitze ist vorbei. Dennoch ist es angenehm warm, so wie der Regen selbst. Ich freue mich sehr darauf, wenn es bald wieder soweit ist.