UNHCR: Rund zwei Drittel der Ukraine-Flüchtlinge wollen zurück

UNHCR und OCHA starten gemeinsamen Flüchtlingshilfeplan für die Ukraine. Foto: epa/Martial Trezzini
UNHCR und OCHA starten gemeinsamen Flüchtlingshilfeplan für die Ukraine. Foto: epa/Martial Trezzini

GENF: Ukrainische Flüchtlinge und Vertriebene wollen nach einer Umfrage des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) mehrheitlich in die alte Heimat zurückkehren. Von insgesamt 9900 im Januar und Februar Befragten hätten 65 Prozent der Flüchtlinge und 72 Prozent der Vertriebenen den Wunsch nach Rückkehr geäußert, sagte Philippe Leclerc, UNHCR-Regionaldirektor für Europa, am Dienstag. Er war in Athen und sprach über Video-Link zu Reportern in Genf. Der Anteil der Rückkehrwilligen gehe aber leicht zurück, je länger der Krieg dauere.

Das UNHCR schätzt, dass seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 rund 6,5 Millionen Menschen aus der Ukraine ins Ausland geflohen sind. 3,7 Millionen seien durch Kämpfe und Zerstörungen vertrieben worden und hätten im eigenen Land Zuflucht gefunden.

Neben der Sicherheitslage nannten Flüchtlinge und Vertriebene auch mangelnde Aussicht auf Arbeit und die Zerstörung von Häusern und Wohnungen als Grund, warum, sie nicht zurückkehren. Rund 55 Prozent derjenigen, die zurückgekehrt waren, berichteten, sie hätten weniger Arbeitsmöglichkeiten vorgefunden als erwartet. Das UNHCR sieht deshalb den Wiederaufbau als Priorität an. Das Hilfswerk hat nach eigenen Angaben inzwischen rund 27.500 Häuser wieder instand gesetzt.

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