Umfrage zur Cannabis-Neueinstufung geplant

Foto: epa-efe/Narong Sangnak
Foto: epa-efe/Narong Sangnak

BANGKOK: Anutin Charnvirakul, der stellvertretende Premierminister und Innenminister Thailands, äußerte sich kürzlich zur Ankündigung des Gesundheitsministers Somsak Thepsuthin, eine 15-tägige öffentliche Meinungsumfrage zur möglichen Neuklassifizierung von Cannabis durchzuführen. Die Umfrage, die vom 11. bis 25. Juni 2024 stattfindet, soll bei der Entscheidung helfen, ob Cannabis erneut als Betäubungsmittel eingestuft werden sollte.

Anutin, der zugleich Vorsitzender der Bhumjaithai-Partei ist, betonte seine Respektierung des demokratischen Prozesses und erklärte, dass er sich nicht in die Umfrage einmischen werde. Er hob hervor, wie wichtig es sei, die öffentliche Meinung einzuholen, wies jedoch darauf hin, dass bei solch komplexen wissenschaftlichen Fragen auch die Expertenmeinungen eine wesentliche Rolle spielen.

„Die Entkriminalisierung von Cannabis ermöglicht der Öffentlichkeit einen regulierten Zugang, während eine Neueinstufung den Zugang einschränken würde“, erläuterte Anutin. Er verdeutlichte damit den nuancierten Charakter des Themas, der eine sorgfältige Abwägung zwischen öffentlicher Meinung und fachlicher Expertise erfordert.

Anutin war in der vorherigen Regierung ein starker Befürworter der Cannabislegalisierung, ein zentrales Wahlversprechen seiner Partei. Er vertritt die Ansicht, dass, obwohl die öffentliche Meinung wichtig sei, komplexe politische Entscheidungen letztendlich von gewählten Vertretern getroffen werden sollten, die die Interessen der Nation im Blick haben.

Laut Minister Somsak war die Mehrheit der Teilnehmer der Meinungsumfrage in den ersten Tagen gegen eine Neueinstufung von Cannabis. „Einige Vertreter der Öffentlichkeit sind der Ansicht, dass ein Gesetz zur Regulierung des Cannabiskonsums eine bessere Lösung darstellen würde als eine reine Neueinstufung“, so Somsak.

Die Ergebnisse der Umfrage und die daraus resultierenden politischen Entscheidungen werden mit Spannung erwartet, da sie nicht nur die Zukunft des Cannabis-Zugangs in Thailand, sondern auch die politische Landschaft beeinflussen könnten.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Ingo Kerp 15.06.24 12:30
Vielleicht wäre es einfacher, wenn man eine neue Behoerde "einstuft", die dann eine endgültige und verbindliche Gesetzeslage vorgibt.