Deutsche Turner in vier EM-Finals

​Dauser, Toba und Klessing glänzen

Europameisterschaften im Kunstturnen in Basel. Foto: epa/Alexandra Wey
Europameisterschaften im Kunstturnen in Basel. Foto: epa/Alexandra Wey

BASEL: Einen Tag nach den Frauen ist auch den deutschen Männern der Einstand in die Turn-EM geglückt. Die Turner um Lukas Dauser und Andreas Toba qualifizieren sich für vier Finals. Der «Hero de Janeiro» feiert eine Premiere.

Lukas Dauser schrie ein lautes «Yes!» in die bunt illuminierte St. Jakobshalle und ging stolz vom Podium. Mit 15,166 Punkten hatte der Unterhachinger am Donnerstag bei den Europameisterschaften in Basel in der Qualifikation für die Finals die am höchsten bewertete Übung am Barren geturnt. Mit der tadellosen Darbietung legte der 27-Jährige zugleich den Grundstein für den Einzug ins Mehrkampf-Finale. «Ich hatte das Ziel, ins Barren- und ins Mehrkampfinale zu kommen. Daher habe ich die Ziele, die ich mir persönlich gesteckt habe, erreicht», sagte Dauser.

«Aus meiner Sicht war es ein super Durchgang», lobte Olympia-Trainer Valeri Belenki seine Mehrkämpfer. Neben Dauser, der mit seinen Übungen am Pauschenpferd, an den Ringen, am Sprung, am Barren, am Reck und am Boden 80,064 Punkte sammelte, tritt auch Felix Remuta an diesem Freitag im Sechskampf-Finale an. Der Unterhachinger qualifizierte sich in seinem ersten internationalen Mehrkampf mit 79,431 Punkten fürs Finale. «Morgen geht es von Null los», sagte Belenki und hofft auf eine weitere Steigerung des Duos.

Zuvor hatten zum Auftakt der Männer-Wettbewerbe Andreas Toba am Reck und Nick Klessing an den Ringen überzeugt. Der deutsche Mehrkampf-Meister Toba aus Hannover glänzte mit 14,433 Punkten und zog als Qualifikationsbester in den Kampf um die Medaillen ein. «Das ist mit 30 Jahren mein erstes Finale. Schön, dass ich das endlich auch mal geschafft habe, mich da einzureihen», sagte Toba. «Das war seine beste Übung», befand Belenki. Der Hallenser Klessing gehörte mit 14,500 Punkten an den Ringen lange zu den besten Acht, verpasste das Finale am Ende knapp.

«Es war einfach geil, endlich wieder einen Wettkampf zu turnen», sagte Toba, der durch seinen Einsatz bei den Olympischen Spielen 2016 als «Hero de Janeiro» bekannt geworden ist. Damals hatte der 30-Jährige trotz eines zuvor erlittenen Kreuzbandrisses am Pauschenpferd geturnte und so der Mannschaft den Weg zu Platz sieben geebnet. Das Reck-Finale in Basel findet am Sonntag statt.

Wie Toba, der nur an vier Geräten antrat, bestritt auch Klessing in Basel keinen Mehrkampf und konzentrierte sich ganz auf seinen Ringe-Vortrag. «Das war schon eine Top-Übung», befand der 23-jährige WM-Achte an den Ringen von 2019, ist beim Finale am Samstag dennoch nur Zuschauer.

Die EM-Neulinge Karim Rida (Berlin) und Glenn Trebing (Hannover) schlugen sich achtbar. Der 21-jährige Rida schaffte am Boden mit 13,950 Punkten seinen Tageshöchstwert und belegte dort nach dem ersten Umlauf Platz vier. Der gleichaltrige Trebing turnte am Barren mit 13,725 Punkte seine wertvollste Übung.

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