Trump will Schweigegeld-Prozess mit neuen Anträgen verzögern

Ehemaliger US-Präsident Donald Trump in Doral. Foto: epa/Cristobal Herrera-ulashkevich
Ehemaliger US-Präsident Donald Trump in Doral. Foto: epa/Cristobal Herrera-ulashkevich

NEW YORK: Eine Woche vor dem geplanten Beginn des Strafprozesses gegen Donald Trump in Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar will der frühere US-Präsident das Verfahren mit neuen Anträgen weiter verzögern. Mehrere US-Medien berichteten am Montag übereinstimmend, Trumps Anwälte hätten bei einer Berufungsinstanz Beschwerde über den Richter in dem Fall, Juan Merchan, eingelegt. Zudem sollen sie sich gegen die vom Richter verordneten Einschränkungen zu öffentlichen Aussagen Trumps über Zeugen, Geschworene und Mitarbeiter der Justiz wehren. Die «New York Times» sowie die Sender «CNN» und «NBC News» beriefen sich dabei auf mit den Anträgen vertraute Personen, denn die Dokumente waren zunächst nicht öffentlich einsehbar.

Der «New York Times» zufolge schienen Trumps Erfolgsaussichten, damit in letzter Minute noch einen Aufschub zu erreichen, gering. Die Berufungsinstanz dürfte die Klage gegen Richter Merchan noch diese Woche abschließend bewerten, schrieb die Zeitung. Gleichzeitig soll sich der Republikaner Trump darum bemühen, eine Verlegung des Prozesses aus dem überwiegend demokratisch geprägten New Yorker Stadtteil Manhattan zu erreichen.

Der Prozess gegen Trump - der erste Strafprozess gegen einen früheren Präsidenten in der US-Geschichte - soll kommenden Montag mit der Auswahl der Geschworenen beginnen.

Der 77-Jährige, der im November erneut für die Republikaner ins Weiße Haus gewählt werden will, ist in dem Schweigegeld-Verfahren unter anderem wegen Fälschung von Geschäftsunterlagen angeklagt. Der Hintergrund des Falls ist, dass Trump 2016 kurz vor seiner Wahl zum Präsidenten 130.000 US-Dollar Schweigegeld an die Pornodarstellerin Stormy Daniels zahlen ließ. Sie hatte behauptet, sie habe Sex mit ihm gehabt. Trump bestreitet eine Affäre, nicht aber, dass Geld geflossen ist. Schweigevereinbarungen zwischen zwei Parteien sind nicht illegal. Trump wird aber vorgeworfen, er habe die Zahlungen unrechtmäßig verbucht, auf illegale Weise zu verschleiern versucht und damit andere Gesetzesverstöße vertuschen wollen. Trump hat auf nicht schuldig plädiert.

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