Trotz Protesten: Egat baut sechs Kohlekraftwerke

Ein Kohlekraftwerk in der nördlichen Provinz Lampang. Foto: epa/Rungoj Yongrit
Ein Kohlekraftwerk in der nördlichen Provinz Lampang. Foto: epa/Rungoj Yongrit

THAILAND: Trotz massiver Proteste der Bevölkerung und von Umweltschutzverbänden will die Electricity Generating Authority of Thailand (Egat) bis zum Jahr 2025 sechs neue Kohlekraftwerke bauen und ihren Marktanteil an der Stromerzeugung von jetzt 37 Prozent auf 50 Prozent erhöhen.

Die Entscheidung der Egat-Führung wird besonders in den südlichen Provinzen Krabi und Songkhla unter der Bevölkerung für einen Sturm der Entrüstung sorgen. Dort sollen die Kraftwerke in den Jahren 2020 bis 2022 ans Netz gehen. In Krabi kämpfen nicht nur Bürger und Umweltschützer, sondern auch die Tourismusindustrie gegen die Errichtung eines Kohlekraftwerks. Sie werden als Dreckschleudern bezeichnet, als echte Klimakiller. Nach Einschätzung von Umweltschützern gehören Kohlekraftwerke zu den klimaschädlichsten Stromlieferanten. Egat will mit den neuen Kraftwerken die Stromgewinnung aus Kohle von jetzt 20 Prozent auf bis zu 35 Prozent erhöhen. Das staatliche Unternehmen hat mehrfach betont, es würden Kraftwerke nach den neuesten Techniken errichtet, sie würden weitestgehend „sauber“ Strom liefern.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Johann Riedlberger 01.07.16 18:15
Eine vernünftige Entscheidung
Vor der deutschen energiewende kostete auch dort der Strom umgerechnet 4 Baht pro kwh. Durch die Energiewende wurden Eigenheimbesitzer mit geeigneter Dachfläche und Biogasbauern reich. Der CO2 ausstoß ging nicht zurück. Ein abschreckendes Beispiel für die Welt.
Sitting Bull 01.07.16 14:25
Da Myanmar auf gigantischen Gasvorkommen....
sitzt und die Lieferwege extrem kurz sind muss man sich doch fragen warum nicht Gaskraftwerke, die hocheffizient und sauber sind.
Sitting Bull 01.07.16 14:23
Herr Breymann
Sie haben absolut recht. Das Problem ist immer das Selbe: Ahnungslosigkeit, Bildungsmaengel, Korruption, gekaufte Karrieren und Vetterleswirtschaft. Es sitzen Leute in Entscheiderpositionen , die von der Materie, die sie entscheiden oft so viel Ahnung haben wie der Wurstgriller um die Ecke.