THAI-Korruptionsfall: Anklage fallengelassen

Foto: National News Bureau Of Thailand
Foto: National News Bureau Of Thailand

BANGKOK: Die Nationale Antikorruptionskommission (NACC) hat die Anklage gegen den ehemaligen Premierminister Thaksin Shinawatra und drei weitere Personen in einem Korruptionsfall im Zusammenhang mit dem Erwerb von zehn Airbus-Flugzeugen durch Thai Airways International (THAI) zwischen 2003 und 2004 fallengelassen.

Laut einem Interview des ehemaligen stellvertretenden Verkehrsministers Pichet Sathirachawal hat die NACC die Anklage gegen ihn, den ehemaligen Premierminister, den ehemaligen THAI-Präsidenten Kanok Abhiradee und den ehemaligen THAI-Vorstandsvorsitzenden Thanong Bidaya fallengelassen.

Den vier Personen wurde ursprünglich vorgeworfen, ihre Pflichten bei der Flugzeugbeschaffung nicht erfüllt zu haben, die nach Ansicht eines Ermittlerteams schlecht verwaltet wurde und unethische Handlungen beinhaltete. Diese Vorwürfe sollen zu einem erheblichen Anstieg der Schulden von THAI geführt haben, was die finanziellen Probleme der Fluggesellschaft weiter verschärft hat.

Zwischen 2002 und 2004 genehmigte das Kabinett des damaligen Premierministers den Vorschlag der THAI, zehn Flugzeuge vom Typ A340-500 und A340-600 für insgesamt 53,5 Milliarden Baht zu kaufen. Der Beschaffungsplan wurde dem Kabinett vom damaligen Industrieminister Suriya Jungrungreangkit vorgelegt, wie aus einem Untersuchungsbericht hervorgeht. Der frühere Industrieminister wurde aus den Ermittlungen ausgeschlossen, nachdem die Kommission durch Beweise davon überzeugt wurde, dass er am Kauf der zehn Flugzeuge durch THAI nicht beteiligt war.

Ãœberzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Petersen 14.07.23 21:56
Andry
Könnte eine Falle sein. Ob da Thaksin drauf einfällt und bald zurückkehrt? Befragt wird er "zuhause" so o. so.
Dieter Kowalski 14.07.23 16:00
Die 4 Stück A340-500er wurden vornehmlich für das Prestigeprojekt Bangkok - John F. Kennedy International Airport erworben. Diese Ultra-Langstrecke, verband die beiden Städte nonstop in 17 Stunden und 30 Minuten.
Der ganze Spaß dauerte nur etwa drei Jahre (1. Mai 2005 - 30. Juni 2008), danach wurden 2 eingemottet, weitere 4 folgten 2012 und die 6 A340-600 schlußendlich 2015.
Ein A340-500 ging 2016 an die thailändische Luftwaffe, die ihn als VIP-Flieger betreibt.
2022 wurden ein A340-500 und vier A340-600 verkauft. Der Rest vergammelt am Don Muang Airport vor sich hin.

Das hier Managementfehler vorliegen, falsch kalkuliert wurde, und sich etliche Personen persönlich beim Beschaffungsvorgang bereichert haben, steht außer Frage. Aber wie immer ist Justizia blind, wenn es darum geht Ex-Politiker und ehemalige Inhaber hoher Staatsämter zu verurteilen.
Andreas Hamm 14.07.23 15:00
wenn es keine Ethik gibt können auch keine unethischen Handlungen begangen werden.
Ingo Kerp 14.07.23 12:30
Wie schoen sich doch alles im Nachhinein in Luft aufloest. Darüber hinaus "unethische Handlungen" werden in TH grundsätzlich nicht begangen.