BANGKOK: Die Regierung müsse umgehend mehr Krankenbetten zur Verfügung stellen, sonst riskiere sie, dass weitere Menschen zu Hause oder auf der Straße stürben, warnt Chris Potanandana, Leiter von Zendai, einer gemeinnützigen Organisation für Covid-19-Opfer mit Sitz in Bangkok, die kurz nach dem Ausbruch der aktuellen Corona-Epidemie im April gegründet wurde.
Es könnten schon morgen zehn Menschen zu Hause oder auf der Straße an Covid-19 sterben, warnt Potanandana. Die Regierung müsse nicht nur mehr Betten in Hochrisikogebieten schaffen, sondern auch sicherstellen, dass das System für eine Quarantäne zu Hause und in den Gemeinden funktioniere. Menschen, die positiv getestet würden, sollten sofort im Krankenhaus behandelt werden. Das sei aber im Moment nicht der Fall, klagt Potananda.
Als Beispiel führt er den Fall einer Frau im Bezirk Chatuchak an, die infiziert war und sich in einem kritischen Zustand befand. Als Zendai von dem Fall erfuhr, bemühte sich die Organisation, ein Krankenhausbett für die 57-Jährige zu sichern, jedoch ohne Erfolg. Sie verstarb am Dienstag. Ihre Mutter, 90 Jahre alt, war an ihrer Seite und wurde am Mittwoch positiv getestet und bereits in ein staatliches Krankenhaus gebracht.
Potananda folgend sind seiner Organisation etwa 30 Menschen bekannt, die in der vergangenen Woche zu Hause verstarben.