Staatsbank sorgt sich um starken Baht

Eine Bankkassiererin zählt an einem Geldwechselschalter in Bangkok thailändische Baht-Banknoten. Foto: epa/Rungroj Yongrit
Eine Bankkassiererin zählt an einem Geldwechselschalter in Bangkok thailändische Baht-Banknoten. Foto: epa/Rungroj Yongrit

BANGKOK: Die Zentralbank ist besorgt, dass ein schneller Anstieg der Baht-Währung möglicherweise nicht im Einklang mit den wirtschaftlichen Bedingungen steht, die aufgrund der Auswirkungen des Coronavirus-Ausbruchs weiterhin fragil sind.

Laut dem stellvertretenden Gouverneur Mathee Supapongse ist die Bank von Thailand (BOT) bereit, notwendige Maßnahmen zu prüfen, um zu verhindern, dass die Stärke des Baht zur Fragilität der Wirtschaft beiträgt. Der Baht habe sich in den vergangenen zwei Wochen schneller als die meisten asiatischen Währungen gefestigt, was durch eine Verlangsamung der Coronavirus-Infektionen und besser als erwartete Wirtschaftszahlen für das erste Quartal unterstützt worden sei. Mehrere Bereiche der Wirtschaft seien von Covid-19 hart getroffen worden, was nach der Veröffentlichung der Wirtschaftsdaten für das zweite Quartal deutlich zu sehen sein werde.

Der Baht wurde mit 31,74 je US-Dollar gehandelt, dem stärksten Wert seit mehr als zwei Monaten. Die Währung, Asiens bester Performer im Jahr 2019, ist seit Jahresbeginn um 5,8 Prozent gefallen. Mathee sagte weiter, dass die Anleger bei einer Verbesserung der Coronavirus-Situation möglicherweise mehr ihrer kurzfristigen Gelder in Thailand parken werden, eine Situation, die nicht gewollt sei. Die jüngsten hohen Goldpreise hätten dazu beigetragen, den Baht in die Höhe zu treiben. Die Zentralbank werde Goldtransaktionen untersuchen und zusätzliche Maßnahmen in Betracht ziehen, um die Auswirkungen auf die Wechselkurse zu verringern.

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TheO Swisshai 04.06.20 19:31
@Wolfgang Grille / Stolz
Nun gut, der Franken ist nicht erst seit gestern stark sondern schon seit Jahrzehnten. Trotzdem gehts der Schweiz im Verhältnis zu Staaten mit weniger starker Währung, immer noch recht gut. Nicht nur Geiz ist geil ist halt gefragt, sondern auch Qualität, Sevice, Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit. Darauf sind die Schweizer zurecht stolz, aber sicher nicht auf den starken Franken.
Wolfgang Grille 04.06.20 09:40
Wenn THB noch stärker wird, wird ....
... der Urlaub in Thailand zu teuer und man wird auf Cambodia, Philippinen ausweichen. Thailänder werden drunter leiden. Also müssen sie billiger werden, damit Thailand wieder lukrativer wird.
Wolfgang Grille 04.06.20 09:40
Höre immer Stolz über starken Franken heraus,
das kann auch nach hinten losgehen. Wenn ich Waren/Dienstleistungen in CH kaufen will die teuer sind (bekomme ja für den Euro bei starker Währung wenig davon), kaufe ich sie nicht mehr dort. Wenn die Waren aus Griechenland nichts taugen, kauft man dort auch nicht mehr. Also haben GR und CH was gemeinsam. Beides gefährlich!
TheO Swisshai 02.06.20 19:52
@THOMAS S / Schweiz
Was hat die Schweiz denn gemacht um Ihre Währung stark zu machen ? Im Gegenteil, die Nationalbank tut alles um den Franken nicht zu stärken. Seit langem werden gewaltige Devisenkäufe getätigt, vor allem Euro. Aufgrund einer lang anhaltenden Überbewertung des Schweizer Frankens hat die SNB im September 2011 einen Mindestkurs von EUR 1.– = CHF 1,20 festgelegt. Erst als die SNB den Mindestkurs nach mehr als 3 Jahren aufheben musste, sanken die Übernachtungen. Das Problem des starken Frankens ist nicht "schweizgemacht" sondern die Folge dessen, dass der Schweizer Franken von internationalen Anlegern sehr stark nachgefragt ist, nicht umgekehrt.
Alfred Koller 02.06.20 16:33
Angebot und Nachfrage
0% oder Negstivzinsen würde das zügig ändern dürfte allerdings am Ego etlicher Entdscheidungsträger kratzen. Starke Währung = Stolz der Nation. Quadratur des Kreises war noch nie einfach (lies unmöglich). Etwas bzw. jemand muss gelegentlich nachgeben. :-) In der Zwischenzeit tut Mann gut daran sich auf noch höheren Wechselkurs einzustellen.
Ingo Kerp 02.06.20 13:13
Ob es nur ein Ausdruck der Sorge bei der BOT ist oder ob tatsächliche Aktionen jetzt folgen werden? Fakt ist, das durch den hohen Kurs es etliche industrielle Leiden gibt, die bei einer Abwertung gelindert oder vermieden werden koennten.