Soziale Distanz erhöht Stromkosten

Halten sich die Menschen mehr zuhause auf, steigen parallel zur Verweildauer in den eigenen vier Wänden auch die Stromkosten, argumentieren die Versorger. Foto: epa/Narong Sangnak
Halten sich die Menschen mehr zuhause auf, steigen parallel zur Verweildauer in den eigenen vier Wänden auch die Stromkosten, argumentieren die Versorger. Foto: epa/Narong Sangnak

PATTAYA: Für Einheimische aber auch ausländische Exptas in Pattaya, die wegen der Coronavirus-Gefahr ihre berufliche Tätigkeit bis auf Weiteres ins „Home Office“ verlegt oder als getreuer Bürger einfach nur der Aufforderung der Regierung Folge geleistet haben, Haus oder Wohnung nur im Notfall zu verlassen, flatterte mit der Stromrechnung für April eine unangenehme Überraschung ins Haus.

Dass sie mit einem Preisanstieg für Strom bestraft werden, weil sie die Aufforderung der Behörden befolgten, für sich und für seine Mitmenschen Verantwortung zu übernehmen, indem man zuhause bleibt, empfinden sie als bodenlose Frechheit. Die Energieversorger im ganzen Land wiederum sind sich keiner Schuld bewusst und weisen beinahe scheinheilig den Vorwurf der aufgebrachten Bevölkerung zurück, an der Preisschraube gedreht zu haben. Sie argumentieren, dass es eine logische Folge sei, dass die Stromkosten steigen, wenn sich die Menschen vorwiegend in ihrer Wohung oder in ihrem Haus aufhalten statt im klimatisierten Büro.

Ein Sprecher der Provinzbehörde für Elektrizität wies zudem darauf hin, dass die Klimaanlagen im April, dem heißesten Monat des Jahres, härter arbeiten müssten und dass die Stromrechnungen in diesem Zeitraum auch unter normalen Gegebenheiten die höchsten des Jahres sind. Das Kabinett reagierte zwischenzeitlich auf den öffentlichen Aufschrei und beschloss eine staatlich getragene Reduzierung der Stromrechnungen bis Juli, wobei denjenigen, die ihre Rechnung bereits beglichen haben, rückwirkend ab Anfang April Rabatte gewährt werden. Die Rabatte werden bei Stromrechnungen gewährt, die nach dem 30. April ausgestellt wurden, jedoch nur für Privathaushalte und für thailändische Staatsbürger.

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Siegfried Naumann 17.05.20 17:22
Alles normal
Seit über 7 Jahren (in Chiang Mai) bei mir das gleiche "Rechnungsritual": Im Januar fast nix, ab April aufwärts bis Juni/Juli, und dann wieder runter: Strom Januar 2019: 182 THB, Mai 2019: 2.184 THB, Januar 2020: 168 THB, April 2020: 1896 THB, Tendenz steigend. Und dieses Ritual wieder holt sich schon seit 2012. Wozu also die Aufregung?
Oliver Harms 17.05.20 13:32
Ich frage mich,wer da aufgeschrien hat?
Logisches denken zu mindestens scheint bei diesen Menschen nicht verbreitet zu sein.
Es ist mit Sicherheit auch nicht scheinheilig wenn die Energieversorger zurecht die Unterstellung
zurück weisen sie hätten die Preise erhöht.
"Aktivitäten finden draussen statt"ist bekanntlich das Motto der Thais und in Bangkok sieht es so aus,
wenn nicht gearbeitet wird geht man in die kalten Malls und erst zum schlafen in die Unterkumpft.
Wenn man aus den bekannten Gründen im Haus/Condo verweilen muß sollte es doch wohl klar sein,
daß durch höheren Stromverbrauch auch die Rechnung höher ausfallen wird.
Thomas Covenant 17.05.20 13:31
only thai?
meine april rechnung wurde um 20% reduziert...
Mike Dingo 17.05.20 09:38
Der Diskount war doch schon Mitte April beschlossen. Man bezahlt, was man im Februar hatte. Bei mir im April statt 3500 nur 1800. Das ist ein guter Zug der Regierung.