Soundbar beschert Lautsprecher-Firma Sonos ertragreiche Weihnachten

Der Schriftzug der Firma Sonos aufgenommen bei einer Produkt-Präsentation in San Francisco. Foto: Christoph Dernbach/Dpa
Der Schriftzug der Firma Sonos aufgenommen bei einer Produkt-Präsentation in San Francisco. Foto: Christoph Dernbach/Dpa

SANTA BARBARA (dpa) - Der Trend zu vernetzten Lautsprechern gibt dem Branchenpionier Sonos Auftrieb. Allerdings scheinen vor allem Amazon und Google mit ihren günstigen Geräten Sonos einen Teil des Weihnachtsgeschäfts weggenommen zu haben.

Für den Anbieter vernetzter Lautsprecher Sonos ist der Fokus auf günstigere Modelle mit integrierten Sprachassistenten im vergangenen Weihnachtsgeschäft aufgegangen. Der Umsatz legte im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 496 Millionen Dollar zu. Der Gewinn wuchs in dem Ende Dezember abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal um 35 Prozent auf 61,7 Millionen Dollar.

Einen besonders starken Sprung machte Sonos zufolge die Soundbar Beam, dank der die Erlöse im Heimkino-Segment um 45 Prozent auf 210,3 Millionen Dollar zulegten. Bei gewöhnlichen Lautsprechern sank der Umsatz dagegen um 17 Prozent auf knapp 226 Millionen Dollar. Das lag unter anderem daran, dass die Käufer verstärkt zum Lautsprecher Sonos One mit Amazons Sprachassistentin Alexa an Bord griffen - statt zu teilweise mehr als doppelt so teuren anderen Sonos-Modellen.

Anleger alarmierte aber, dass Sonos aus dem Weihnachtsquartal mit Lagerbeständen für zehn bis zwölf Verkaufstage mehr als erwartet hervorging. Das weist auf eine Nachfrage-Delle hin - und die wurde vor allem in Europa deutlich.

Im Heimatmarkt USA legte der Umsatz währungsbereinigt um mehr als zwölf Prozent zu, in Europa dagegen nur um 2,5 Prozent. Hierzulande seien günstige Lautsprecher besonders stark gefragt gewesen, räumte Sonos ein. Amazon und Google hatten im Weihnachtsgeschäft stark ihre hauseigenen vernetzten Lautsprecher beworben, die mit Preisen ab 50 Euro deutlich günstiger als die Sonos-Modelle sind. In der untersten Preisklasse ist zum Beispiel Amazons Gerät Echo Dot seit dem Feiertagsgeschäft immer noch auf mehrere Wochen ausverkauft.

Die Aktie verlor im vorbörslichen Handel am Donnerstag zeitweise rund sieben Prozent. Dazu könnte auch beigetragen haben, dass Finanzchef Michael Giannetto seinen Rückzug nach sieben Jahren bei Sonos ankündigte.

Sonos verkaufte im vergangenen Vierteljahr insgesamt 2,38 Millionen Geräte, das waren vier Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Aktuell versucht das Unternehmen, sein Produktportfolio zu verbreitern. So gibt es einen neuen Verstärker, mit dem man herkömmliche Lautsprecher vernetzen kann. In Kooperation mit dem Spezialanbieter Sonance weren gerade auch Außen- und Innenwand-Lautsprecher auf den Markt gebracht. Im August sollen Ikea-Lautsprecher mit Sonos-Technologie ins Angebot der schwedischen Möbelkette kommen. Laut einem Bericht des Finanzdienstes Bloomberg entwickelt Sonos auch eigene Kopfhörer.

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