«Snoooooooop» wird 50

Snoop Dogg, US-Rapper, raucht auf der Bühne während seines DJ-Set als «DJ Snoopadelic». Foto: Chris Pizzello/Invision/ap/dpa
Snoop Dogg, US-Rapper, raucht auf der Bühne während seines DJ-Set als «DJ Snoopadelic». Foto: Chris Pizzello/Invision/ap/dpa

NEW YORK: Wenn man es als Rapper schafft, seinen Slang bis ins ehrwürdige Oxford Dictionary zu bringen, hat man wohl ganz offiziell den Status «Institution» erreicht. Vor gut drei Jahrzehnten wurde Snoop Dogg zum Inbegriff des Hip Hops an der US-Westküste und ist mittlerweile auch zu einer unverwechselbaren Marke im internationalen Show-Business geworden. «Fo' Shizzle», würde er dazu vielleicht sagen - und Millionen Menschen auf der ganzen Welt wüssten, dass er damit auf seine ganz eigene Weise «aber natürlich» meint. Am Mittwoch (20. Oktober) wird die lebende Legende 50 Jahre alt. Einen seiner größten Auftritte hat er aber noch vor sich.

Cordozar Calvin Broadus Junior ist ein Kind Kaliforniens. Am 20. Oktober 1971 in Long Beach geboren wuchs er in Gegenden auf, in denen Bandenkriminalität zum Alltag gehörte. Seine Mutter gab Broadus den Spitznamen Snoop nach der Cartoon-Figur Snoopy. Der Junge nahm sich folgerichtig vor, den Namen Snoop Dogg «zu den Sternen zu tragen», wie er einst der «Los Angeles Times» sagte. Sein Talent als Musiker zeigte sich schon früh in der Kirche, während seiner Schulzeit dann fing er an zu rappen.

«Wenn ich in der Schule auf den Fluren rappte, zog ich eine so große Menschenmenge an, dass der Direktor dachte, es sei ein Kampf im Gange», erzählte Snoop der Zeitung. Die Inspiration für seine Texte zog er oft aus seinen Erlebnissen mit der Polizei, von denen er vor allem in seiner Zeit nach der High School einige hatte. Mehrere Jahre lang musste er immer wieder wegen verschiedener Delikte ins Gefängnis.

Dann allerdings macht Snoop Dogg die vielleicht wichtigste Begegnung seines Lebens. Der einflussreiche Rapper und Produzent Dr. Dre war von seinen Künsten so begeistert, dass er den Song «Deep Cover» mit ihm aufnahm. Es folgten weitere Songs und schließlich Snoop Doggs erstes Soloalbum «Doggystyle», mit dem er 1993 von null auf eins in die amerikanischen Billboard-Charts einstieg und als «OG» («Original Gangster») zum Star wurde. Auch ein Prozess in Verbindung mit einer Schießerei konnte seinem Status nichts anhaben - oder befeuerte ihn sogar.

Es folgten weitere Alben, doch in der zweiten Hälfte der 90er ließ das Interesse an Gangster-Rap nach. Snoop Dogg aber war mehr als nur einer unter vielen und profilierte sich mit seiner humorvollen, manchmal tatsächlich zeichentrickhaften Art, als fester Bestandteil der US-Promiszene und schließlich als Ikone der Unterhaltungsszene. Anders als andere Rapper hatte er auch nie Probleme, Wärme und Zuneigung auszudrücken.

«Fo' Shizzle» und andere Snoop-Wörter wurden beliebt, daneben spielte der Musiker in einer Reihe von Filmen mit, lieh seine Stimme den Simpsons, hatte eine eigene Reality-Show und eine Kochsendung mit «Amerikas bester Hausfrau» Martha Stewart. Doch auch mit seiner Musik - zwischendurch sogar mit einem Ausflug zum Reggae - hatte Snoop Dogg immer wieder Erfolg, einer seiner bekanntesten Hits ist «Drop It Like It's Hot» von 2004, bekannt auch durch das langgezogene «Snoooooooop» zu Beginn des Songs. Zuletzt wurde «Young, Wild & Free» mit Sänger Bruno Mars und Rapper Wiz Khalifa zu einem weltweiten Superhit. Der Musikpreis Grammy blieb ihm bislang allerdings verwehrt.

Einer der größten Auftritte seiner Karriere steht Snoop noch bevor: Im Februar wird er unter anderem mit Rapper Eminem beim Super Bowl auftreten. Die Halbzeitshow ist das Highlight beim großen US-Footballfinale und übersteigt locker die 100 Millionen Zuschauer alleine in den USA. «12 Minuten unvergessliche Großartigkeit» kündigten die Veranstalter bereits an. Snoop Dogg schrieb auf Twitter: «Los gehts!»

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