Fortschritte bei Gaza-Verhandlungen 

Israelische Armeepanzer an der Grenze zum Gazastreifen. Foto: epa/Abir Sultan
Israelische Armeepanzer an der Grenze zum Gazastreifen. Foto: epa/Abir Sultan

KAIRO: Bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg soll es nach Hamas-Darstellung keine Fortschritte gegeben haben.

Ein hochrangiger Vertreter der islamistischen Organisation sagte der Deutschen Presse-Agentur am Montag, dass sich die israelische Delegation unflexibel zeige. Sie sei auf keine der Forderungen der Hamas eingegangen. Vertreter der Terrororganisation hätten Kairo demnach für Beratungen mit ihrer Spitze verlassen.

Israelische Medien berichteten dagegen, beide Seiten hätten mehr Flexibilität gezeigt. Offizielle Angaben zum gegenwärtigen Verhandlungsstand gibt es bisher nicht.

Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hieß es, dass «leichte Fortschritte» erzielt worden seien. Eine weitere Verhandlungsrunde wird demnach stattfinden, nachdem sich die einzelnen Parteien mit ihren Anführern zu den bisherigen Ergebnissen besprochen haben.

Es bestehe die Erwartung, dass es bald zu einer Einigung komme «übereinstimmend mit dem Beginn des Eid al-Fitr.» Das Fest zum Ende des Ramadans beginnt voraussichtlich am Mittwoch.

Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News hatte zuvor unter Berufung auf eine ranghohe ägyptische Quelle berichtet, dass es Fortschritte sowie eine Einigung über die grundlegenden Punkte zwischen allen beteiligten Parteien gebe.

Die Delegationen der Hamas und Katars hätten Kairo verlassen und wollten innerhalb von zwei Tagen zurückkehren, um sich auf die Bedingungen des endgültigen Abkommens zu einigen. Die Gespräche sollten in den nächsten 48 Stunden fortgesetzt werden, hieß es.

Der israelische Oppositionsführer Jair Lapid sagte dem israelischen Rundfunk am Montag, ein Deal liege auf dem Tisch und er müsse vereinbart werden. «Wir müssen Druck auf diese (israelische) Regierung ausüben, den Deal abzuschließen», sagte er.

«Es wird ein Deal sein, den wir nicht mögen, aber wir müssen ihn machen, weil wir sie nach Hause bringen müssen.» Lapid hält sich gegenwärtig zu Gesprächen in den USA auf.

Da Israel und die Hamas nicht direkt miteinander reden, treten die USA, Katar und Ägypten als Vermittler auf. Im Laufe einer einwöchigen Feuerpause Ende November vergangenen Jahres ließ die Hamas 105 Geiseln im Austausch gegen 240 palästinensische Häftlinge frei.

Knapp 100 der Geiseln, die nach dem Terrorüberfall der Hamas vom 7. Oktober nach Gaza verschleppt wurden, dürften nach israelischen Schätzungen noch am Leben sein.

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