Nagelsmann im EM-Losglück

Schottland, Ungarn, Schweiz

Deutschlands Cheftrainer Julian Nagelsmann. Foto: EPA-EFE/Christian Bruna
Deutschlands Cheftrainer Julian Nagelsmann. Foto: EPA-EFE/Christian Bruna

HAMBURG: Erst gegen Schottland, dann gegen Ungarn und zum Abschluss gegen die Schweiz. Die deutsche Nationalmannschaft kennt ihren EM-Plan. Jeder Gegner hat seine Besonderheiten.

Keine Hammergruppe, aber «wir können uns auf tolle Spiele freuen», sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann. Die Auslosung der Gruppenphase für die Heim-EM 2024 bescherte der deutschen Nationalmannschaft Schottland, Ungarn und die Schweiz. Vermeintlichen Schwergewichten des europäischen Fußballs wie Italien und den Niederlanden geht die DFB-Auswahl vorerst aus dem Weg. Der Weg ins Achtelfinale ist dennoch knifflig. Die Gegner:

Schottland (14. Juni in München)

Deutsche Bilanz in den vergangenen drei Spielen: 2:1 (September 2003), 2:1 (September 2014), 3:2 (September 2015/alle EM-Qualifikation)

Trainer: Steve Clarke (60). «Das sind vier starke Teams in der Gruppe», sagte Clarke nach der Auslosung. «Es ist großartig, beim Eröffnungsspiel dabei zu sein. Sie (die Deutschen) können sich darauf einstellen, dass viele schottische Fans kommen.»

Das sagt Julian Nagelsmann: «Gegen die Schotten das Auftaktspiel in München - das wird sehr emotional, mit tollen Fans und sehr interessantem Fußball.»

Besonderheiten: Die Gruppenphase haben die Schotten bei einer Endrunde noch nie überstanden.

Ungarn (19. Juni in Stuttgart)

Deutsche Bilanz in den vergangenen drei Spielen: 2:2 (Juni 2021/EM), 1:1 (Juni 2022), 0:1 (September 2022/beides Nations League)

Trainer: Marco Rossi (59). «Deutschland ist auf einem anderen Level», sagte der Italiener. Aber eben nicht unschlagbar.

Das sagt Julian Nagelsmann: «Bei Ungarn kenne ich natürlich einige Spieler, die ich selbst trainiert habe», sagte der Bundestrainer über den ungarischen Starspieler Dominik Szoboszlai sowie Willi Orban und Peter Gulacsi. Alle kennt er aus Leipziger Zeiten.

Besonderheiten: Das EM-Spiel vor zweieinhalb Jahren in München war ein echtes Endspiel für Deutschland und in der Regenbogen-Debatte während des Turniers politisch aufgeladen. Leon Goretzka formte beim Jubel zu seinem Ausgleichstor vor der Ungarn-Kurve ein Herz vor der Brust.

Schweiz (23. Juni in Frankfurt/Main)

Deutsche Bilanz in den vergangenen drei Spielen: 3:5 (Mai 2012/Testspiel), 1:1 (September 2020), 3:3 (Oktober 2020/beides Nations League)

Trainer: Murat Yakin (49). «Es ist eine tolle Gruppe, sehr herausfordernd», sagte der frühere Bundesliga-Profi. «Die Favoritenrolle hat sicher Deutschland, man muss nicht auf die Testspiele schauen. Wir kennen es ja, dass Deutschland eine Turniermannschaft ist.»

Das sagt Julian Nagelsmann: «Auf dem Papier ist die Schweiz vielleicht die stärkste Mannschaft, die sehr, sehr guten Fußball spielt, die mit Murat Yakin einen Trainer hat, der sehr erfolgreich war, die mit Granit Xhaka einen der Top-Bundesligaspieler in ihren Reihen hat.»

Besonderheiten: Die Schweizer werden mit mehreren Bundesliga-Profis bei der EM antreten. DFB-Sportdirektor Rudi Völler berichtete, der Leverkusener Granit Xhaka wohne in Düsseldorf in seinem Haus, die beiden sähen sich fast täglich.

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Herbert Thielen 03.12.23 17:40
Losglück
Die Gruppe, @Ling Uaan, 3.12.23 12:00 Uhr, kann machbar sein.
Da sich die DFB-Auswahl aber momentan selber im Krisenmodus befindet, sollte eine gewisse Demut an den Tag gelegt werden. Sogar Albanien würde uns in der augenblicklichen Verfassung Probleme bereiten. Zum Glück wird die These in Ihrem letzten Satz nicht eintreten: Die Gefahr, bei einer EM-Endrunde auf Mannschaften wie Chile, Uruguay oder gar Brasilien zu treffen, ist verschwindend gering....;-)
Ling Uaan 03.12.23 12:00
Losglück
Genau, das sollte doch machbar sein. Auch wenn man keine dieser Mannschaften unterschätzen darf. Hauptsache keine Mannschaft aus Südamerika in der Gruppe, denn die sind sehr schwer zu bespielen.