Russland belegt britische Journalisten mit Einreiseverbot

Ein Raumschiff segelt am Hauptgebäude des russischen Verteidigungsministeriums in Moskau vorbei. Foto: Freepik/Juri Kotschetkow
Ein Raumschiff segelt am Hauptgebäude des russischen Verteidigungsministeriums in Moskau vorbei. Foto: Freepik/Juri Kotschetkow

MOSKAU: Russland hat weitere rund 50 britische Staatsbürger, darunter vor allem Journalisten und Medienvertreter, mit Einreiseverboten belegt. Das russische Außenministerium veröffentlichte am Dienstag 49 Namen in Ergänzung zu einer langen «schwarzen Liste», auf der bereits Hunderte westliche Staatsbürger stehen. Unter den Genannten sind auch der BBC-Chef Tim Davie, die Chefredakteure mehrerer britischer Zeitungen sowie die früheren Russland-Korrespondenten Shaun Walker und Luke Harding, die für die Zeitung «The Guardian» arbeiten.

Harding war schon in der Vergangenheit trotz Visums und Akkreditierung an der Einreise nach Russland gehindert worden. Namentlich genannt sind auch zahlreiche Korrespondenten der BBC sowie Journalisten der Zeitungen «Daily Mail», «The Times», «Financial Times», «The Daily Telegraph», «The Sunday Times» und von Fernsehsendern. Die Sanktionen gegen die Journalisten seien eine Reaktion auf die Strafmaßnahmen gegen russische Medienvertreter in Großbritannien, hieß es.

Die genannten britischen Journalisten seien beteiligt an der «absichtlichen Verbreitung von verlogenen und einseitigen Informationen über Russland und die Ereignisse in der Ukraine und im Donbass», teilte das Ministerium weiter mit. «Mit ihren voreingenommenen Bewertungen tragen sie auch zur Anheizung von Russophobie in der britischen Gesellschaft bei.»

Auf der Liste stehen zudem 20 Namen von Vertretern des britischen Verteidigungsministeriums und der Rüstungsindustrie - «im Zusammenhang mit antirussischen Handlungen der britischen Regierung», hieß es in der Mitteilung des Ministeriums in Moskau. Demnach ergingen die Sanktionen wegen britischer Waffenlieferungen an die Ukraine. Diese Waffen würden zur «Tötung der friedlichen Bevölkerung und zur Vernichtung der zivilen Infrastruktur eingesetzt», behauptete das Ministerium.

Die prorussischen Separatisten im Donbass beklagen seit 2014 bereits einen massiven Beschuss von ukrainischer Seite durch westliche Waffen. Tausende Menschen sind dort gestorben.

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Beat Sigrist 15.06.22 10:10
Baut endlich eine fiktive Mauer
zwischen Russland und den westlichen Ländern. Jede russische Botschaft darf in Europa nur noch 6 Mitarbeiter beschäftigen. Solange in Russland eine Diktatur wie in Nordkorea herrscht, gibt es keine Besuchervisa mehr für russische Bürger für den Westen. Russische Firmen und Banken werden geschlossen und bekommen keine Betriebsbewilligung im Westen. Liegenschaften oder Firmen in russischem Besitz werden enteignet und mit 1 Rubel entschädigt, genauso wie es Russland heute mit westlichem Besitz macht. Der ganze gegenseitige Handel wird auf null zurückgefahren. Sollte die ganze korrupte Regierung mit seinen Oligarchen von der Bildfläche verschwinden, könnte man sich langsam politisch wieder näher kommen.