Reform in Österreich: Sitzenbleiben ab der zweiten Klasse möglich

Foto: epa/Delix Kaestle
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WIEN (dpa) - In Österreich sind Noten für Grundschüler ab der zweiten Klasse nun wieder Pflicht. Mit den Stimmen von konservativer ÖVP und rechter FPÖ verabschiedete das Parlament in Wien am Mittwoch das Pädagogikpaket. Ab der zweiten Klasse der Grundschule müssen Noten individuelle Beurteilungen ergänzen. Damit ist ab diesem Zeitpunkt auch ein Sitzenbleiben möglich. Bildungsminister Heinz Faßmann erklärte in der Debatte, dass das Wiederholen einer Klasse auch schon in jungen Jahren sinnvoll sein könne. Neben einer besseren Vergleichbarkeit der Beurteilung will die Regierung sicherstellen, dass Förderbedarf bei Schülern frühzeitig entdeckt wird.

Verpflichtend wird in der Grundschule auch ein Gespräch zwischen Eltern, Schülern und Lehrern vor der Zeugnisvergabe. Die sozialdemokratische SPÖ fürchtet, dass Noten und die Gefahr des Sitzenbleibens die Schüler entmutigen könne.

Grundschulen hatten seit dem Schuljahr 2016/2017 im Rahmen der Schulautonomie die Möglichkeit, selbst festzulegen, ob sie Noten vergeben oder die Schüler alternativ bewerten wollen. Wer bisher Noten vergeben hat, muss nun nach den neuen Regeln aber auch individuelle Beurteilungen erstellen.

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