Putin fordert ukrainischen Truppenabzug für Frieden

Russischer Präsident Putin bei einem Treffen mit der Leitung des russischen Außenministeriums. Foto: epa/Valeriy Sharifulin/sputnik/kremlin Pool
Russischer Präsident Putin bei einem Treffen mit der Leitung des russischen Außenministeriums. Foto: epa/Valeriy Sharifulin/sputnik/kremlin Pool

MOSKAU: In der Schweiz soll über die Zukunft der Ukraine beraten werden - ohne Russland. Wladimir Putin nennt Minimalforderungen für ein Einlenken - die seinen Maximalforderungen sehr ähnlich sind.

Der russische Präsident Wladimir Putin fordert einen Abzug der ukrainischen Truppen aus den von Russland annektierten Gebieten als Voraussetzung für eine mögliche Friedenslösung. Wenn die Ukraine außerdem einer Mitgliedschaft in der Nato abschwöre, sei Russland sofort bereit, das Feuer einzustellen und zu verhandeln. Das sagte Putin am Freitag in Moskau bei einem Auftritt im russischen Außenministerium. Seine Rede zielte sichtbar auf den derzeitigen G7-Gipfel in Italien sowie auf die Friedenskonferenz zur Ukraine in der Schweiz an diesem Wochenende ab.

Die Zugehörigkeit der ukrainischen Verwaltungsgebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson zu Russland stehe nicht mehr infrage, sagte Putin. Die Ukraine solle ihre Armee aus den Teilen dieser Gebiete zurückziehen, die sie bislang noch kontrolliere. Der Kremlchef sprach von Minimalforderungen Russlands, um den Konflikt nicht einzufrieren, sondern endgültig zu lösen.

Gleichzeitig wiederholte er alle Forderungen, die er schon zu Beginn des von ihm befohlenen Angriffskrieges im Februar 2022 aufgestellt hatte. Es gehe um eine neutrale, blockfreie, und atomwaffenfreie Ukraine, sagte Putin. Außerdem solle die Ukraine abrüsten. Sie müsse «denazifiziert» werden - worunter Russland eine ihm genehme Führung in Kiew versteht. Russland hält derzeit einschließlich der bereits 2014 annektierten Halbinsel Krim etwa ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebietes besetzt.

Die Ukraine setzt bislang auf eine vollständige Rückeroberung ihres besetzten Staatsgebietes. Außerdem fordert Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Verfolgung russischer Kriegsverbrechen und russische Reparationen wegen der angerichteten Zerstörungen.

Die Konferenz in der Schweiz solle nur von den wirklichen Ursachen des Konflikts ablenken, nämlich der Politik des Westens, sagte Putin. «Der Westen ignoriert unsere Interessen.» Vor Außenminister Sergej Lawrow und anderen russischen Spitzendiplomaten erläuterte Putin zweimal länglich, wie seiner Meinung nach der Konflikt entstanden sei, beginnend mit den proeuropäischen Maidan-Protesten in Kiew 2013.

Die Konferenz im Schweizer Tagungshotel Bürgenstock bei Luzern am Samstag und Sonntag soll vor allem internationale Unterstützung für die Ukraine mobilisieren - auch bei Ländern, die Russland freundlich gesonnen sind. Eine Teilnahme Russlands an dem Gesprächsprozess ist erst in einem zweiten Schritt vorgesehen. Für Deutschland reist Bundeskanzler Olaf Scholz in die Schweiz, für die USA Vizepräsidentin Kamala Harris.

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Jürgen Franke 18.06.24 14:10
Herr Sylten, bleiben Sie bitte weiterhin
ein Optimist. Die meisten Menschen, die so laut schreien, wissen nicht was Krieg bedeutet. Ich habe ihn am 13.02.1945 in Dresden, nur durch Zufall überlebt. Aber nach wie vor spielt die Propaganda der Medien, wie immer eine wichtige Rolle. Auch wird nach wie vor am Krieg sehr viel Geld verdient.
Thomas Sylten 18.06.24 13:21
Herr Franke
..und heute vermehren sich diejenigen, die am Liebsten wieder gen Russland ziehen (lassen) wollen (überwiegend vom bequemen Sofa aus), vor unseren entsetzten Augen wie eine Quallenpest -
angesichts der heutigen nuklearen Folgen wird es hinterher nicht mal mehr jemand bereuen können. Tja - dumm gelaufen..

(Tschulligung: Mein mir sonst durchs Leben helfender Optimismus kommt mir grad zunehmend abhanden..)
Jörg Obermeier 17.06.24 20:40
So, so "...aus heutiger Sicht war es kein Segen..." Manchmal schäme ich mich für das was manche "Deutsche" da von sich geben.
Jürgen Franke 17.06.24 16:10
Herr Maillet, sicherlich war die deutsche
Besatzung aus heutiger Sicht kein Segen, aber unsere Eltern und die überwiegende Zahl der deutschen Menschen jubelten seinerzeit dem AH zu, um nun auch noch die Sowjetunion zu überfallen.
Jürgen Franke 17.06.24 16:10
Danke, Herr Volkmann, für Ihre Klarstellung
Selbstverständlich sollten Kriegsverbrechen, die leider immer wieder geschehen, geahndet werden.
Hans-Dieter Volkmann 17.06.24 16:00
J.Franke 17.06.24 12:40
Herr Franke, ich verstehe ihre Frage:" woher ich diese Informationen habe?" nicht. Mein Beispiel habe ich erwähnt um einmal zu zeigen, es ist möglich das zwei verfeindete Nationen, wie Deutschland / Frankreich im zweiten Weltkrieg, auch wieder eine friedliche Beziehung haben können. Vielleicht ist ihnen das Ereignis, das ich erwähnte nicht bekannt. Kurzer Hunweis: Auf Grund von französischer Partisanentätigkeit haben die deutschen Besatzer ein ganzes französisches Dorf, einschliesslich alter Menschen und Kinder, vernichtet. Dieses Geschehen ist geschichtlich bekannt. Anfang der 60er Jahre habe ich selbst noch den Unmut in Frankreich erlebt, als man mich als Deutschen erkannte. Gott sei Dank sind all diese Zeiten vorbei. Nur in ihrem Kommentar ist immer noch so etwas wie die Unmöglichkeit daran zu glauben, was deutsche Besatzer gemacht haben. Hinweise auf andere Soldaten in besetzten Gebieten sind nicht gerade lobenswert.
Jürgen Franke 17.06.24 16:00
Herr Sylten, das Massaker
war schrecklich, viel schlimmer war jedoch, dass die Täter nach dem Kriege nicht zur Verantwortung gezogen wurden.
Jürgen Franke 17.06.24 14:30
Herr Sylten, alles was deutsche Soldaten
im Ausland machen, tun sie immer im Namen des ganzen deutschen Volkes. Nicht mehr und nicht weniger. Ob uns das nun im einzelnen gefällt, ist völlig nebensächlich.
Michel Maillet 17.06.24 14:20
Herr Franke
Stellen Sie die deutsche Besatzung der Nachbarländer vor mehr als 80 Jahren als einen Segen dar? Oder wie darf man Ihre Aussage interpretieren? Ich kann Ihnen versichern: War es nicht!
Thomas Sylten 17.06.24 13:40
Herr Franke
goggeln Sie doch mal "Massaker von Oradour" (sur Glane), um eine Idee deutschen Verhaltens in Frankreich aufzufrischen.

Zwar haben Sie leider recht mit dem Hinweis, dass sich Besatzungsverhalten oft ähnelt - s. französisches Verhalten z.B. während des ersten Indochinakriegs -,
angesichts der deutschen "Spitzenleistungen" auch auf diesem Gebiet hören sich solche Hinweise aus deutschem Mund aber grundsätzlich irgendwie relativistisch und zynisch an - meinen Sie nicht?
Jürgen Franke 17.06.24 12:40
Herr Volkmann, mich würde interessieren,
woher Sie die Informationen haben, wie die deutsche Besatzung im Krieg mit den französischen Bürgern "umgegangen" ist. Vermutlich aus Erzählungen Ihres Vaters oder Onkels, da sich die Umgangsformen von Soldaten in besetzten Gebieten ähneln.
Jürgen Franke 17.06.24 08:50
Herr Brixa, mein Hinweis auf Morgenthau
diente lediglich als Hinweis auf eine deutschfeindliche Stimmung. Truman, als Nachfolger von Rooseveld, hat nicht nur die NATO, sondern auch die CIA gegründet. Ferner wurden 2 Atombomben auf die zivile Bevölkerung Japans abgeworfen, um den Krieg zu beenden.
Grundsätzlich konnte Stalin den Krieg nur durch die massive militärische Unterstützung der USA gewinnen. Die Militärindustrie der USA hat somit in dieser Zeit viel Geld verdienen können. Von 1957 bis 1959 habe ich in einem sowjetischen Militärbetrieb in Berlin, die amerikanischen Militärfahrzeugen für den Normalbetrieb umrüsten müssen. Gelegentlich mußte ich auch Offiziere nach Westberlin zum Kudamm fahren. Da ich als 17jähriger noch keinen Führerschein besaß, wurde diese Tatsache innerhalb von einer Stunde geändert. Die Fahrerlaubnis besitze ich heute noch.
Jürgen Franke 17.06.24 08:10
Danke Michel, für die Hinweise
Ich werde versuchen, mich zu bessern. Ihre Interpunktion ist jedoch auch verbesserungswürdig.
Michel Maillet 17.06.24 00:50
Herr Franke
Da sie offensichtlich der deutschen Sprache und vor allem der Grammatik nicht mächtig sind...es heißt nicht "ein Marshallplan" es ist "der/ bzw den Marshallplan!" Aber Ihre Umerziehung scheint eine Art Ignoranz hinterlassen zu haben die bei der Unkenntnis der Grammatik und vor allem der Geschichte nicht aufhört. Könnte es sein dass Sie aus der DDr stammen? Oder sind Sie einfach nur so?
Andreas Brixa 16.06.24 19:40
Morgenthau
Danke fuer ihren Hinweis Herr Franke.
Dieser Plan wurde in Quebec besprochen und abgeschwächt von Roosevelt unterzeichnet.
Bereits kurz danach, auf Grund der vernichtenden Reaktion der amerik.Presse,hat Roosevelt sieben Tage danach seine Unterschrift zurueck gezogen.
Dies hinderte Natuerlich Goebbels nicht daran diesen Plan als Beweis des Vernichtungswillen der Alliierten darzustellen und fuer seine Durchhalteparolen zu benutzen.
Wie gesagt, das passierte schon 1944 vor Kriegsende und hat mit dem Nato Abkommen nichts zu tun.
Er blieb aber im Gedaechtnis.
1967 hat Adenauer als er gegen den Atomwaffensperrvertrag wetterte diesen als Morgenthau Plan im Quadrat bezeichnet..
Jürgen Franke 16.06.24 19:00
Herr Brixa, die Züricher Zeitung hat
zum Jahrestag dieses Zitat von 1949 von dem 1. Sekretär der NATO Hastings Lionel Isma gebracht, was ich in meinem Kommentar wiedergegeben habe: Die USA soll drinnen, die Sowjets draußen und Deutschland unten gehalten werden. Wie Sie sicherlich wissen, gab es einen Marshallplan aber auch einen Morgentauplan, um Deutschland zum Agrarland zu machen. Nach dem Krieg befürchtete man offensichtlich, ein zu starkes Deutschland. Erst 1955 ist Deutschland der NATO beigetreten.
Thomas Sylten 16.06.24 17:50
Da dürften beide Gründe - der eine offiziell, der andere eher "inoffiziell", eine Rolle gespielt haben. Offiziell ging es natürlich um ein Verteidigungsbündnis gegen die "rote Gefahr" -
aber das auch der Frontstaat BRD eingeladen wurde, ist bemerkenswert so kurz nach dem WWII: Da dürfte die unten schon angesprochene und oft kolportierte Überlegung, die Amis drin und D-land unten zu halten, durchaus eine Rolle gespielt haben.

Das hat man bei der späteren NATO-Osterweiterung dann leider versäumt: Die Russen einzubinden und dadurch unter Kontrolle zu behalten.
Andreas Brixa 16.06.24 16:50
Hr.Franke
Due Nato wurde gegründet um sich in Falle eines sowiet. Angriffs zu unterstützen.Das geschah ein Jahr nachdem sie SowjetischenUnion den kommunistischen Umsturz in der Tschechoslowakei unterstützt hatte.
Woher ihr Wissen kommt, dass es um Verhinderung von nationalistischem Gedankengut ging ist mir schleierhaft.
Jürgen Franke 16.06.24 16:20
Herr Sylten, es ist erfeulich,
dass Sie meinen Beitrag gelesen. Bei einigen Leserbeiträgen vermute ich, dass sie meinen Kommentar nicht gelesen oder aber nicht verstanden haben, sondern lediglich nur Beifall für einen bonders schäbigen Kommentar klatschen wollten.
Die NATO, als Verteidigungsbündnis, wurde nach dem Ende des Krieges gegründet, um zu verhindern, dass nationalistisches Gedankengut wieder aufflackert, denn alle verantwortlichen Personen war Parteimitglieder, die auch nach dem Krieg wichtige Funktionen inne hatten.
Thomas Sylten 16.06.24 16:20
@H-D. Volkmann
Da stimme ich Ihnen wirklich vollumfänglich zu!!
Hans-Dieter Volkmann 16.06.24 15:07
T. Sylten 16.06.24 12:50
Politik, ganz gleich an welchem Ende der Welt, ist immer von der Vergangenheit beeinflusst. Es kommt darauf an die Gegenwart mit Vernunft zu beurteilen. Es ist mir bewusst, das hört sich mal super klug an, ist aber nicht unmöglich. Ein gutes Beispiel ist die französich-deutsche Beziehung. Wenn man bedenkt wie die deutsche Besatzung im 2. WK mit den französischen Bürgern umgegangen ist, dann darf man wohl von einem seltenen Erfolg sprechen, den man auch als gutes Beispiel betrachten kann.
Thomas Sylten 16.06.24 15:00
noch was @mvw:
Ihre regelmäßige allergische Reaktion auf jedes Wort des Ausgleichs ist in meinen Augen das Gegenteil einer erwachsenen, verantwortlichen Herangehensweise - und genau die Denke, die uns im Weltmaßstab in solch fatale Konfrontationen treibt. In der gegenwärtigen Situation wäre aber eigentlich JEDE Bemühung um (Interessen-) Ausgleich wichtig.

Dennoch sehe ich natürlich auch bei Ihnen Ansätze mit denen ich sehr konform bin, was Ihre Haltung z.B. zu AgD, VT oder QD angeht.
ABER auch Herr Franke liegt bei aller Schwurbelei in manchen Punkten in meinen (!) Augen richtig, wenn er sich die Verantwortung auch der Amis zur Lage der Welt nicht ausreden lässt.

Und so freue ich mich über jeden Austausch auch mit all den anderen fleißigen Kommentatoren hier im Forum, denn es ist zwar nicht zu erwarten, dass wir mit Anderen in jedem Punkt übereinstimmen, aber immer doch in manchen -
es sind diese Gemeinsamkeiten, die man im Vordergrund halten sollte, und kann dann die Unterschiede "erwachsen", also bitte friedlich (und höflich), besprechen -
mit Gewinn für alle.

DAS verstehe ich unter einem reifem, demokratischem Austausch.
Andreas Brixa 16.06.24 14:57
Herr Kerp
Bitte nicht vergessen, hier geht es nicht nur um das Ueberleben der Ukraine.
Andreas Brixa 16.06.24 14:56
Herr Kerp
Bitte nicht vergessen, dass es hier nicht nur um das Ueberleben der Ukraine sondern um die Zukunft der Demokratien in Europa geht.
Thomas Sylten 16.06.24 14:40
@mvw
Sagen Sie mal: Können Sie nur so -
oder geht's auch mal IRGENDWIE konstruktiv?
michael von wob 16.06.24 13:10
@ T.Sylten
Unverzeihlicher Fehler ist schon wieder eine Verharmlosung. Es gibt passendere Bezeichnungen für diesen verbrecherischen Krieg !
Thomas Sylten 16.06.24 12:50
@mvw
Entschuldigen Sie untertänigst, mein Herr -
aber es ist nun wirklich nicht meine Schuld wenn Sie (weiterhin) nicht differenzieren können:
- Putins Angriff auf die Ukraine ist in meinen Augen ein unverzeihlicher Fehler, für den er ganz allein die Verantwortung trägt.

- Die Vorstellung aber, einer (und zwar der ANDERE) ist grundsätzlich böse, während WIR die durch und durch Guten sind, ist von einer kindlichen Sehnsucht inspiriert, die ich zwar gut verstehen kann, die aber wenig als Lösungsansatz taugt.

- Die Prüfung des eigenen Handelns auf Weggabelungen in der Vergangenheit, wo man (im Rückblick) hätte klüger handeln können, hat weniger mit der Suche nach Schuld zu tun als vielmehr mit der Suche nach Lösungsansätzen (und Verhandlungsansätzen), um das Wiederholen von Fehlern zu vermeiden, die dazu betrugen, in die verfahrene Situation der Gegenwart zu gelangen, und so nach Möglichkeit wenigstens die Zukunft zu retten.

Schwarz-Weiß-Malerei hilft da nicht weiter -
wer weiterkommen will, muss auch die Interessen der Gegenseite bedenken, ohne die eigenen zu vergessen. Nur DAS zähle ich zu erwachsenem, verantwortlichem Handeln.
michael von wob 16.06.24 11:40
@ T.Sylten, ergo .....
der Westen ist Schuld daß Putler die Ukraine überfallen hat ? Und wieder sind sie bei der Wagenknecht, wie zu erwarten war !
Thomas Sylten 16.06.24 09:20
@J. Franke
Hier muss ich Ihnen ausnahmsweise zur Seite springen: Die Geschichte wäre sicher anders verlaufen, hätte wenigstens der Westen sinnvoll gehandelt und damals Gorbis Vision von einem Europäischen Haus, in dem auch ein Zimmer für Russland frei ist, tatkräftig unterstützt. Die Möglichkeit, dass ein (demokratisiertes) RUS heute gleichberechtigt neben der Ukraine in der EU vertreten wäre und vielleicht ein neues, anderes und quasi übergeordnetes Verteidigungsbündnis des Westens unter Einschluss beider existieren würde, ist hoch.

Angesichts der tatsächlichen Entwicklungen seither wirkt diese Ansicht - die ich durchaus vertrete - aber doch recht nostalgisch und irgendwie aus der Welt gefallen: Die Realität ist heute eine andere. Aber es stünde uns Älteren gut an, die verpassten (aber miterlebten) Chancen nicht aus den Augen zu verlieren - denn nur wer aus Fehlern lernt, muss sie nicht wiederholen. Zurzeit sind wir doch verdammt nah dran, das 20. Jahrhundert in seinen schlechteren Anteilen wiederholen zu müssen, auch wenn es natürlich Abwandlungen gibt: Das Ergebnis könnte noch weit fataler ausfallen, wenn die augenblickliche Logik nicht grundlegend durchbrochen wird.
Thomas Sylten 16.06.24 09:00
@mvw
Das wäre eine mögliche Erklärung, sicher.

Ich las neulich halt was darüber, das ca. 30 Patriot-Systeme die Ukraine ausreichend schützen könnten - d.h. mit 40 oder 50 wären sie doch quasi unverwundbar. Wieso wird das nicht zumindest diskutiert und in dieser Richtung mehr getan? Wieso beschränkt (!) sich der öffentlich geführte Diskurs so auffällig auf immer weiteres direktes Eingreifen in Russland - was nun mal der Highway to (nuclear) hell ist??
Jürgen Franke 16.06.24 07:20
Herr Volkmann, in meinem 17:30 Beitrag
habe ich lediglich Fakten genannt, die eigentlich jeder kennen sollte und nicht selbstkritisch von mir zu hinterfragen sind. Auf primitive und pöbelhafte Beiträge, auch wenn sie so viel Zuspruch finden, werde ich nicht mehr eingehen.
michael von wob 16.06.24 04:20
@ T.Sylten, einfach zu verstehen
Ein kleines Land ist einfacher zu verteidigen und ich glaube daß nur Israel "iron dom" besitzt. Iron Dome is a mobile system designed to intercept short-range rockets and artillery shells that endanger populated areas in Israel. Each battery – a combination of missile launcher, control station and radar – can defend about 150 km² about the size of a medium-sized city.Die Ukraine ist ein riesiges Land und es ist unmöglich den gesamten Luftraun zu verteidigen.
michael von wob 16.06.24 04:10
@ H.D.Volkmann
Es wird nicht passieren, weil wir alle nicht QD & VT borniert sind. ( seine Worte )
Thomas Sylten 16.06.24 00:40
Was ich nicht verstehe, ist, dass Israel neulich bei dem iranischen Rache-Raketenschlag angeblich alle (mehrere hundert) Raketen abwehren konnte - also ein effektiver Raketenschutz offenbar möglich ist -, die Ukraine aber täglich Raketenbeschuss ausgesetzt ist,
und die Diskussion geht m.W.n. nur um weitreichende Waffen auf russisches Gebiet,
aber nicht darum, die Ukraine ähnlich wirksam vor russischen Raketen zu schützen.

Wieso haben wir nicht längst mindestens 150 (?) Patriot- und andere wirksame Raketenabwehrsysteme in der Ukraine aufgestellt, um sie ebenso wie Israel zu schützen? Wäre doch genial wenn einfach keine russischen Raketen mehr durchkämen!!

Ich bin kein Waffenkenner, aber wenn Israel die sicher nicht "schlechten" iranischen Raketen (die beliefern Russland damit) abschießen kann - wieso kann die Ukraine resp. "der Westen" (als Lieferant) das nicht??
werner spierling 15.06.24 22:30
Keine Gespräche mit Diktatoren das dumme Russische Volk muss das alleine klären wenn sie lange genug isoliert sind und endlich mal kapieren wie eine Demokratie funktioniert.
Hans-Dieter Volkmann 15.06.24 22:20
Jürgen Franke 15.06.24 19:40
Herr Franke, mal Hand aufs Herz und ganz kurz, aber intensiv, sich Gedanken machen warum O.Bayern doch soviel Zuspruch bekommt. Es schadet doch nicht wenn man seine eigene Meinung einmal selbstkritisch hinterfragt.
Jörg Obermeier 15.06.24 21:50
@ Ole
Man muss ja nicht unbedingt immer Ihrer Meinung sein, aber hier haben Sie m.E. vollkommen Recht. Ohne Abstriche!
Jürgen Franke 15.06.24 19:40
Bedaure sehr, Ole, dass Ihnen mein
Beitrag nicht gefallen hat. Macht aber nichts, da ich mich umfangreich informiere und somit viele Dinge anders sehe, als Sie offensichtlich. Die NATO mit Schröder und Fischer schafften es bereits 1999 einen Krieg von deutschen Boden aus anzuzetteln. Der Afghanistan Krieg, der Deutschland viel Geld gekostet hat, war sicherlich in Ihren Augen eine große Leistung der NATO.
Da mir Ihr Ton nicht gefällt, möchte ich Sie bitten, mich nicht mehr anzusprechen. Gute Nacht
Ole Bayern 15.06.24 18:30
Sind Sie eigentlich noch recht bei Sinnen ....
...Herr Franke ?
Sie hocken mit Ihrem Anhang weit weg von den Problemen in der EU.
Da kann man leicht so ein " Geschwafel " von sich geben.
Selbst die nach dem WK II ständig neutralen Länder wie SE oder FIN halten es jetzt für notwendig, sich der NATO anzuschließen.
Die Osterweiterung war kein Fehler, niemals hat die NATO RUS bedroht.
Genau andersherum ist der Sachverhalt. RUS bedroht seine Nachbarn seit Erholung des fast - Zusammenbruchs teils mit versteckter, teils mit offener Aggression und nun auch mit Krieg.
Und fragen Sie doch mal einen Bürger aus den baltischen Staaten, ohne RUS - Nationalität, ob der Beitritt der Staaten zur NATO ein Fehler war ?
Wenn die baltischen Staaten nicht der NATO angehören würden. hatte RU ganz sicher schon zugeschlagen.
Und genau dies hat eben auch FIN und SE nun erkannt.
Ihre Ablehnung zur Demokratie sowie Hinwendung zur QD - System ist ja hinreichend hier bekannt.
D wurde nicht seitens der USA " unten " gehalten !!! Die USA haben den Wiederaufbau unterstützt,
während die Russen in der Ostzone alles was möglich war demontiert und nach RUS verfrachtet haben, obwohl denen der Nutzen dieser Industriegüter, außer vielleicht die Bahnschienen, nichts brachte vor lauter Dummheit.
Sonst wäre D wohl nicht nach der fast totalen Zerstörung 1945 mittlerweile zur 4 - stärksten Wirtschaftsnation der Welt aufgestiegen, ohne die USA Hilfe.
Aber was diskutiert man überhaupt mit Ihnen darüber, mit einem alten bornierter Menschen wie Sie , sorry !

Ole
Jürgen Franke 15.06.24 17:30
Eigentlich hätte die NATO nach dem Zerfall
der Sowjetunion aufgelöst werden müssen, denn sie diente, so der 1. englische Generalsekretär der NATO seit 1949 lediglich dazu, die Sowjets draußen, die USA drinnen und Deutschland unten zu halten. Die Osterweiterung war ein Fehler, so dass Putin nicht akzeptieren konnte, wie seinerzeit Kennedy, dass auf Kuba von den Sowjets Atomwaffen stationiert werden.
Dracomir Pires 15.06.24 16:40
Putler fordert ??
Dass die Ukraine auf ihr Staatsgebiet verzichtet und dann Frieden ist? Netter Versuch des Aggressors :-(
Jörg Obermeier 15.06.24 15:40
My 2cent
Vor dem russischen Überfall auf die Ukraine war diese von einer Mitgliedschaft in EU und NATO soweit entfernt wie der Mond. Selbst Schweden und Finnland hätten vermutlich nicht im Traum daran gedacht der NATO beizutreten. Wie man aber lernen musste, vor Putins Russland ist keiner und niemand sicher solange nicht ein starkes Militärbündnis dem entgegen steht. Das Paradoxon ist doch, dass man selbst im 21. Jahrhundert noch für den Krieg rüsten muss um den Frieden zu erhalten. Wie wenn wir keine anderen Probleme hätten.
Andreas Brixa 15.06.24 15:00
Th.Sylten
In der Lage ist die Ukraine auch nur weil der Westen zu spät und zu zögerlich Waffen geliefert hat. Und was ist wenn. Putin dann das nächste kleine Land angreift,soll diese Land dann gleich kapitulieren.
Soll der Westen den gleichen Fehler machen wie damals bei Hitlers Vorgehen.
Nach dem Motto er wird dann schon mit einem Land zufrieden sein.

Thomas Sylten 15.06.24 14:10
@A.Brixa
Wer sind denn die Realitätsverweigerer:
S.W., die seit Langem Verhandlungen fordert, bevor die Ukraine immer weiter zurückweichen muss und damit ihre ursprünglich gute Verhandlungsposition Stück für Stück weiter verliert -
oder diejenigenn, die die Ukraine darin bestärken, sich den Realitäten russischer Übermacht zu verweigern und immer weiter zu kämpfen (und zu verbluten), wohlwissend dass sie sich damit in eine zunehmend ungünstigere Position manövriert?
Andreas Brixa 15.06.24 13:30
Endlich
Nun koennen endlich Die Realitaet Verweigerer Wagenknecht und AFD sagen, seht doch Putin will Frieden nur der kriegstreiberische Selensky und die Nato aber nicht.
Ingo Kerp 15.06.24 13:10
Putin hat einen Diktatfrieden verkündet. Den kann man mit einer Faust in der Tasche und unter Schmerzen diskutieren und annehmen oder, die Alternative ist, weiter zu kämpfen und dem Diktatfrieden trotzig zu widerstehen, in der Hoffnung, evtl. zu überleben.