Breiter Zugang zum russischem Corona-Impfstoff

Der russische Präsident Wladimir Putin nimmt an einem virtuellen G20-Gipfel teil. Foto: epa/Alexei Nikolskij / Sputnik / Krem
Der russische Präsident Wladimir Putin nimmt an einem virtuellen G20-Gipfel teil. Foto: epa/Alexei Nikolskij / Sputnik / Krem

MOSKAU: Russlands Präsident Wladimir Putin hat beim G20-Gipfel der internationalen Gemeinschaft einen breiten Zugang zu dem in Russland entwickelten Impfstoff «Sputnik-V» angeboten. Sein Land unterstütze die Entscheidung des G20-Gipfels, die Impfstoffe für die gesamte Bevölkerung des Planeten zugänglich zu machen, sagte der 68-Jährige am Samstag bei dem von Gastgeber Saudi-Arabien als Video-Konferenz organisierten Treffen.

Russland sei bereit, seine selbst entwickelten Impfstoffe - es sind drei verschiedene - bedürftigen Staaten zur Verfügung zu stellen. Konkurrenz unter den Herstellern der Vakzine sei unausweichlich, meinte Putin. Aber es gehe hier zuerst auch um die «humanitäre Seite».

«Unser gemeinsames Ziel ist es, einen Bestand an Impfpräparaten zu bilden und der gesamten Bevölkerung des Planeten einen verlässlichen Schutz zu gewährleisten», sagte der russische Präsident. Hauptrisiko der Pandemie seien weiter die Massenarbeitslosigkeit und der daraus resultierende Anstieg von Armut. In seiner Rede lobte Putin ausdrücklich die USA, die viel unternommen hätten, um die Weltwirtschaft wieder in Gang zu bringen.

«Die Coronavirus-Pandemie, der globale Lockdown und das Einfrieren der wirtschaftlichen Aktivität haben eine systematische Wirtschaftskrise ausgelöst, die die Welt seit der Großen Depression nicht mehr gesehen hat», sagte Putin. Die Große Depression von 1929 in den USA gilt als Auslöser der Weltwirtschaftskrise in den 1930ern.

Russland hat bisher für keinen seiner Impfstoffe eine internationale Zulassung. Die Wirksamkeit von «Sputnik-V» ist von unabhängiger Seite bisher nicht nachgewiesen. Russland hat das Vakzin zur breiten Anwendung bereits zugelassen und Lieferverträge mit anderen Staaten geschlossen. Zwei weitere Impfstoffe sollen im nächsten Jahr zum Einsatz kommen.

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