Polizeiskandal: Polizeichef vom Dienst suspendiert

Thailands Nationaler Polizeichef Polizeigeneral Suwat Jangyodsuk hat den beschuldigten Beamten zwischenzeitlich vom Dienst suspendiert. Foto: The Nation
Thailands Nationaler Polizeichef Polizeigeneral Suwat Jangyodsuk hat den beschuldigten Beamten zwischenzeitlich vom Dienst suspendiert. Foto: The Nation

UPDATE - NAKHON SAWAN: In ganz Thailand bestimmt derzeit der Polizeiskandal von Nakhon Sawan das Gesprächsthema unter den Einheimischen. Im Fokus des Falls steht der Polizeichef der Polizeistation Muang Nakhon Sawan: Polizeioberst Thitisan Utthanaphol wird der Korruption und der Ermordung eines Tatverdächtigen in einem Rauschgiftfall in Polizeigewahrsam beschuldigt. Er wurde zwischenzeitlich vom Dienst suspendiert.

Thailands Nationaler Polizeichef – Polizeigeneral Suwat Jangyodsuk – sagte am Dienstag gegenüber der Presse, dass er den Entlassungsbefehl für Polizeioberst Thitisan Utthanaphol unterzeichnet habe, der 2 Millionen Baht Bestechungsgeld von einem männlichen und einem weiblichen Verdächtigen in einem Rauschgiftfall gefordert haben soll, bevor er den männlichen Verdächtigen in Polizeigewahrsam am 5. August mit einer Plastiktüte erstickt haben soll.

Nach der Ermordung soll Polizeioberst Thitisan den zuständigen Arzt angewiesen haben, eine Überdosis Drogen als Todesursache zu bescheinigen. Bisherigen Ermittlungen folgend forderte er zudem die weibliche Verdächtige zu Stillschweigen auf, bevor er sie auf freien Fuß setzte. Dies veranlasste einige Polizeibeamte dazu, bei der Abteilung für interne Angelegenheiten eine Beschwerde gegen Polizeioberst Thitisan einzureichen.

Polizeigeneral Suwat betonte gegenüber der Presse, dass er die Abteilung für interne Angelegenheiten zur sofortigen Untersuchung des Falles angewiesen hatte. Im Hinblick auf die Fluchtgefahr des Beschuldigten informierte er darüber hinaus auch alle weiteren relevanten Polizeiabteilungen über den Fall, u.a. die Einwanderungs- und die Grenzschutzpolizei.

Der Leiter der Abteilung für interne Angelegenheiten Polizeigeneral Suchart Theerasawat gab zwischenzeitlich bekannt, dass mit Hilfe von Videoaufnahmen und Aussagen von Beamten festgestellt werden konnte, dass insgesamt 13 Polizeibeamte in diesen Fall verwickelt sind. Eine Überprüfung der finanziellen Transaktionen von Polizeioberst Thitisan soll Aufschluss geben, ob noch weitere Beamte in den Fall verwickelt sind.

Polizeigeneral Suchart fügte hinzu, dass Polizeioberst Thitisan, sollte er für schuldig befunden werden, mit Disziplinarmaßnahmen und strafrechtlicher Verfolgung rechnen müsse. „Für die mehr als 200.000 Polizeibeamten im ganzen Land soll der Fall ein Beispiel sein, dass jede Handlung Konsequenzen hat“, sagte er in den Medien.

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Thailand Fan 27.08.21 21:20
Wie man hört, war es also eher finale Folter, um die Bevölkerung zu schützen. Das ist natürlich etwas ganz anderes und gehört mit Orden und Beförderung honoriert.
Und bevor die Mei(y)ers sich jetzt die Finger wundtippen; das nennt man Sarkasmus.
Oliver Harms 27.08.21 16:00
Und in Germanski wird man Kanzlerkandidat....
Laschet als Uni Dozent entlassen wegen Zensurfälschungen
Kauft beim Kumpel des Sohnes für 40 Millionen Euro Masken....

Scholz wollte Olympia am Frauen Kz feiern und hat schon 2x Demenz bekommen.
1.Warburg Bank hat illegal 40 Millionen Euro Steuerschulden erlassen bekommen
und ein Ortsverband der SPD HH wurde großzügig mit Spenden der Bank bedacht.
2.Wirecard Skandal wo der Herr Gesetze hat neu auslegen lassen zum Schutz(nicht der Anleger)
der Eigentümer......
Baerbock sprengt jeden Rahmen,da kommen Woche für Woche neue schmutzige Dinge ans Tageslicht.

In Thailand ermittelt auch nicht ein Sonderbeauftragter der UN für Folter und Polizeigewalt gegen die gesamte Landebereitschaftsspolizei Berlin nebst Führung bis zum Innensenator.
Wo bleibt da der Aufschrei der Anständigen?
Schweigen bis auf wenige Stimmen und die werden dann zensiert oder diffamiert von den regierungsnahen Medien.




Dieter Kowalski 27.08.21 13:30
@ Michael Meier
Genau erfasst. Nachdem ich diese Station persönlich kenne, kann ich das nur bestätigen. Betrüger aller Art haben hier Narrenfreiheit. Anzeigen werden ohne Extravergütung weder entgegen genommen, noch weiterverfolgt. Die sind dort vorrangig mit sich selbst beschäftigt. Was auffällt, ist der an der Gebäudefront eingebaute Bankomat. Habe ich so noch nirgendwo gesehen. Ein Schelm wer böses denkt. Vielleicht sollte einmal jemand die Aufzeichnungen der Bankomatkamera auswerten.
Thailand Fan 26.08.21 22:20
@Georg Meyer
Nein
Jürgen Franke 26.08.21 22:00
Michael, genau so ist.
Auch in Deutschland. Sogar unter den Bundestagsabgeordneten findet man Korruption. Vom Land war nie die Rede, sondern nur vom Verhalten einzelner Personen.
Jürgen Franke 26.08.21 20:40
Der Leser hat Thailand nicht mit der DDR
verglichen, sondern lediglich auf das Verhalten hingewiesen, dass Personen durch Korruption sich Vorteile verschaffen. Ein durchaus menschliches Verhalten, dass weltweit anzuzreffen ist.
Thailand Fan 26.08.21 20:40
@Meyer Meier
Bin von "drüben" und habe auch schon ein paar Wochen Herrenschönhausen "besucht". Niemals würde ich jedoch meine neue Heimat Thailand mit der DDR vergleichen. Ich habe Handlungsweisen nebeneinander gestellt. Wie heißt es dann: Jede Ähnlichkeit mit bla, bla, bla ist rein zufällig. Oder herbeigeredet.
Thomas Knauer 26.08.21 17:18
Wer weiß wem dieser Polizeichef auf die Füße getreten ist, selbst Beschwerden von Untergebenen wird normalerweise nicht nachgegangen.
Solange jeder Aufstieg im Staatsapparat erkauft werden muss, mit Geld und Beziehungen, wird sich hier nichts ändern.
Ein Wille, über die Lippenbekenntnisse hinaus, etwas zu ändern sehe ich nicht
Thailand Fan 26.08.21 16:40
Joe Ferrari
Warum sollte ich ihn anzeigen, wenn er mir eines seiner 29 Luxusfahrzeuge oder den Gegenwert gibt? Größere Wohnung, schnellere Lieferung von Luxusgütern, bessere Ausbildung, Reisen etc.etc.etc. Warum sollte das, was 40 Jahre in der DDR funktioniert hat, nicht auch hier und anderswo funktionieren? Oder besser gefragt, wie sollte man es stoppen?
Dieter Kowalski 26.08.21 13:48
@ Georg Meyer
Stimme ihnen zu, aber das betrifft nicht nur die Polizei, sondern findet sich überall dort, wo Leute in wichtigen Positionen für den Staat arbeiten. Beim Landamt zum Beispiel, können sie hier den ganzen Tag vertrödeln, bevor irgendjemand sie aufruft, nur um ihnen dann mitzuteilen, dass sie morgen wiederkommen sollen, oder auf irgendwelchen Papiere was auch immer fehlt. Schiebt man hingegen unauffällig ein Kuvert hinüber, wird man 5 minuten später zuvorkommend bedient. Gleiches gilt für Gemeinde und auch das Militär. Geld regiert die Welt. Leider haben es viele Thais noch immer nicht begriffen, dass sie sich damit ins eigene Fleisch schneiden, wenn sie solche Forderungen bedienen.
Der PM hat damals die Korruptionshotline 1299 beim NACC einrichten lassen (der Farang berichtete). Im ersten Monat gab es etwa 1500 Beschwerden bezüglich Korruption. Ich frage mich was daraus geworden ist. Im Korruptionsindex steht Thailand jedenfalls schlechter da als vorher. Die Hotlinenummer wurde übrigens auf 1205 geändert, und die Website nacc.go.th steht auch auf englisch zur Verfügung, falls jemand dort etwas einkippen möchte.
Ingo Kerp 26.08.21 13:20
Jetzt hat es der Herr Polizeioberst eben übertrieben. Zu seinem 60 Mio Haus hat es bisher keine Beschwerden gegeben und auch die Autos für 100 Mio THB sind bisher keinem aufgefallen. Es erstaunt immer wieder, wie sparsam Polizisten leben, um später sich ein angenehmes Leben zu erlauben.
Jürgen Franke 26.08.21 11:00
Es gibt also auch in Thailand Möglichkeiten,
das Volk von den tatsächlichen Problemen abzulenken.
Carl Weber 26.08.21 10:20
Leben im Luxus
Es ist nicht davon auszugehen, dass dies ein Einzelfall ist. Als dringende Konsequenz sollten nun die Vermögensverhältnisse aller führenden Polizeioffiziere unter die Lupe genommen werden - falls dies gewünscht wird.
Thailand Fan 26.08.21 03:50
Habe ich das richtig gelesen? Der Polizeioberst muss, wenn er des heimtückischen Mordes (Plastiktüte) überführt wird, mit strafrechtlicher Verfolgung und Disziplinarmaßnahmen rechnen? Diese Nachricht allein zeugt schon von einer gehörigen Portion Humor.
Dieter Kowalski 25.08.21 23:40
Dieser Fall bestätigt nur, was nahezu jeder Einwohner in dieser Provinz weiß, aber laut niemals sagen würde. Wird Zeit das dort richtig ausgemistet wird. Die vielen redlichen Polizisten haben solche Führungskräfte jedenfalls nicht verdient. Mord, Nötigung und Korruption sind keine Kavaliersdelikte!