Neues aus der Raumfahrt am Donnerstag

Foto: Pixabay
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Drei Raumfahrer fliegen zur ISS

BAIKONUR: Drei Raumfahrer wollen am Freitag vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur aus zur Internationalen Raumstation ISS aufbrechen. Die Trägerrakete Sojus 2.1a soll nach Angaben der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos um 9.42 Uhr (MESZ) in der zentralasiatischen Republik Kasachstan abheben. An Bord sind die Kosmonauten Oleg Nowizki und Pjotr Dubrow sowie der Nasa-Astronaut Mark T. Vande Hei. Läuft alles nach Plan, werden sie nach mehr als drei Stunden Flugzeit den Außenposten der Menschheit erreichen.

Auf der ISS etwa 400 Kilometer über der Erde halten sich derzeit sieben Raumfahrer auf - neben zwei Kosmonauten aus Russland sind es vier Amerikaner und ein Japaner. Drei von ihnen werden in einer Woche zurück auf die Erde fliegen. Ende des Monats soll eine Rakete des US-Unternehmens SpaceX im US-Bundesstaat Florida zur ISS aufbrechen.

Wegen der Corona-Pandemie erfolgt der Start in Baikonur unter strengen Hygiene-Vorschriften. In Erinnerung an den ersten Menschen im All vor 60 Jahren trägt die Rakete den Namen Juri Gagarin. Der Kosmonaut startete am 12. April 1961 von Baikonur aus. Die Startrampe, von der aus er abhob, wird derzeit saniert.


Mars-Rover «Perseverance» macht Selfie mit Hubschrauber «Ingenuity»

WASHINGTON: An besonderen Orten ein Selfie machen, das ist offensichtlich nicht nur was für Menschen: Auf dem Mars hat der Nasa-Rover «Perseverance» ein Foto von sich mit dem Mini-Helikopter «Ingenuity» geschossen. Die US-Weltraumbehörde veröffentlichte das Foto am Mittwoch (Ortszeit) und schrieb dazu, dass «Perseverance» es mit seinem Roboterarm aufgenommen habe, es aber eigentlich aus 62 Einzelaufnahmen zusammengesetzt worden sei. Neben dem Rover im Vordergrund des Bildes ist der kleine Heli «Ingenuity» zu sehen, der etwa vier Meter vom Fahrzeug entfernt steht und in den kommenden Tagen seinen ersten Flug auf dem Roten Planeten absolvieren soll.

Der rund 1,8 Kilogramm leichte «Ingenuity» (auf Deutsch: Einfallsreichtum) soll in seinem ersten Testflug auf eine Höhe von etwa drei Metern steigen, dort für dreißig Sekunden auf der Stelle schweben und dann wieder auf der Oberfläche des Mars landen. Es wäre der erste Flug eines Luftfahrzeugs auf einem anderen Planeten. Rund einen Monat lang könnte der mit Lithium-Ionen-Akkus betriebene «Ingenuity» noch mehrere Flugversuche starten.

Der Hubschrauber muss dabei extremen Bedingungen trotzen: Auf dem Mars ist es nachts bis zu minus 90 Grad Celsius kalt, zudem ist die Anziehungskraft des Planeten geringer und die Atmosphäre wesentlich dünner. Der Mini-Helikopter war im Bauch von «Perseverance» Ende Februar - nach 203 Flugtagen und 472 Millionen zurückgelegten Kilometern - mit einem riskanten Manöver in einem ausgetrockneten Mars-See namens «Jezero Crater» aufgesetzt. Diesen See mit einem Durchmesser von etwa 45 Kilometern soll «Perseverance» in den kommenden zwei Jahren untersuchen.

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