Nächster Halt New York

Greta Thunberg sticht in See

PLYMOUTH (dpa) - Kleines Mädchen auf großer Reise: Greta Thunberg hat sich aufgemacht in Richtung Übersee. Vor ihr stehen nun zwei anspruchsvolle Segelwochen auf dem Atlantik. Auf der anderen Seite des Großen Teichs warten wichtige Termine im Klimakalender auf die junge Schwedin.

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat sich an Bord einer Hochsee-Segeljacht auf den Weg in die USA gemacht. Gemeinsam mit den beiden Profiseglern Boris Herrmann und Pierre Casiraghi stach die 16-Jährige am Mittwoch im englischen Plymouth in See. Die Jacht «Malizia» soll sie nun innerhalb von knapp zwei Wochen bis nach New York bringen. Nach einem Jahr der Klimaproteste in Stockholm und anderen Städten Europas will Thunberg ihren Einsatz gegen die Klimakrise in Übersee auf eine neue Ebene heben.

Der Start von Thunbergs großer Reise fällt beinahe genau auf den Jahrestag des Beginns ihrer Protestaktion: Am 20. August 2018 hatte sich die damals 15-Jährige vor den Stockholmer Reichstag gesetzt, um eine beherztere Klimapolitik Schwedens sowie ein Einhalten der Pariser Klimaziele einzufordern. Aus der Protestaktion hat sich die internationale Klimaschutzbewegung Fridays for Future entwickelt.

«Am Anfang hat man meine Stimme nicht gehört», sagte die junge Schwedin am Mittwoch kurz vor der Abfahrt auf einer Pressekonferenz in Plymouth. «Ich habe es weiter versucht, bis ich meinen Weg gefunden hatte, damit man mir zuhört. Man muss kreativ sein.»

Thunberg reist über den Atlantik, um unter anderem im September an großen Klimademonstrationen sowie am UN-Klimagipfel in New York teilzunehmen. Im Dezember steht dann in Chile die alljährliche Weltklimakonferenz an. Außerdem will sie in Amerika Betroffene der Klimakrise sowie Umweltaktivisten und Entscheidungsträger treffen. Besuche in Kanada und Mexiko sind ebenfalls vorgesehen.

Auch in den USA will sich Thunberg für eine bessere Klimapolitik einsetzen. Auf der Pressekonferenz verneinte sie aber die Frage, ob sie die Kraft habe, US-Präsident Donald Trump beim Thema Klima umzustimmen. «Ich sage niemandem, was er zu tun oder zu lassen hat.»

Thunberg fliegt nicht, weil bei Flugreisen immense Mengen Treibhausgase ausgestoßen werden. Deshalb hatte sie länger nach einer umweltschonenderen Alternative für die Reise nach Amerika Ausschau gehalten. Ende Juli gab sie bekannt, mit der «Malizia» über den Atlantik reisen zu wollen. Das Boot ist mit Solarpaneelen und Unterwasserturbinen ausgestattet, mit denen der an Bord benötigte Strom erzeugt wird.

Herrmann sagte zu der gemeinsamen Reise: «Uns ist klar, dass nicht jeder auf einer Hightech-Jacht übers Meer segeln kann (...) Aber jeder kann in seinem Garten anfangen, etwas zu ändern. Und mit vielen kleinen Schritten können wir etwas erreichen.»

Mit Thunberg und den beiden Profiseglern reisen Thunbergs Vater Svante und der Filmemacher Nathan Grossman, der eine Dokumentation über die Tour plant. Viel Komfort werden sie nicht haben - die «Malizia» ist für Hochseerennen ausgestattet und bietet unter Deck kaum Platz für die Reisenden. Als Toilette dient ein Plastikeimer.

Abertausende vor allem junge Menschen protestieren seit Monaten regelmäßig für mehr Klimaschutz. Auch in Deutschland gehen freitags viele Schüler und Studierende, aber auch Wissenschaftler und andere Anhänger nach dem Vorbild Thunbergs im Rahmen der Fridays-for-Future-Proteste auf die Straße.

Thunberg geht es darum, den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen rapide zu senken, damit der Anstieg der globalen Erdtemperatur noch auf unter 1,5 Grad Celsius begrenzt werden kann. Bis heute hat sich die Temperatur um knapp 1 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erhöht. Die Welt müsse auf die Erkenntnisse der Forschung hören und im Kampf gegen die Klimakrise handeln, fordert Thunberg.

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TheO Swisshai 21.08.19 13:32
@Jürgen Franke / Situation
Selbstverständlich Herr, Franke. Und wie ist es mit dem demonstrieren auf der Strasse, halten Sie das auch nach wie vor für Unsinnig ? ( nicht auf Greta bezogen )
Jürgen Franke 21.08.19 10:38
Herr Swisshai, ich danke Ihnen für Ihren
Hinweis. Sie werden mir jedoch gestatten, dass ich die Situation Greta etwas anders sehe.
TheO Swisshai 21.08.19 04:45
@Jürgen Franke / Kulturrevolution
Herr Franke, Ihr Vergleich mit der Kulturrevolution hinkt allerdings gewaltig. Erstens werden die Kinder beim Anliegen von Greta nicht gegen die eigenen Eltern "aufgehetzt" und zweitens kann man die beiden Angelegenheiten eh nicht miteinander vergleichen. Darüber wurde hier bereits bei einem Ihrer vorherigen Kommentare ausführlich diskutiert und hingewiesen. Übrigens gibt es unendliche Beispiele, wo politische Willensbildungen, vor allem in Demokratien, auf der Strasse angestoßen wurden. Herr Volkmann hat Ihnen das bereits erklärt. Über Mao Tse-tung und die Kulturrevolution muss ich nicht mehr nachlesen, ich hatte mich im Geschichtsstudium ausführlich damit befasst.
TheO Swisshai 21.08.19 04:44
@Hans-Dieter Volkmann / Seereisen
Zuerst muss ein entsprechendes Angebot vorhanden sein, denn außer Greta sind bisherl noch nicht viele auf die Idee gekommen, auf diese Art nach Amerika zu reisen um Emissionen zu vermeiden. Sie haben aber schon recht, sie hätten natürlich auch zuerst noch ein paar Segel- oder Ruderboote bauen können, damit sie nicht unglaubwürdig wirken.
Jürgen Franke 20.08.19 14:33
Lieber Michael, heute wird nur noch
mit der Angst der Menschen oder mit ihrer Dummheit Geld verdient. Der Greta gönne ich jeden Dollar, wenn sie das Geld für sich vernünftig anlegen kann.
Mike Dong 20.08.19 14:32
Ich fühle mich hier auch manchmal gegen einige Kommentatoren aufgehetzt. Aber zu Recht.
Hans-Dieter Volkmann 20.08.19 13:41
TheO Swisshai 20.08.19 06:05
Ja Herr Swisshai, das ist leider häufig zu erkennen. Manchmal kann man einen, doch ziemlich einfachen Kommentar, nicht verstehen oder will ihn nicht verstehen, wenn es nicht nach eigenen Vorstellungen geht. Ihre Frage: "Von welchem zweiten Boot reden Sie"? beweist es. Ich habe in keiner Weise von einem realen zweiten Boot geschrieben, sondern es als eine konsequente Möglichkeit in Betracht gezogen. Ich habe auch nicht von weiteren Seglern geschrieben, sondern von einem Begleitteam welches sich per Flieger, sehr inkonsequent, nach Amerika aufmacht, anstatt in einem zweiten Boot mit segelt. Aber wie immer, gibt es auch unter Gretas Aktivisten Personen die zu Kompromissen bereit sind aber dann leidet die Sache an Unglaubwürdigkeit.
Jürgen Franke 20.08.19 10:12
Herr Swisshai, in gehe davon aus,
dass hinter diese Kampagne der Greta eine gewaltige Organisation steckt. Zu glauben, dass das auf die Initiative einer 16jährigen zurückzuführen ist, halte ich für reichlich naiv, auch bei der Intelligenz des Mädchens.
Politische Willensbildung sollte sich nicht auf der Straße sondern in einem Parlament abspielen. Was z.Zt. inszeniert wird, erinnert mich etwas an China 1966. Dort nannte man es Kulturrevolution, wo die Kinder gegen ihre Eltern aufgehetzt worden sind. Lesen Sie nach, was daraus geworden ist.
TheO Swisshai 20.08.19 06:05
@Hans-Dieter Volkmann / Kosequent
Greta ist ziemlich konsequent und damit glaubwürdig. Von welchem zweiten Boot reden Sie ? Ich hab nicht mitbekommen, dass sich weitere Segler zur Verfügung gestellt hätten.
TheO Swisshai 20.08.19 02:28
@Jürgen Franke / Demokratie
Werter Herr Franke, sind Sie generell gegen Demonstrationen in Demokratien, oder nur im Fall von Greta ? Greta ist übrigens überdurchschnittlich intelligent und hat nur Bestnoten, trotz Schule schwänzen.
TheO Swisshai 20.08.19 02:23
@Jürgen Franke / Politik
Verstehe ich Sie richtig, dass Sie gegen DEMOnstrationen in DEMOkratien sind und diese sogar generell für Unsinn halten ? Oder trifft das nur bei Greta und ihrem Anliegen zu ? Greta ist übrigens sehr intelligent und hat Bestnoten in der Schule, trotz dem Schwänzen.
Hans-Dieter Volkmann 20.08.19 02:23
TheO Swisshai 19.08.19 10:32
Herr Swisshai, ihre Frage: "Wie hätte das Begleitteam...…."? Meine Antwort: "Mit einem zweiten Boot". Da gibt es dann auch noch Platz. Wenn man schon eine solche Show abzieht dann bitte auch konsequent sein. Sonst ist das wieder ein Teil der Unglaubwürdigkeit.
Hans-Dieter Volkmann 20.08.19 02:17
Michael Meier 18.08.19 04:43
Guten Tag Herr Meier. Leider verstehe ich ihre Antwort nicht ganz. Kann ja auch an meiner Person liegen. Sie verweisen auf das ZDF. Wenn ich meinen "Mist" aus dem Fernsehen habe so ist dies doch eine übliche Informationsquelle. Ich nutze alle mir zugänglichen Quellen und bilde mir daraus eine ganz persönliche Meinung. Noch eine Frage:" Woher beziehen Sie denn ihre Kenntnisse"?
Jürgen Franke 19.08.19 20:35
Herr Knauer, den Kampf auf den Straßen
werde Sie sicherlich schneller erleben, als Ihnen lieb sein kann. Noch glaube ich an die parlamentarische Demokratie, mit allen Schwächen.
Jürgen Franke 19.08.19 20:34
Herr Volkmann, ich gehe mal davon aus,
dass auch Ihnen inzwischen klar geworden ist, dass es sich bei der Kampagne der Greta nicht um eine freie Meinungsäußerung handelt. Offensichtlich ist noch nicht begriffen worden, dass es sich hierbei um eine deutliche Kampfansage an die ältere Generation handelt.
Jürgen Franke 19.08.19 20:32
Lieber Jack, dieses leidige Thema hatten
wir hier schon einmal erörtert. Ein Großteil der Abgeordneten im Bundestag würden in der freien Wirtschaft, aufgrund ihrer Qualifikation nicht annähernd das Einkommen erhalten, wie jetzt als Politiker. Alle Lebensläufe sind problemlos einsehbar. Als Negativ Beispiele empfehle ich: Roth, Nahles. Aber auch diese Personen sind nun mal gewählt worden.
Thomas Knauer 19.08.19 17:52
Es ist erstaunlich wie konsequent hier Greta handelt.
Immer wieder verwunderlich wie sich an der Person abgearbeitet wird ohne dabei auf ihre Anliegen einzugehen, ist auch bedeutend schwieriger hier zu argumentieren.
Amüsant finde ich auch die Ansprüche die an sie gestellt werden, nur weil sie Fehler im System entdeckt hat und diese in den Mittelpunkt ihrer Aktionen stellt.
Wäre übrigens eine arme Gesellschaft wenn Politik nur in den Parlamenten gemacht würde und ist zum Glück nicht so.
Norbert Kurt Leupi 19.08.19 17:44
Es ist zu hoffen...
Lieber Jürgen ! Gemäss deinem Comment könnte man meinen , dass in den " demokratischen " Parlamenten nur hochbebildete Politiker sitzen ,die aber schon " Donnerstags " (verlängertes Wochenende oder als Lobbyisten unterwegs ) , den Sitzungen fernbleiben ?
Hans-Dieter Volkmann 19.08.19 17:40
Jürgen Franke 19.08.19 14:17
Eins, Herr Franke muss man ihnen lassen, das haben Sie gut gesagt. Allerdings, in einer Demokratie darf halt jeder Bürger, ob groß oder klein, seine vielleicht auch unqualifizierte Meinung äußern.
Jürgen Franke 19.08.19 14:17
Es ist zu hoffen, dass dieser Greta-Unsinn
bald vorbei ist, denn in demokratisch gewählten Regimen, wird die Politik im Parlament, und nicht auf der Straße von halbgebildeten, freitags schwänzenden, Kindern gemacht.
TheO Swisshai 19.08.19 10:32
@Michael Meier @ Hans-Dieter Volkmann / Greta
Wie hätte das Begleitteam Ihrer Meinung nach, nach Amerika gehen sollen? Das Team hat gar keinen Platz mehr auf der Segeljacht gehabt. Greta ist jedoch konsequent und nimmt lieber die Strapazen der 2 wöchigen unkomfortablen Seefahrt in Kauf, als zu fliegen. Sie ist ja auch nur für ihr Handeln verantwortlich und nicht für das des Begleitteams. Mit 16 Jahren ist sie nicht in der Position, um anderen Vorschriften zu machen oder Befehle zu erteilen.
Jürgen Franke 18.08.19 10:47
Lieber Michael, leider können wir
Deinen Zeilen nicht entnehmen, was Du überhaupt mit Deinem Hinweis gemeint hast.
Hans-Dieter Volkmann 17.08.19 15:44
Jürgen Franke 17.08.19 14:54
Herr Franke, der Inhalt meines Kommentars sollte Sie eigentlich nicht überraschen. Es ging mir dieses mal überhaupt nicht um etwaige wissenschaftliche Beiträge. Ich habe diesbezüglich eine eigene Meinung bzw. eigene Erkenntnisse ( Klimawandel )welche, zugegeben noch nicht abgeschlossen sind. Ich höre, lese und sehe täglich neue Stellungnahmen. Was mich gewaltig stört ist, das hier eine 16 jährige für fremde Interessen , wie Sie selbst bemerkt haben, missbraucht wird und es von den meisten Menschen nicht erkannt wird.
Jürgen Franke 17.08.19 14:54
Herr Volkmann, es ist ebenso erstaunlich
wie überraschend, dass ein derartiger Aufruf, nicht alles zu glauben, ausgerechnet von Ihnen kommt. Möglicherweise sind auch die Beiträge der Wissenschaftler bis zu Ihnen durchgedrungen, die verlauten, dass der von menschen gemachte Klimawandel völliger Unfug ist. Erfreulich, dass Sie zumindest einsehen, dass diese 16 jährige für etwas missbraucht wird, was sie nicht verstehen kann.
Hans-Dieter Volkmann 17.08.19 13:48
Nächster Halt New York
Greta Thunberg reist nach New York per Segelschiff. Das soll uns Glauben machen wie Umweltfreundlich und vorbildlich ihr Verhalten ist. Ich bin durchaus ein Befürworter für umweltschonendes Verhalten. Wenn man dann erfährt das ein vielköpfiger Begleittross per Flugzeug nach New York reist, dann ist dieser Segelturn eine Farce. Leute, glaubt nicht alles was diese Umweltbewegung uns weismachen will. Ich war schon immer der Überzeugung, hier sind handfeste wirtschaftliche Interessen im Vordergrund. Eine 16jährige ist nicht in der Lage eine solche weltweite Bewegung zu aktivieren. Ihr fehlt einfach die erforderliche Erfahrung und die entsprechende Connection. Die im Hintergrund agieren sind es die uns belügen und betrügen, um ihres eigenen Vorteils willen.