Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/Sascha Steinbach
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Bayer streicht in Deutschland jede siebte Stelle

LEVERKUSEN (dpa) - Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer baut in Deutschland 4.500 Stellen ab. Das teilte die Firma am Dienstag in Leverkusen mit.

Das ist etwa jede siebte Stelle, in Deutschland hat der Konzern bisher noch 32.100 Stellen. Große Standorte sind außer der Zentrale in Leverkusen Berlin, Wuppertal, Dormagen und Monheim. Mit den Maßnahmen wolle man die Wettbewerbsfähigkeit verbessern und profitabler werden, hieß es. Bereits im November 2018 hatte der Konzern seine Umbaupläne vorgestellt, weltweit sollen 12.000 Stellen wegfallen und damit ein Zehntel der Jobs.


USA legen Liste mit Vergeltungszöllen für Airbus-Subventionen vor

WASHINGTON (dpa) - Im Streit über illegale Subventionen für den europäischen Flugzeugbauer Airbus wollen die USA Vergeltungszölle auf diverse Exporte der EU verhängen.

Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer veröffentlichte am Montag (Ortszeit) in Washington eine vorläufige Liste mit Gütern im Wert von rund 11 Milliarden Dollar (9,8 Mrd Euro), auf der sich neben Produkten und Komponenten für die Luftfahrtindustrie auch zahlreiche andere Waren wie etwa etliche Käsesorten, Olivenöl, Orangen oder Meeresfrüchte befinden. Die USA hatten die Strafzölle im Konflikt mit der EU bereits bei der Welthandelsorganisation WTO beantragt und rechnen mit einer baldigen Entscheidung der dortigen Schlichtungsstelle. Die 11 Milliarden Dollar entsprechen dem angeblichen jährlichen Schaden durch verbotene Staatshilfen für Airbus. Der Rechtsstreit läuft seit 15 Jahren.


Weiter schwere Flaute am chinesischen Automarkt - VW belastet

PEKING (dpa) - Die Autoindustrie bleibt angesichts des schwächelnden chinesischen Automarktes unter Druck.

Der einst so rasant wachsende wichtigste Einzelmarkt der deutschen Autobauer bleibt auch im zehnten Monat nacheinander auf Talfahrt. Im März gingen die Verkäufe an Privatkunden im Land im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12 Prozent auf 1,78 Millionen Wagen zurück, wie der Branchenverband China Passenger Car Association (PCA) am Dienstag in Peking mitteilte. Das war nach den Daten des Verbands der zehnte Rückgang in Folge. Vor allem der Zollstreit zwischen den USA und China verunsicherte die chinesischen Verbraucher.


Ex-Nissan-Chef Ghosn wirft Gegnern Verschwörung vor

TOKIO (dpa) - Der in Japan inhaftierte ehemalige Nissan-Chef Carlos Ghosn sieht sich nach eigener Aussage als Opfer einer Verschwörung.

«Es geht hier nicht um spezifische Ereignisse. Es geht hier nicht um Gier. Es geht hier nicht um Diktatur», sagte Ghosn in einer am Dienstag in Tokio veröffentlichten Videobotschaft. «Es geht hier um eine Verschwörung. Es geht um einen hinterhältigen Angriff», so der 65-Jährige weiter. Ghosn sitzt seit vergangenem Donnerstag erneut in Untersuchungshaft in Tokio. Er ist wegen angeblichen Verstoßes gegen japanische Börsenauflagen angeklagt. Zudem soll er private Investitionsverluste auf Nissan übertragen haben.


Internationaler Währungsfonds: Weltwirtschaft 2019 in der Talsohle

WASHINGTON (dpa) - Die Weltwirtschaft geht 2019 nach fast zwei Jahren Aufschwung durch eine Talsohle.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht das weltweite Wirtschaftswachstum nur noch bei 3,3 Prozent - nach 3,6 Prozent im Vorjahr. Im nächsten Jahr soll das Wachstum allerdings wieder das Tempo von 2018 aufnehmen, wie es am Dienstag in der in Washington veröffentlichten Fortschreibung des Weltwirtschaftsberichtes des Fonds heißt. Der IWF musste damit seine bereits im Januar nach unten korrigierte Prognose noch einmal zurücknehmen. Einer der Gründe ist auch eine Schwächeperiode in Europa. Das Wachstum in Deutschland werde sich von 1,5 Prozent im vergangenen Jahr fast halbieren und 2020 wieder 1,4 Prozent erreichen.


Dekabank kündigt Abbau von 400 Stellen an

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die Dekabank tritt auf die Kostenbremse und baut jede zehnte Vollzeitstelle ab. 400 Jobs sollen in den kommenden Jahren gestrichen werden, wie Vorstandschef Michael Rüdiger am Dienstag in Frankfurt ankündigte.

«Unser Ziel ist es, dass wir den Aufwand 2021 auf eine Milliarde Euro begrenzen.» Im vergangenen Jahr summierten sich die Kosten auf 1,057 Milliarden Euro. Gemessen an den ursprünglich für 2021 erwarteten Kosten will die Deka 100 Millionen Euro einsparen. Der Großteil des Stellenabbaus solle «über natürliche Fluktuation und über Vorruhestandsregelungen» bewältigt werden, sagte Rüdiger. Ende 2018 hatte die Deka-Gruppe 4716 Mitarbeiter und knapp 4.200 Vollzeitstellen.


Industrie fordert mehr Tempo bei Digitalisierung der Schiene

BERLIN (dpa) - Für mehr Fahrgäste auf der Schiene muss Deutschland sein Gleisnetz aus Sicht der Bahnindustrie deutlich schneller digitalisieren.

«Die Deutsche Bahn hat sicherlich etwas mehr investiert. Aber man muss auch klar sagen: Es könnte mehr sein, für das, was wir in Deutschland vorhaben», sagte Volker Schenk, der Präsident des Verbands der Bahnindustrie in Deutschland, am Dienstag in Berlin. Für mehr Verkehr auf der Schiene und mehr Klimaschutz sei dies noch zu zögerlich. Die Bahn investiert in diesem Jahr die Rekordsumme von 10,7 Milliarden Euro in Gleise und Bahnhöfe. Für die Bahnindustrie ist der Staatskonzern ein immer wichtigerer Kunde. Denn der Auslandsanteil bei Umsatz und Aufträgen geht zurück.


Französische Nationalversammlung stimmt für nationale Digitalsteuer

PARIS (dpa) - Die französische Nationalversammlung hat für die Einführung einer nationalen Digitalsteuer gestimmt.

Laut Nachrichtenagentur AFP stimmte das Unterhaus des französischen Parlaments dem Gesetzesvorhaben von Finanzminister Bruno Le Maire am Montagabend trotz des Widerstands der USA mit großer Mehrheit zu. Die Steuer zielt auf international tätige Internet-Unternehmen wie Google, Amazon, Facebook und Apple. Betroffen sind demzufolge Konzerne, die mit ihren digitalen Aktivitäten einen weltweiten Jahresumsatz von 750 Millionen Euro und in Frankreich von mehr als 25 Millionen Euro erzielen. Sie sollen drei Prozent Steuern unter anderem auf online erzielte Werbegewinne zahlen.


Firmen wollen Ministererlaubnis für Fusion - Warnung vor Konsequenzen

BERLIN (dpa) - Die Mittelständler Zollern und Miba haben vor Konsequenzen für Standorte in Deutschland gewarnt, falls Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) eine geplante Gemeinschaftsfirma nicht erlaubt.

«Wenn die Ministererlaubnis verweigert wird, müssen wir schauen, wie das Geschäft noch wirtschaftlich zu betreiben ist», sagte Zollern-Geschäftsführer Klaus Erkes der Deutschen Presse-Agentur. Erkes warb eindringlich dafür, dass Altmaier das Joint Venture erlaubt. Das geplante Gemeinschaftsunternehmen mit einem Gesamtumsatz von 300 Millionen Euro würde die Möglichkeit geben, Forschungsstandorte in Deutschland auszubauen, etwa im Harz.


Dax rutscht ins Minus - Dämpfer durch Italien-Schuldenprognose

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der Dax ist am Dienstag ins Minus gerutscht. Grund war auch eine erhöhte italienische Defizitprognose.

Zuletzt verlor der Leitindex 0,55 Prozent auf 11.897,65 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte fiel am Nachmittag um 0,81 Prozent auf 25 232,35 Zähler. Auch der EuroStoxx 50 rutschte in die Verlustzone ab: Zuletzt verlor der Leitindex der Eurozone knapp 0,3 Prozent. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,07 Prozent am Vortag auf minus 0,06 Prozent. Der Eurokurs stieg zeitweise in Richtung 1,13 US-Dollar, wurde dann aber wieder von den Meldungen aus Italien gebremst. Zuletzt wurden 1,1278 Dollar für die Gemeinschaftswährung gezahlt.


Boeing-Auslieferungen brechen nach 737-Max-Flugverboten ein

CHICAGO (dpa) - Der US-Luftfahrtriese Boeing hat im Zuge weltweiter Startverbote für seine nach zwei Abstürzen in die Kritik geratene Baureihe 737 Max einen Einbruch der Auslieferungszahlen erlitten.

Im ersten Quartal gingen 89 Maschinen der 737-Serie an die Kundschaft, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 132 gewesen. Bei den Auslieferungen von Verkehrsflugzeugen insgesamt gab es einen Rückgang von 184 auf 149 Maschinen. Nach zwei Abstürzen baugleicher Flugzeuge in Indonesien und Äthiopien, bei denen innerhalb weniger Monate insgesamt 346 Menschen starben, waren weltweit Flugverbote für Boeings 737-Max-Serie verhängt worden. Die Auslieferungen der bestverkaufen Modellreihe wurde darauhin gestoppt. Bis zur weiteren Klärung der Unfallursachen und Problemen mit einer Steuerungssoftware ist unklar, wie es mit den Fliegern weitergeht. Zuletzt kündigte Boeing an, die Produktion deutlich zu drosseln.


Autozulieferer ZF will Kapazitäten in China ausbauen

FRIEDRICHSHAFEN (dpa) - Der Zulieferer ZF will trotz der derzeitigen Flaute am chinesischen Automarkt sein Engagement im Reich der Mitte verstärken.

Die dortigen Produktions- und Entwicklungskapazitäten würden ausgebaut, teilte das Unternehmen am Dienstag in Friedrichshafen mit. Derzeit unterhält ZF nach eigenen Angaben 32 Produktionsstandorte in China. Ziel sei es, in den kommenden Jahren das komplette Produktportfolio für die lokalen Bedürfnisse entwickeln und in China fertigen zu können. Genaue Zahlen wurden nicht genannt. «Nahezu alle unserer Kunden werden ihr Geschäft in China in den kommenden Jahren ausweiten», sagte ZF-Vorstandsmitglied Holger Klein, der unter anderem für die Region Asien-Pazifik verantwortlich ist. «Dabei unterstützen wir sie, indem wir unser gesamtes Kompetenzportfolio vor Ort anbieten....»

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Jürgen Franke 10.04.19 23:57
Von der Fusion der beiden deutschen
Banken, die sich völlig verzockt haben, wird hier noch gar nicht gesprochen. Eine Fusion wird nur schwer möglich sein, da durch die Zahlungen von Abfinden für die Mitarbeiter, die Banken pleite wären.