Nachrichten aus der Sportwelt am Sonntag

Deutschland-Cheftrainer Alfred Gislason. Foto: epa/Wu Hong
Deutschland-Cheftrainer Alfred Gislason. Foto: epa/Wu Hong

Olympia: Handball-Männer unter Druck - Kanute Tasiadis mit Chance

TOKIO: Die deutsche Handball-Männer stehen in ihrem zweiten Spiel beim olympischen Turnier in Tokio unter Druck. Nach der Auftakt-Niederlage gegen Europameister Spanien muss das Team von Bundestrainer Alfred Gislason am Montag in der Gruppe A gegen Argentinien gewinnen, um seine Viertelfinal-Chance zu wahren.

Die beiden deutschen Hockey-Nationalmannschaften haben in ihren jeweils zweiten Vorrundenpartien knifflige Aufgaben zu lösen. Die Herren treffen in ihrer Gruppe auf Weltmeister Belgien, nachdem sie zum Start Kanada mit 7:1 besiegt hatten. Die Damen, die Olympiasieger Großbritannien im ersten Spiel bezwungen hatten, spielen in der Gruppe A gegen Indien.

Im Tennis ist Alexander Zverev in der zweiten Runde der Favorit gegen den Kolumbianer Daniel Elahi Galan. Wesentlich schwerer hat es Jan-Lennard Struff. Er muss gegen Weltranglistenersten Novak Djokovic aus Serbien antreten.

Bei den Medaillen-Entscheidungen des dritten Wettkampftages hat von den deutschen Sportlerinnen und Sportler der Salomkanute Sideris Tasiadis die besten Aussichten. Die Turn-Männer zogen als Qualifikationssechste in das Mannschaft-Finale im Mehrkampf ein. Halten sie den Rang, wäre das ein großer Erfolg. Der Potsdamerin Laura Lindemann ist im Triathlon eine Überraschung zuzutrauen.


Zingler: Union soll «mutig voranschreiten» - Aber realistische Ziele

OBERLÄNGENFELD: Der Ligaverbleib des 1. FC Union hat für Club-Präsident Dirk Zingler weiterhin höchste Priorität. «Wenn man sich in der Bundesliga etablieren will, sollte man die Klasse halten. Dass wir in den Playoffs zur Conference League erfolgreich sein wollen, habe ich schon gesagt», erklärte Zingler am Sonntag in einer Medienrunde im Trainingscamp in Oberlängenfeld. «Und im Pokal wollen wir so weit wie möglich kommen. Letztes Jahr sind wir gefühlt zu früh ausgeschieden. Das wollen wir in dieser Saison besser machen.»

Zuvor hatte schon Trainer Urs Fischer auch nach der äußerst erfolgreichen Vorsaison von realistischen Zielen gesprochen. «Auf den siebten Platz dürfen wir auch stolz sein. Aber es ist vorbei. Und ich glaube nicht, dass du nach zwei Spielzeiten in der Bundesliga davon ausgehen solltest, es müsste nun der sechste oder fünfte Platz sein», sagte Fischer in der «Berliner Morgenpost» (Sonntag). «Dann hätten wir wirklich den Boden unter den Füßen verloren.»

Zingler verwies auf die finanziellen Grundlagen, die für Union auch Transfers wie den von Angreifer Taiwo Awoniyi (FC Liverpool) und Verteidiger Tymoteusz Puchacz (Lech Posen) möglich gemacht haben, obwohl auch Union von der Corona-Pandemie getroffen ist. «In den letzten Jahren haben wir unseren Umsatz und die wirtschaftliche Kraft des Vereins stetig gesteigert. Wir waren schon immer mutig, haben immer investiert», sagte Vereinschef Zingler: «Am Ende wird es darauf ankommen, dass man mutig voranschreitet. Wenn andere verkaufen müssen, müssen wir in der Lage sein zu kaufen.»


Spanisches Motorrad-Talent stirbt mit 14 Jahren nach Rennunfall

ARAGÓN: Der erst 14 Jahre alte Nachwuchs-Motorradfahrer Hugo Millán ist beim Rennen zum European Talent Cup im spanischen Aragón bei einem Unfall tödlich verunglückt. Der Spanier, der als großes Talent galt, stürzte am Sonntag 13 Runden vor Rennende mit seiner Honda NSF 250R in einer großen Gruppe. Beim Versuch, die Strecke zu verlassen, konnte ihm der mit zahlreichen anderen Piloten folgende Pole Oleg Pawelec nicht ausweichen und überfuhr Millán mit voller Wucht. Millán blieb regungslos liegen, er wurde mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus nach Saragossa geflogen, wo die Ärzte ihn aber nicht retten konnten.


Viktoria Berlin gewinnt bei Drittliga-Premiere

BERLIN: Die Fußballer von Viktoria Berlin haben eine erfolgreiche Premiere in der 3. Liga gefeiert. Das Team von Trainer Benedetto Muzzicato setzte sich am ersten Spieltag am Sonntag zuhause mit 2:1 (2:1) gegen die Viktoria aus Köln durch. Youssef Amyn brachte die Gäste vor 1112 Zuschauern im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in der 34. Minute in Führung, ehe Yannis Becker (37.) und Lucas Falcao (38.) die Partie noch vor der Pause zugunsten der Berliner drehten. Türkgücü München kam beim SC Verl nicht über ein 0:0 hinaus.


VfB-Neuzugang Führich operiert - Bis zu zehn Wochen Pause

STUTTGART: Neuzugang Chris Führich vom VfB Stuttgart ist zwei Tage nach seinem Schlüsselbeinbruch operiert worden. Der Eingriff beim offensiven Mittelfeldspieler sei am Sonntag in der Sportklinik in Stuttgart-Bad Cannstatt vorgenommen worden, teilte der Fußball-Bundesligist mit. VfB-Sportdirektor Sven Mislintat hatte die Ausfallzeit des 23-Jährigen am Samstag zum Abschluss des Trainingslagers im österreichischen Kitzbühel je nach Heilungsverlauf auf bis zu zehn Wochen beziffert. Führich hatte sich die Verletzung am Freitagabend im Testspiel gegen Arminia Bielefeld zugezogen. Er war erst am vergangenen Montag vom SC Paderborn zum VfB gewechselt.


St. Pauli gewinnt Nordderby - Erfolgreiches Debüt für Fortuna-Trainer

DÜSSELDORF: Der FC St. Pauli ist mit einem Derby-Sieg in die neue Saison der 2. Fußball-Bundesliga gestartet. Die Hamburger setzten sich am Sonntag mit 3:0 (1:0) gegen Holstein Kiel durch, das in der Vorsaison den Bundesliga-Aufstieg nur knapp verpasst hatte. St. Pauli ist nach dem ersten Spieltag gemeinsam mit Aufsteiger Dynamo Dresden Tabellenführer. Einen perfekten Einstand auf der Trainerbank von Fortuna Düsseldorf feierte am Sonntag Christian Preußer, dessen Team mit 2:0 (0:0) beim SV Sandhausen gewann. Das Debüt für Trainer Aliaksei Shpileuski beim FC Erzgebirge Aue endete mit 0:0 beim 1. FC Nürnberg immerhin mit einem Punktgewinn.


Olympia-Fußballer Max Kruse: Heiratsantrag vor laufender Kamera

YOKOHAMA: Fußballer Max Kruse hat nach dem Sieg der deutschen Olympia-Auswahl gegen Saudi-Arabien mit einem Heiratsantrag an seine Freundin Dilara vor laufender TV-Kamera überrascht. Der 33 Jahre alte Kapitän montierte im ARD-Interview am Sonntag in Yokohama erst das Mikrofon vom Ständer, zeigte ein T-Shirt mit Aufschrift - und kniete dann nieder. «Wir sind ja schon ein paar Monate zusammen, fast ein Jahr. Falls du das lesen kannst, frage ich dich, ob du meine Frau werden willst», sagte Kruse breit lächelnd - und verkündete später mit einem «She said YES» bei Instagram strahlend die Einwilligung, dazu lief ein Video aus dem Mannschaftsbus mit Kruse und seinen ebenfalls übermütig singenden Teamkollegen.

Zuvor hatte der Profi von Union Berlin erklärt, dass er die ganze Aktion eigentlich nach einem Tor geplant habe, aber er nicht wisse, ob er noch eines beim Turnier schieße. Die deutschen Fußballer hatten zuvor bei den Sommerspielen von Tokio mit dem 3:2 gegen Saudi-Arabien ihren ersten Sieg gefeiert und ihre Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale gewahrt.


US-Basketballer verlieren erstmals seit 17 Jahren bei Olympia

SAITAMA: Der große Gold-Favorit USA hat die erste Niederlage beim olympischen Basketballturnier seit 2004 kassiert. Im Top-Spiel der Vorrundengruppe A unterlag die Mannschaft von Trainer Gregg Popovich am Sonntag in Saitama Frankreich mit 76:83 (45:37). Damit konnten sich die schwachen Amerikaner zum Auftakt in Japan nicht für das bittere Viertelfinal-Aus bei der WM 2019 gegen die Franzosen revanchieren. Zudem unterlagen sie erstmals seit dem verlorenen Halbfinale vor 17 Jahren in Athen gegen Argentinien wieder bei Olympia. Bester US-Werfer war Jrue Holiday mit 18 Punkten. Evan Fournier führte Frankreich mit 28 Punkten zum verdienten Erfolg.

«Es wäre vermessen, wenn man immer glaubt, dass die Amerikaner einfach so durch das Turnier gehen und gewinnen», sagte Popovich: «Wir müssen genauso dafür arbeiten wie jeder andere. Und in diesen 40 Minuten haben sie einfach besser als wir gespielt.» Zuvor hatten die USA 25 Siege nacheinander bei Sommerspielen eingefahren.

Obwohl Zuschauer aufgrund der strengen Corona-Beschränkungen verboten sind, war die Haupttribüne mit Journalisten und Medienschaffenden auffällig gut gefüllt. Zu sehen bekamen sie zunächst konzentrierte Amerikaner, die sich in der ersten Halbzeit souverän einen Vorsprung erspielten. US-Superstar Kevin Durant leistete sich allerdings früh viele Fouls und konnte nur noch dosiert eingesetzt werden. Nach dem Seitenwechsel wurde Frankreich deutlich stärker und führte vor dem Schlussviertel 62:56. Das konnten die USA nicht mehr aufholen.

Nach den Olympiasiegen 2008, 2012 und 2016 geht es in Tokio für die US-Stars um das vierte Gold nacheinander. Allerdings tritt der Erste der Weltrangliste nicht in Bestbesetzung an und muss auf Größen wie LeBron James verzichten. Auch die Vorbereitung verlief mit Pleiten gegen die deutschen Gruppengegner Nigeria und Australien sowie Corona-Ärger ziemlich holprig. In der Vorrunde geht es gegen die Außenseiter Iran und Tschechien noch um den Einzug ins Viertelfinale.


Lena Corona Hentschel: Medaillengewinnerin «stolz» auf ihren Namen

TOKIO: Als Deutschlands erste Medaillengewinnerin in Tokio, Lena Corona Hentschel, auf ihren Namen angesprochen wurde, lachte die 20 Jahre alte Wasserspringerin. «Ich weiß nicht, ob das vorherbestimmt war, aber es war auf jeden Fall mein bestes Jahr», sagte Hentschel. Nach dem EM-Titel mit Tina Punzel gewann sie mit dieser bei den Olympischen Spielen in Tokio die Bronzemedaille im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett.

«Zu meinem Namen - das ist kein schlechter Scherz oder irgendetwas, ich heiße wirklich Lena Corona», erzählte sie am Sonntag zum Abschluss eines Interview-Marathons. «Das ist eine Familientradition, seit Generationen wird der Name weiter gegeben. Ich kenne sehr viele, die mit zweitem oder drittem Namen Corona heißen. Das ist natürlich ein Running Gag seit Ausbruch der Pandemie, aber ich stehe dazu und bin immer noch stolz auf den Namen. Eigentlich hat der eine sehr schöne Bedeutung.»

Corona kann als Krone übersetzt werden. Laut dem Deutschen Schwimm-Verband ist es in Hentschels Familie eine lange Familientradition. Eine Erinnerung an die Sängerin und Schauspielerin Corona Schröter, von der ihr Ururgroßvater einst großer Fan war.

Sprüche hörte Lena Hentschel auch schon vor Ausbruch der Pandemie. «Vorher war der Witz, haha, so wie das Bier, jetzt gehen Witze in eine andere Richtung», sagte die Schülerin. «Aber trotzdem bin ich wirklich stolz auf den Namen. Ich hoffe, dass es bald bei meinem zweiten Namen bleibt und vielleicht der andere Aspekt in den Hintergrund rückt.»


Papst Franziskus: Olympische Spiele als «Zeichen der Hoffnung»

ROM: Papst Franziskus hat sich nach dem traditionellen Angelus-Gebet zur Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokio geäußert.

«Mögen diese Spiele in dieser Zeit der Pandemie ein Zeichen der Hoffnung sein und der Geschwisterlichkeit aller Menschen im Licht eines aufrechten Wettstreits», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag vor Gläubigen auf dem Petersplatz. «Gott segne die Organisatoren, die Athleten und alle, die an diesem großen Sportfest mitarbeiten.».


Deutsche Dressur-Mannschaft gewinnt Qualifikation

TOKIO: Die deutsche Dressur-Mannschaft hat bei den Olympischen Spielen in Tokio die Qualifikation gewonnen. Das Trio startet als klarer Favorit in den Teamwettbewerb am Dienstag (10.00 Uhr). Auf Platz zwei folgte nach Abschluss des Grand Prix am Sonntag Großbritannien und Dänemark.

Isabell Werth aus Rheinberg mit Bella Rose, Dorothee Schneider aus Framersheim mit Showtime und Jessica von Bredow-Werndl aus Tuntenhausen mit Dalera erreichten zudem das Einzel-Finale in der Kür am Mittwoch (10.30 Uhr).


Deutsche Turnerinnen verpassen Mannschafts-Finale - Seitz gut

TOKIO: Die deutschen Turnerinnen haben bei den Olympischen Spielen in Tokio das Mannschafts-Finale im Mehrkampf verpasst. Elisabeth Seitz, Kim Bui (beide Stuttgart), Sarah Voss (Köln) und Pauline Schäfer (Chemnitz) kamen am Sonntag in der Qualifikation auf 161,162 Punkte und verfehlten als Neunte die Medaillenrunde der besten acht Teams am Dienstag. Vor fünf Jahren in Rio hatte das deutsche Quartett den sechsten Platz belegt.

Beste Vierkämpferin war die deutsche Rekordmeisterin Seitz mit 54,232 Punkten, sich damit ebenso für das Finale qualifizierte wie mit 14,700 Zählern für den Endkampf am Stufenbarren am kommenden Sonntag. Auch Kim Bui erreichte mit 53,398 Punkten das Einzel-Finale im Mehrkampf.

Im Kampf um die Medaillen machen die drei Top-Nationen der Spiele in Rio 2016 wohl unter sich aus. Olympiasieger USA um Superstar Simone Biles verpasste überraschend den Spitzenplatz und musste sich mit 170,562 Punkten mit Platz zwei hinter den Athletinnen des russischen Olympia-Komitees begnügen. Die Russinnen sammelten im Vierkampf aus Schwebebalken, Sprung, Stufenbarren und Boden 171,629 Punkte. Dritter wurde China (166,863).

Die viermalige Olympiasiegerin Biles zeigte Schwächen, war aber dennoch mit 57,731 Punkten Qualifikations-Beste vor der Brasilianerin Rebeca Andrade (57,399).


Vizeweltmeister Thole/Wickler verlieren Auftakt im Beachvolleyball

TOKIO: Die Vizeweltmeister Julius Thole/Clemens Wickler sind wie die deutschen Damen-Duos im Beachvolleyball mit einer Niederlage in die Olympischen Spiele gestartet. Gegen die starken Italiener Paolo Nicolai und Daniele Lupo gab es am Sonntagabend in Tokio ein knappes 1:2 (21:19, 19:21, 13:15). «Es ist egal, wie man verliert, da ist man immer enttäuscht. Wir wollten dieses Spiel auf jeden Fall gewinnen», sagte Wickler. «Trotzdem haben wir uns in unsere Olympia-Premiere nicht schlecht reingearbeitet, ich glaube es war ein ganz ansehnliches Spiel.»

Die Silbermedaillengewinner von Rio 2016 waren der am stärksten eingeschätzte Gruppengegner der Mannschaft aus Hamburg. Auch das Duell gegen die Polen Bartosz Losiak/Piotr Kantor am Dienstag wird als enge Partie erwartet; am letzten Spieltag in Gruppe F geht es gegen die Japaner Katsuhiro Shiratori/Yusuke Ishijima.

In ihrem ersten Olympia-Match kamen Thole/Wickler gut rein, leisteten sich wie die Italiener aber viele Fehler beim Aufschlag. «Ich denke, die Nervosität hat man bei beiden Teams gemerkt. Die Italiener haben am Anfang aus ihren Chancen nicht so gute Lösungen gespielt», sagte Thole. Mehr als zwei Punkte Vorsprung hatte keines der beiden Duos in den beiden ersten Sätzen. Den ersten zog der Vizeweltmeister durch einen Punkt von Wickler bei der ersten Gelegenheit auf seine Seite.

Im zweiten Satz dauerte es bis zum 15:13 für Deutschland, ehe ein Team erstmals mit zwei Zählern vorne lag. Niclai/Lupo konterten und hatten beim 18:20 zwei Satzbälle. Ein falsches Aufschlag Wicklers sicherte Italien den Satzausgleich. Auch im dritten Durchgang war es lange eng, bis sich das italienische Team beim 12:14 Matchbälle erarbeitete und den zweiten davon zum Sieg verwandelte.


Olympia-Fünfter Reitz zu Tokio-Spielen: Einiges «zu schwarz» gemalt

TOKIO: Der deutsche Sportschütze Christian Reitz ist positiv überrascht von der Atmosphäre und der Organisation der Olympischen Spiele in Tokio. «In vielen Bereichen haben es die Athleten vorher zu schwarz gemalt», sagt der Olympiasieger mit der Schnellfeuerpistole von 2016 und Fünfter mit der Luftpistole in Tokio am Sonntag. «Es ist jetzt gar nicht so schlimm geworden, wie es das eine oder andere vermuten ließ.» Selbst die strengen Pandemie-Regeln hält er für richtig und gut. «Ich muss sagen, die Hygienebedingungen haben Hand und Fuß und ihre Richtigkeit», sagte Reitz.

Eine Bestnote bekommen von ihm auch die olympischen Wettkampfstätten für die Schützen. «Die Schießanlage ist sehr schön, selbst die für die Qualifikationen», berichtete der 34-Jährige. «Die Finalhalle ist es allein schon wert, und da sind sich alle einig, dort hinkommen zu wollen.»


Transfer von Malen zum BVB nahezu perfekt: Ankunft im Trainingslager

DORTMUND: Der Wechsel von Donyell Malen zu Borussia Dortmund ist nahezu perfekt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur traf der niederländische Nationalspieler von der PSV Eindhoven am Sonntag im Trainingslager des Fußball-Bundesligisten in Bad Ragaz in der Schweiz ein. Der 22-Jährige wird sich in den kommenden beiden Tagen einem Medizincheck und zwei Corona-Test unterziehen, ehe er in das Teamtraining einsteigen kann. Malen soll beim Pokalsieger die Lücke schließen, die Jadon Sancho mit seinem 85 Millionen Euro teuren Transfer zu Manchester United hinterlassen hat. Dem Vernehmen nach unterschreibt er beim BVB einen Fünfjahresvertrag und kostet knapp 30 Millionen Euro plus möglicher Bonuszahlungen.


Elendt und Ulrich im Halbfinale - Schwimm-Staffel scheidet aus

TOKIO: Die deutschen Schwimmer Anna Elendt und Marek Ulrich haben bei den Olympischen Spielen die Halbfinalläufe erreicht. Die deutsche Rekordhalterin Elendt erreichte am Sonntag in Tokio in 1:06,96 Minuten über 100 Meter Brust als 16. die nächste Runde. Vorlaufschnellste war die Südafrikanerin Tatjana Schoenmaker in olympischer Rekordzeit von 1:04,82 Minuten. «Es ist sehr überwältigend, das alles mitzuerleben», sagte die 19-jährige Elendt, die die Finger- und Fußnägel in schwarz-rot-gold lackiert hatte.

Der Leipziger Ulrich kam über 100 Meter Rücken in 53,74 weiter. «Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden mit Zeit und Halbfinale und selber noch ein bisschen sprachlos, dass das beim ersten Mal auf Anhieb funktioniert hat», sagte der 24-Jährige.

Dagegen schieden Laura Riedemann und Ole Braunschweig über 100 Meter Rücken, Jacob Heidtmann und Lukas Märtens über 200 Meter Freistil und Leonie Kullmann über 400 Meter Freistil aus. Die Staffel der Männer über 4 x 100 Meter Freistil schaffte es als Vorlauf-16. ebenfalls nicht in das Finale in die Nacht zum Montag.


Gose schwimmt mit deutschem Rekord in den Olympia-Endlauf

TOKIO: Isabel Gose hat in deutscher Rekordzeit den Endlauf über 400 Meter Freistil erreicht. Die 19-Jährige aus Magdeburg schlug am Sonntag im Vorlauf als insgesamt Sechste in 4:03,21 Minuten an und verbesserte damit die vier Jahre alte Bestmarke ihrer Teamkollegin Sarah Köhler um 0,75 Sekunden. Köhler startet bei den Sommerspielen nur über längere Distanzen. «Ich muss das erstmal sacken lassen», sagte Gose.

Sie sorgte nach dem Endlaufeinzug von Henning Mühlleitner für das zweite Einzelfinale in Tokio mit deutscher Beteiligung. Mühlleitner hatte am Sonntag Rang vier belegt und nur um 13 Hundertstelsekunden eine Medaille verpasst.

Vorlaufschnellste war die fünfmalige Olympiasiegerin Katie Ledecky aus den USA. Sie benötigte für die 400 Meter 4:00,45 Minuten.


Darts: World-Matchplay-Finale ohne Starspieler Michael van Gerwen

BLACKPOOL: Der langjährige Darts-Primus Michael van Gerwen aus den Niederlanden hat den Finaleinzug beim zweitwichtigsten Turnier des Jahres verpasst. Am späten Samstagabend verlor der 32-Jährige mit dem Spitznamen «Mighty Mike» mit 10:17 gegen seinen schottischen Dauerrivalen Peter Wright. Zuvor hatte sich Titelverteidiger Dimitri van den Bergh aus Belgien erneut ein Finalticket gesichert. Er bezwang Krzysztof Ratajski aus Polen mit 17:9.


Noch keine endgültige Entscheidung über NFL-Spiel in Deutschland

BERLIN: Die amerikanische Football-Liga NFL hat laut ihrem Europa-Chef Brett Gosper noch nicht endgültig darüber entschieden, ob sie eines ihrer Saisonspiele in Deutschland stattfinden lässt. «Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch», sagte Gosper in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Aber bisher sei nur beschlossen, die Realisierbarkeit und Attraktivität eines Spiels in Deutschland zu prüfen. Die Entscheidung würden die Eigentümer der Teams zu einem späteren Zeitpunkt treffen. Bis Mitte August werde die Liste von potenziellen Städten auf zwei oder drei reduziert.


Sky weist Dahlmanns Mobbing-Vorwurf zurück

BERLIN: Fußball-Kommentator Jörg Dahlmann hat gegen Sky schwere Vorwürfe erhoben - und der Pay-TV-Sender weist diese entschieden zurück. «Was sie mit mir gemacht haben, ist allerfeinstes Mobbing», sagte Dahlmann in einem Interview der «Bild am Sonntag». Sky hatte den zum Ende der vergangenen Bundesliga-Saison auslaufenden Vertrag des Reporters nicht verlängert und ihn nach umstrittenen Äußerungen bei einer Zweitliga-Übertragung bereits ab Mitte März nicht mehr eingesetzt. Sky wies die Anschuldigungen am Sonntag zurück. «Die wiederholten Äußerungen von Jörg Dahlmann entsprechen nicht den Tatsachen und sind als klar diffamierend einzustufen», sagte ein Sprecher des Senders der dpa.


FC Augsburg verlängert mit Schweizer Nationalspieler Vargas

AUGSBURG: Der FC Augsburg hat den Vertrag von Ruben Vargas vorzeitig um ein weiteres Jahr bis 30. Juni 2025 verlängert. Das gab der Fußball-Bundesligist am Sonntag bekannt. Der 22 Jahre alte Schweizer Nationalspieler war 2019 zu den Schwaben gekommen und überzeugte in den beiden Spielzeiten auf der linken Außenbahn. Zuletzt erreichte er mit der Auswahl der Eidgenossen bei der EM das Viertelfinale; im Achtelfinale traf er im Elfmeterschießen gegen Frankreich, beim Aus gegen die Spanier verschoss er indes vom Punkt.


Bierhoff: DFB-Präsidium will mit Lufthansa über Verlängerung reden

BERLIN/DOHA: Der Deutsche Fußball-Bund will mit der Lufthansa über eine Verlängerung des auslaufenden Sponsoren-Vertrages reden. Das sagte Oliver Bierhoff, der Direktor Nationalmannschaften und Akademie, im Interview der «Welt am Sonntag». Das DFB-Präsidium habe in seiner Sitzung am Freitag festgehalten, dass mit der Lufthansa die Möglichkeit für eine Fortsetzung der Partnerschaft, die im kommenden Jahr ausläuft, abzustimmen sei, sagte der 53 Jahre alte Bierhoff. Zuletzt war der DFB dafür kritisiert worden, dass er mit Qatar Airways das Gespräch über eine Partnerschaft gesucht habe.


Lewandowski ist Fußballer des Jahres - auch Billa und Tuchel gewählt

BERLIN: Rekordstürmer Robert Lewandowski vom FC Bayern München ist erneut zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt worden. Der Pole setzte sich bei der vom «Kicker» organisierten Wahl mit riesigem Abstand vor seinem Teamkollegen Thomas Müller sowie Borussia Dortmunds Jungstar Erling Haaland durch. Fußballerin des Jahres ist die Österreicherin Nicole Billa von der TSG 1899 Hoffenheim, bei den Trainern gewann Thomas Tuchel von Champions-League-Sieger FC Chelsea. Bereits im vergangenen Jahr hatte Lewandowski die Journalistenwahl gewonnen. Lewandowski bekam 356 Stimmen, Müller 41 und Haaland 38.


Tennis in Tokio: Zverev-Match und Struff-Duell mit Djokovic am Montag

TOKIO: Angeführt von Alexander Zverev treten alle vier in den Einzel-Wettbewerben verbliebenen deutschen Tennisprofis bei den Olympischen Spielen in Tokio am Montag wieder an. Der Hamburger Medaillenkandidat trifft im zweiten Spiel auf dem Centre Court (2. Spiel nach 04.00 MESZ) auf den kolumbianischen Außenseiter Daniel Elahi Galan. Im letzten Spiel auf dem größten Platz fordert der Sauerländer Jan-Lennard Struff den serbischen Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic heraus (4. Spiel nach 04.00 Uhr MESZ). Das geht aus dem am Sonntag veröffentlichten Spielplan hervor.

Zudem hat der Schwarzwälder Dominik Koepfer gegen den Australier Max Purcell die Chance auf das Weiterkommen. Anna-Lena Friedsam steht als einzige Zweitrunden-Teilnehmerin gegen die russische French-Open-Finalistin Anastasia Pawljutschenkowa vor einer schwierigen Aufgabe. Die beiden Herren-Doppel Zverev/Struff sowie Kevin Krawietz/Tim Pütz sind am Montag wie schon am Sonntag spielfrei.


Deutsche Gruppe: Keine Tore zwischen Brasilien und Elfenbeinküste

YOKOHAMA: Im Spiel zwischen Deutschlands Gruppengegnern Brasilien und Elfenbeinküste sind am Sonntag in Yokohama keine Tore gefallen. Die überlegenen Brasilianer, die nach einer Roten Karte für Douglas Luiz rund 65 Minuten in Unterzahl spielen mussten, ließen auf dem Weg zum ersehnten Olympia-Gold im Fußball erstmals Punkte liegen. Rund zehn Minuten vor Spielende wurde auch der Ivorer Eboue Kouassi mit Gelb-Rot vom Platz geschickt.

Zum Auftakt am Donnerstag hatte die Seleção mit 4:2 gegen die DFB-Auswahl gewonnen. Das Team von Trainer Stefan Kuntz war am späteren Abend gegen Außenseiter Saudi-Arabien im Einsatz und trifft am Mittwoch zum Abschluss der Gruppenphase auf die Elfenbeinküste. Die jeweils ersten beiden Teams der vier Vierergruppen erreichen das Viertelfinale.


Drei olympische Schwimm-Rekorde in kurzer Zeit - Riedemann raus

TOKIO: Bei olympischen Rekorden über 100 Meter Rücken fast im Minutentakt hat die deutsche Schwimmerin Laura Riedemann das Halbfinale verpasst.

Zunächst schlug die Kanadierin Kylie Mass in 58,17 Sekunden an, einen Vorlauf später verbesserte Regan Smith die Marke auf 57,96. Wieder ein Rennen danach unterstrich die Australierin Kaylee McKeown in 57,88 als Weltrekordlerin ihre Favoritenstellung. Weiter mit dabei ist auch die Australierin Emily Seebohm, die bis zum Sonntag die olympische Bestmarke hielt. Riedemann blieb in 1:00,81 Minuten unter ihren Möglichkeiten.


Abe-Geschwister holen im Judo Doppel-Gold für Japan

TOKIO: Die Geschwister Uta und Hifumi Abe haben Japan olympisches Doppel-Gold im Judo beschert. Die 21-jährige Uta Abe holte sich am Sonntag im ehrwürdigen Nippon Budokan von Tokio den Olympiasieg in der Klasse bis 52 Kilogramm, wenig später triumphierte ihr zwei Jahre älterer Bruder Hifumi in der Kategorie bis 66 Kilogramm. Für das Team des Olympia-Gastgebers waren es bei den Heimspielen bereits die Goldmedaillen Nummer vier und fünf. Mit nun insgesamt 42 Olympia-Goldmedaillen ist Japan die mit Abstand erfolgreichste Nation im Judo.

Die Abe-Geschwister gehören zu den Stars in Japans Mannschaft. Schon bei den Weltmeisterschaften 2018 in Baku hatten beide am selben Tag den Titel gewonnen. «Ich hätte es nicht ohne meinen älteren Bruder bis hierher schaffen können. Ich weiß ja nicht mal, ob ich ohne ihn überhaupt Judo erlernt hätte», hatte Uta Abe schon vor den Sommerspielen gesagt. In ihrem olympischen Finale bezwang sie die französische Weltranglisten-Zweite Amandine Buchard in der Verlängerung durch Ippon.

Hifumi Abe hatte sich erst in letzter Minute den letzten Startplatz in Japans Judo-Team für Olympia gesichert. In seinem Endkampf gewann er gegen den Georgier Wascha Margwelaschwili durch Waza-ari.

Für die deutschen Starter gab es in Tokio bisher nur Niederlagen. Sebastian Seidl aus Abensberg verlor am Sonntag sein Duell in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm mit dem Russen Jakub Schamilow durch Bestrafungen in der Verlängerung. Der 31-Jährige wurde mit einem dritten Shido bestraft und dadurch disqualifiziert. Am Vortag waren Katharina Menz und Moritz Plafky ebenfalls zum Auftakt gescheitert. Das Trio gehörte nicht zu den Anwärtern für eine Medaille.


DFB-Elf mit drei Wechseln gegen Saudi-Arabien - Löwen für Arnold

YOKOHAMA: Die deutschen Olympia-Fußballer starten im Vergleich zum 2:4 im Auftaktspiel gegen Brasilien mit drei Änderungen in ihre zweite Vorrundenpartie gegen Saudi-Arabien. Für den gelb-rot gesperrten Kapitän Maximilian Arnold setzt Trainer Stefan Kuntz am Sonntag in Yokohama (13.30 Uhr MESZ/ARD und Eurosport) auf Eduard Löwen vom VfL Bochum. Frankfurts Ragnar Ache und Cedric Teuchert vom 1. FC Union Berlin stehen ebenfalls von Anfang an auf dem Platz. Dafür müssen U21-Europameister Anton Stach und Augsburgs Stürmer Marco Richter auf die Bank.

Etwas überraschend steht Abwehrspieler Amos Pieper erneut in der Startformation. Der 23-Jährige von Arminia Bielefeld hatte gegen die Brasilianer vor allem in der ersten Halbzeit einen rabenschwarzen Tag erwischt. Weil Arnold gesperrt ist, kann Kuntz nur auf insgesamt 14 Feldspieler zurückgreifen. Routinier Max Kruse führt die Mannschaft als Kapitän an. Am Mittwoch trifft das DFB-Team zum Abschluss der Gruppenphase auf die Elfenbeinküste.


Fußballer mit erstem Sieg bei Olympia - Viertelfinal-Chance gewahrt

YOKOHAMA: Die deutschen Fußballer haben bei den Olympischen Spielen den ersten Sieg gefeiert und ihre Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale gewahrt. Das Team von Coach Stefan Kuntz rang am Sonntag den Außenseiter Saudi-Arabien mit 3:2 (2:1) nieder. Bayer Leverkusens Nadiem Amiri (11.) und Frankfurts Ragnar Ache (43.) hatten die deutsche Mannschaft in Yokohama zweimal in Führung geschossen. Nach den jeweiligen Ausgleichstoren durch Sami Al-Nadschi (30./50.) sorgte Felix Uduokhai vom FC Augsburg mit dem 3:2 (75.) für den Sieg. Nach dem Platzverweis gegen den Bielefelder Amos Pieper (67.) mussten die Deutschen lange in Unterzahl spielen.

Nach dem 2:4 im Auftaktspiel gegen Brasilien stehen die Deutschen nun mit drei Punkten auf dem dritten Platz der Gruppe D. Die Brasilianer waren zuvor gegen die Elfenbeinküste nur zu einem 0:0 gekommen. Deutschland spielt am Mittwoch zum Vorrundenabschluss gegen die Afrikaner im direkten Duell um den Einzug in das Viertelfinale.


Kohlschreiber verpasst Tennis-Überraschung gegen Tsitsipas

TOKIO: Trotz einer ansprechenden Leistung hat Tennis-Routinier Philipp Kohlschreiber den griechischen Mitfavoriten Stefanos Tsitsipas bei Olympia nicht stoppen können. Der 37 Jahre alte Augsburger zwang den French-Open-Finalisten in einen dritten Satz, verlor am Sonntagabend in Tokio aber mit 3:6, 6:3, 3:6.

Bei Flutlicht auf dem Centre Court und bei angenehmeren Temperaturen als in der Mittagshitze ging der Weltranglisten-112. im entscheidenden Satz mit einem Break 2:0 in Führung. Kohlschreiber gab diesen Vorsprung aber wieder her. Er spielte zwar gegen den Favoriten zunächst weiter couragiert mit. Als er seinen Aufschlag zum 3:5 abgeben musste, war dies aber die Vorentscheidung zugunsten des Griechen.

Mit dem Aus von Kohlschreiber verpassten die deutschen Tennis-Herren knapp eine perfekte Erstrundenbilanz. Nach Jan-Lennard Struff zum Auftakt hatten zuvor am zweiten Turniertag auch Alexander Zverev und Dominik Koepfer den Zweitrunden-Einzug geschafft. Auch beide Doppel sind noch im Wettbewerb.


Nach Olympia-Eröffnung: Japan spricht über Wortwahl des Kaisers

TOKIO: Am Rande der Olympischen Spiele in Tokio sorgen die Worte des japanischen Kaisers Naruhito zur Eröffnungszeremonie für Gesprächsstoff. Der Tenno hatte die XXXII. Olympischen Spiele für offiziell eröffnet erklärt. Doch anders als 1964, als Naruhitos Großvater die ersten Sommerspiele in Tokio eröffnet hatte, fehlte in der japanischsprachigen Eröffnungserklärung das Wort «iwai» (Feier). Das «auffällige» Fehlen des Wortes spiegele die momentane Stimmung in der japanischen Öffentlichkeit wider, die «tief gespalten» in der Frage sei, ob die Spiele inmitten der Coronavirus-Pandemie stattfinden sollten, schrieb die Nachrichtenagentur Kyodo am Sonntag.

Die offizielle englischsprachige Übersetzung der Eröffnungserklärung lautete dagegen wie üblich: «Ich erkläre die Spiele von Tokio zur Feier der 32. Olympiade der Neuzeit für eröffnet». Ein feierlicher Ton wäre in der gegenwärtigen Lage mit steigenden Infektionszahlen und dem nunmehr vierten Corona-Notstand in Tokio nicht passend gewesen, zitierte Kyodo Kreise im Haushofamt. Der Großhofmeister des Hofamtes hatte zuletzt für großes Aufsehen gesorgt, als er der Öffentlichkeit mitteilte, dass Kaiser Naruhito nach seiner Einschätzung die Sorgen vieler Untertanen vor einer Ausbreitung des Coronavirus durch die Olympischen Spiele teile.

Ein enger Vertrauter von Ministerpräsident Yoshihide Suga habe darauf gedrängt, dass die Eröffnungserklärung des Kaisers das Wort «iwai» beinhalte solle, sei jedoch beim Haushofamt auf Granit gestoßen. Japans Kaiser ist laut Nachkriegsverfassung auf die Rolle als Symbol des Staates beschränkt. Zu politischen Fragen darf er sich nicht äußern. Seine Ära trägt den Devisenamen «Reiwa» (schöne Harmonie).


Fischer formuliert Ziele für Union: Klassenerhalt und Gruppenphase

BERLIN: Der 1. FC Union Berlin bleibt auch nach der äußerst erfolgreichen Vorsaison bei realistischen Zielen. «Auf den siebten Platz dürfen wir auch stolz sein. Aber es ist vorbei. Und ich glaube nicht, dass du nach zwei Spielzeiten in der Bundesliga davon ausgehen solltest, es müsste nun der sechste oder fünfte Platz sein», erklärte Urs Fischer, Trainer des Berliner Fußball-Erstligisten, in der «Berliner Morgenpost» (Sonntag). Für eine erfolgreiche neue Spielzeit definierte der Schweizer klare Kriterien: «Klassenerhalt, im Pokal so weit wie möglich zu kommen und in der Conference League das Playoff zu überstehen, um sich für die Gruppenphase zu qualifizieren.»


USA mit Turn-Star Biles in Team-Qualifikation hinter Russland

TOKIO: Die Turnerinnen der USA um Superstar Simone Biles haben in der Qualifikation für den Mannschafts-Mehrkampf den erwarteten Spitzenplatz verpasst. Der Olympiasieger von Rio de Janeiro und Top-Favorit musste sich am Sonntag bei den Olympischen Spielen in Tokio mit 170,562 Punkten und Platz zwei nach drei von fünf Gruppen hinter den Athletinnen des russischen Olympia-Komitees begnügen. Die Russinnen sammelten im Vierkampf aus Schwebebalken, Sprung, Stufenbarren und Boden 171,629 Punkte. Dritter im Zwischenklassement war China (166,863).

Die Riege des Deutschen Turner-Bundes (DTB) mit Elisabeth Seitz, Kim Bui (beide Stuttgart), Sarah Voss (Köln) und Pauline Schäfer (Chemnitz) war erst in der fünften Gruppe am Abend (Ortszeit) gefordert. Vor fünf Jahren in Rio hatte das deutsche Quartett den sechsten Platz unter acht Finalteilnehmern belegt.

Die viermalige Olympiasiegerin Biles zeigte am Boden, beim Sprung und am Schwebebalken Schwächen und verzichtete beim Sprung auch auf den von ihr neu kreierten Jurtschenko mit doppeltem Rückwärts-Salto gebückt. Dennoch übernahm die 24-Jährige nach drei Gruppen die Führung in der Mehrkampf-Einzelwertung mit 57,731 Punkten vor ihrer Landsfrau Sunisa Lee (57,166).


Sensation durch Kiesenhofer im olympischen Straßenradrennen

TOKIO: Die Österreicherin Anna Kiesenhofer hat im Straßenradrennen der Frauen bei den Olympischen Spielen für eine Sensation gesorgt. Die 30-Jährige gewann am Sonntag überraschend die Goldmedaille und düpierte damit das hochfavorisierte Ausnahme-Team der Niederlande. Kiesenhofer siegte in dem anspruchsvollen Rennen nach 137 Kilometern mit 2700 Höhenmetern im Alleingang vor der Niederländerin Annemiek van Vleuten und der Italienerin Elisa Longo Borghini. Beste Deutsche war Ex-Zeitfahr-Weltmeisterin Lisa Brennauer auf Platz sechs.

«Auf dem Papier sieht der sechste Platz sehr gut aus, aber wenn man so nah am Podium ist, ist ein weinendes Auge dabei. Am Ende war der Ofen aus», sagte Brennauer. «Das war natürlich eine Überraschungssiegerin. Man muss immer damit rechnen, dass jemand durchkommt. Das ist heute passiert.»

Sowohl bei den Sommerspielen 2012 und 2016 als auch bei den jüngsten vier Weltmeisterschaften war das Frauen-Rennen immer eine klare Angelegenheit für die niederländische Auswahl. Auch in diesem Jahr hatte das Oranje-Team mehrere Optionen für den Sieg, doch das Starensemble verzockte sich.

Kiesenhofer hatte sich in der frühen Rennphase mit Anna Plichta aus Polen und Omar Shapira aus Israel abgesetzt und mehr als zehn Minuten Vorsprung herausgefahren. Im Hauptfeld reagierten die Favoritinnen zu spät. Die Niederländerinnen verschärften das Tempo, Annemiek van Vleuten setzte sich schließlich 53 Kilometer vor dem Ziel ab, konnte das Tempo aber nicht halten. Kurz darauf fuhr Kiesenhofer ihren beiden Fluchtgefährtinnen davon und als gefeierte Solistin ins Ziel.


Slalomkanuten Tasiadis und Funk im olympischen Halbfinale

TOKIO: Die beiden Slalomkanuten Sideris Tasiadis und Ricarda Funk sind souverän ins olympische Halbfinale gepaddelt. Der 31-jährige Polizeibeamte aus Augsburg machte das Weiterkommen am Sonntag schon im ersten von zwei Vorläufen klar. Dabei fuhr der Olympia-Zweite von London 2012 fehlerfrei im 25-Stangen-Parcours im Kasai Canoe Slalom Centre. Das reichte am Ende für Platz sechs im Canadier. Die Finalläufe ab Semifinale finden an diesem Montag statt.

«Die Strecke ist ein bissel schwer zu fahren, weil hier und da wechselt das Wasser sehr schnell, man muss sehr vorausschauend fahren. Man braucht auch ein bissl Glück, dass man auf der Ideallinie ist. Sonst verliert man sauviel Zeit», sagte Tasiadis. Er sieht auch die extreme Hitze als Problem und schätzt die Wassertemperatur auf etwa 30 Grad Celsius. «Im ersten Lauf war es schlimmer, jeder hat irgendwo ein Handtuch auf dem Kopf. Denn das Wasser kühlt über Nacht nicht ab, da es ein geschlossener Kreislauf ist. Da muss man sich schon gut konzentrieren. In den Finals muss man nun voll auf Angriff fahren.»

Mitfavoritin Ricarda Funk überzeugte ebenfalls im ersten Lauf, hatte nur eine Stangenberührung. Dennoch legte die 29-Jährige aus Bad Kreuznach im Kajak-Einer zunächst die Bestzeit hin. «Ich bin zufrieden mit meinem olympischen Einstand», sagte Funk, die im zweiten Lauf fehlerfrei blieb und sogar nochmal einen Hauch schneller war. Die dreimalige Weltmeisterin und Topfavoritin Jessica Fox aus Australien konterte jedoch im zweiten Durchgang und unterbot die Zeit der deutschen Olympia-Debütantin um gut drei Sekunden. Die Finals bei den Frauen werden am Dienstag ausgetragen.


Nur eine deutsche Tennis-Dame in Runde zwei: Aus für Siegemund

TOKIO: Nach einem Marathon-Match ist Tennisspielerin Laura Siegemund bei den Olympischen Spielen in Tokio in der ersten Runde ausgeschieden. Die deutsche Nummer zwei musste sich am Sonntag bei anstrengender Hitze der an Position vier gesetzten Ukrainerin Jelina Switolina 3:6, 7:5, 4:6 geschlagen geben. Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad durften die Spielerinnen zwischen dem zweiten und dritten Satz eine Auszeit von rund zehn Minuten nehmen.

Die 33 Jahre alte Metzingerin Siegemund ließ sich beim Stand von 0:3 im entscheidenden Durchgang behandeln. Von einem 1:5-Rückstand kam die deutsche Nummer zwei noch einmal auf 4:5 heran, musste sich dann aber nach 3:06 Stunden geschlagen geben.

Aus dem deutschen Damen-Trio steht damit nur Anna-Lena Friedsam aus Andernach in der zweiten Runde. Im Doppel waren Siegemund und Friedsam als einzige deutsche Teilnehmerinnen angetreten und hatten am Samstag verloren. Im Einzel hatte zudem die Neumünsteranerin Mona Barthel eine Niederlage hinnehmen müssen. Wimbledon-Halbfinalistin und Rio-Silbermedaillengewinnerin Angelique Kerber fehlt verletzungsbedingt bei den diesjährigen Sommerspielen.

Für Switolina ist der olympische Wettbewerb das erste Turnier als Ehefrau von Gael Monfils. Die ukrainische Topspielerin und der französische Tennisprofi hatten kurz vor der Tokio-Reise geheiratet.


Corona: Olympia-Aus für Golf-Favoriten Rahm und DeChambeau

TOKIO: Die Golfstars Jon Rahm und Bryson DeChambeau werden wegen positiver Corona-Tests die Olympischen Spiele in Tokio verpassen. Beim Weltranglistenersten und US Open-Sieger Rahm (26) sei der letzte der drei obligatorischen PCR-Tests nach seiner Rückkehr von den British Open positiv gewesen, teilte Spaniens Olympia-Team am Sonntag mit. Beim 27-jährigen Amerikaner DeChambeau wurde die Infektion vor seiner Abreise in die japanische Hauptstadt festgestellt, so das US-Team.

Damit fehlen zwei Favoriten auf die Goldmedaille beim olympischen Golfturnier (29. bis 1. August) im Kasumigaseki Country Club. Der US-Open-Sieger von 2020 wird nun durch seinen Landsmann Patrick Reed ersetzt. Bei den Spaniern startet nur Adri Arnaus. Die Zeit, bei all den Formalien einen Ersatzmann für Rahm zu schicken, sei zu kurz.

«Ich bin zutiefst enttäuscht, nicht für das Team USA an den Olympischen Spielen teilnehmen zu können», sagte DeChambeau in der Mitteilung. «Mein Land zu repräsentieren, bedeutet mir die Welt. Ich wünsche dem Team USA für nächste Woche in Tokio viel Glück.» Der Weltranglisten-Sechste will sich nun darauf konzentrieren, gesund zu werden und auf die US-Tour zurückzukehren.

DeChambeaus Markenzeichen sind seine gewaltigen, langen Abschläge. Der gebürtige Kalifornier hatte vor gut einem Jahr in kurzer Zeit immens an Muskelmasse zugelegt. DeChambeaus neue Figur erinnert an den grünen Comic-Helden «Hulk» mit den überdimensionalen Muskelpaketen.


Japans Wetterbehörde warnt vor Taifun - Kurs auf Olympia-Stadt Tokio

TOKIO: Für die Olympioniken in Japan könnte es zu Wochenbeginn ungemütlich werden. Der Taifun «Nepartak» bewegte sich am Sonntag über dem Pazifik mit Windgeschwindigkeiten nahe seines Zentrums von gut 100 Kilometern in der Stunde weiter Richtung der japanischen Hauptinsel Honshu. Wie die nationale Wetterbehörde bekanntgab, dürfte sich der Wirbelsturm - der achte der Saison - gegen Dienstag dem Osten und Nordosten des Inselreiches nähern und droht, im Gebiet um die Olympia-Stadt Tokio auf Land zu treffen. Die Behörde warnte vor heftigen Regenfällen, stürmischen Winden und hohem Wellengang.

Das Organisationskomitee der Spiele stellt sich nach eigenen Angaben auf den Taifun ein. So sind bereits die ursprünglich für Montag geplanten Ruderrennen verlegt worden. Es sei nichts Ungewöhnliches, dass es aufgrund von Wetterbedingungen zu Änderungen im Ablaufplan komme, das habe es auch bei früheren Olympischen Spielen gegeben, sagte ein Sprecher. Der Vorteil bei Taifunen sei, dass anders als bei Erdbeben der Verlauf eines Wirbelsturms eingeschätzt werden könne.

Ausläufer des Taifuns könnten die Kanto-Koshin-Region, wo auch Tokio liegt, schon zu Wochenbeginn mit starkem Regen und Windgeschwindigkeiten von bis zu 126 Kilometern in der Stunde überziehen. Dies könnte auch zu Behinderungen des Verkehrs führen.


Olympia-Seglerin Svenja Weger überrascht mit starkem Start

ENOSHIMA: Mit zwei Top-Ergebnissen ist Seglerin Svenja Weger in die olympischen Regatten in Japan im Laser Radial gestartet. Nach Rang fünf und einem Wettfahrtsieg setzte sich die 27-Jährige aus Kiel am Sonntag zum Auftakt der Rennen in der Sagami-Bucht überraschend an die Spitze der mit 44 Booten größten aller zehn olympischen Flotten.

«Das erste Rennen habe ich nach Plan mit dem Trainer umsetzen können, das zweite war eher Freestyle», sagte Weger nach ihrer Olympia-Premiere. Angesichts der deutlichen Führung in der zweiten Wettfahrt habe sie viel Zeit gehabt, darüber nachzudenken, «was jetzt noch alles schiefengehen kann». Sie wisse aber, dass sie sich nicht verstecken muss: «Mein Speed stimmt.»

Die Top-Favoritinnen hatten zunächst das Nachsehen: Die dänische Weltmeisterin Anne-Marie Rindom lag nach den ersten beiden Rennen auf Platz zwei. Die Niederländerin Marit Bouwmeester, die bei den Olympischen Spielen 2012 und 2016 Silber und Gold gewann, musste sich mit 35 Punkten auf Platz 18 einreihen.


«Traumhaft»: Taekwondo-Ass Bachmann schwärmt von Olympia-Flair

TOKIO: Taekwondo-Kämpfer Alexander Bachmann ist trotz der strengen Hygiene- und Sicherheitsvorschriften von der Stimmung im olympischen Dorf begeistert. «Trotz allem finde ich die Atmosphäre hier und das Gefühl, ein Teil von Olympia zu sein, einfach traumhaft», sagte der 27-Jährige der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. «Angefangen von der Mensa bis hin zur Wettkampfhalle hat alles gigantische Ausmaße und ist schön gestaltet worden.»

Es mache ihn «ziemlich stolz, all die Stars, die man sonst nur im Fernsehen sieht, nun persönlich zu treffen», sagte Bachmann. «Das wurde mir so richtig bewusst als Novak Djokovic vor ein paar Tagen beim Abendessen einen Tisch hinter mir saß.» Auch Alexander Zverev, Deutschlands größte Tennis-Hoffnung bei den Spielen in Tokio und neben dem Serben Djokovic einer der Titelfavoriten, hat Bachmann schon getroffen. «Ein total entspannter Typ», so der Stuttgarter.

Bachmann ist der einzige Starter der Deutschen Taekwondo Union (DTU) in Japan. Für den Weltmeister von 2017 sind es die ersten Spiele. Er tritt am Dienstag in der Makuhari Messe-Halle A in der Gewichtsklasse über 80 Kilogramm an und gehört in dieser zu den Medaillenkandidaten.


Deutsches Badminton-Mixed überrascht in Tokio

TOKIO: Das deutsche Mixed-Duo Mark Lamsfuß und Isabel Herttrich hat im zweiten Gruppenspiel des olympischen Badminton-Turniers in Tokio überrascht. Die Weltranglisten-13. besiegten am Sonntag nach 41 Minuten die Olympia-Zweiten von Rio, Chan Peng Soon und Goh Liu Ying aus Malaysia, mit 21:12, 21:15. Im Spiel gegen Tang Chun Man und Tse Ying Suet aus Hongkong soll am Montag der Einzug ins Viertelfinale geschafft werden.

Kai Schäfer ist hingegen mit einer Niederlage gestartet. Der 28-Jährige unterlag im ersten Gruppenspiel dem an Position 13 gesetzten Thailänder Kantaphon Wangcharoen mit 13:21, 15:21. Am Dienstag geht es für Schäfer im zweiten Gruppenspiel gegen den Engländer Toby Penty, zumindest die kleine Chance auf ein Weiterkommen zu wahren.

«Heute waren wir in allen Spielbereichen besser als die Gegner», sagte Lamsfuß nach dem Sieg an der Seite seiner Partnerin Herttrich. Die Niederlage aus dem ersten Gruppenspiel gegen die an Position zwei gesetzten Chinesen Huang Dong Ping und Wang Yi Lyu am Tag zuvor hatten die Deutschen gut weggesteckt.

Mit Marvin Seidel unterlag Lamsfuß hingegen im Herren-Doppel den Chinesen Liu Jun Hui und Liu Yu Chen mit 14:21, 13:21. Das deutsche Duo hat durch die zweite Vorrunden-Niederlage nur noch theoretische Chancen auf die K.o.-Runde. Im Damen-Einzel musste die dreimalige deutsche Meisterin Yvonne Li in ihrem ersten Gruppenspiel eine 17:21, 4:21-Niederlage gegen die an Position drei gesetzte Japanerin Nozomi Okuhara hinnehmen. Ihre Gegnerin Okuhara war 2017 Weltmeisterin und gilt als eine der Gold-Favoritinnen.


Olympia-Organisatoren bemängeln Corona-Verstöße bei Siegerehrungen

TOKIO: Nach Umarmungen und Verstößen gegen das Maskengebot bei Olympia-Medaillenzeremonien im Schwimmen haben die Organisatoren der Tokio-Spiele an das Einhalten der Corona-Regeln erinnert. «Wir bitten und ermahnen jeden, die Regeln zu beachten, wer auch immer man ist», sagte Mark Adams, Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees, am Sonntag. Nach der 4 x 100-Meter-Freistilstaffel der Frauen hatten die Teams aus Australien, Kanada und den USA auf dem Podium keine Maske getragen und wurden bei Umarmungen gesehen. Ähnliche Szenen gab es bei der Siegerehrung nach den 400 Meter Lagen der Männer.

«Es ist keine freundliche Bitte, sondern eine Verpflichtung, sowohl für den Sport wie auch für alle Beteiligten», sagte IOC-Sprecher Adams. Alle im Olympia-Umfeld seien gebeten, sich an die sogenannten Playbooks zu halten, die umfassenden Handbücher für die Corona-Regeln bei den Sommerspielen in Japan.

«Wir verstehen die freudige Aufregung und fühlen mit den Athleten, aber leider mussten wir die Regeln strenger machen. Diese Botschaft wird immer wieder bekräftigt, nicht nur an die Athleten», betonte Adams. Wegen der Folgen der Corona-Pandemie gilt in Tokio während Olympia zum vierten Mal ein Notstand, alle Zuschauer sind ausgeschlossen.

Einer Mitteilung der Organisatoren vom Sonntag zufolge hat es im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen seit dem 1. Juli 132 Neuinfektionen gegeben, 13 davon bei Athleten.


Skeetschützin Messerschmidt mit Final-Chancen

TOKIO: Skeetschützin Nadine Messerschmidt aus Suhl hat gute Chancen, das Olympia-Finale am Montag zu erreichen. Die 27-jährige Debütantin, die im Vorjahr den Weltcup in Nikosia (Zypern) gewann und zuletzt EM-Vierte im kroatischen Osijek wurde, traf am Sonntag auf der Asaka Shooting Range mit drei vor ihr platzierten Schützinnen 72 Scheiben. «Eine Medaille ist drin. Wenn sie gut durch die Nacht kommt, kann sie mitmischen», sagte Heiner Gabelmann, der Sportdirektor des Deutschen Schützenbundes (DSB).

Vor den letzten 50 Schuss in den Qualifikationsrunden vier und fünf am Montag (ab 2.00 Uhr/MESZ) ist Messerschmidt aussichtsreiche Achte. Für das anschließende Finale (7.50 Uhr/MESZ) qualifizieren sich die besten sechs Schützinnen. Mit jeweils 75 Treffer an der Spitze liegen die Italienerin Diana Bacosi und die Chinesin Meng Wei. Dritte ist die Amerikanerin Jewell Austen Smith (73).


Experte warnt: Viele Japaner ignorieren wegen Olympia Corona-Regeln

TOKIO: Die Olympischen Spiele drohen nach Ansicht eines Experten indirekt zu einem Anstieg der Corona-Infektionszahlen zu führen. Nicht die Olympia-Teilnehmer seien das Hauptproblem, sagte der Politikprofessor Koichi Nakano von der Sophia University in Tokio am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Vielmehr sei es der Umstand, dass die Spiele überhaupt stattfinden zu einem Zeitpunkt, da die Bevölkerung über den immer wieder verlängerten Corona-Notstand zunehmend «frustriert» sei. «Die Leute werden ungeduldig und hören nicht mehr auf die Regierung», sagte Nakano und führte als Beispiel die Radrennen am Vortag an. Zahlreiche Zuschauer waren am Straßenrand zu sehen, mitunter standen sie in mehreren Reihen an der Strecke.

Im Vorfeld der Spiele hatte sich eine Mehrheit der Bevölkerung noch gegen die Spiele ausgesprochen. Doch jetzt, da die Spiele begonnen haben, würden manche denken, «es mache keinen Sinn, zu protestieren. Jetzt könne man die Spiele auch unterstützen», sagte Nakano. «Das ist ein sehr typisch japanisches Denken», so der Politikwissenschaftler. Hinzu komme, dass praktisch sämtliche Fernsehstationen in Folge des massiven Einflusses der japanischen Werbeagentur Dentsu, die als exklusiver Marketingpartner der Spiele auch die Werbe-Slots vergebe, von den Olympischen Spiele vereinnahmt worden seien. Es sei in ihrem Interesse, die Bürger durch Dauerberieselung für Olympia zu gewinnen.

Das dadurch geschürte Interesse an den Spielen führe dazu, dass viele Bürger ungeachtet aller Appelle der Regierung nicht zu Hause blieben, sondern wie bei den Radrennen so nah wie möglich etwas von Olympia mitbekommen wollten. So hatten sich auch zur Eröffnungsfeier Hunderte dicht gedrängt vor dem Stadion eingefunden und sich das Feuerwerk angeschaut, obwohl sie nicht ins Stadion hinein durften. Nakano befürchtet in den nächsten Tagen einen drastischen Infektionsanstieg.

Am Sonntag meldete Tokio 1763 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, nach 1128 am Vortag. Damit liegt die Zahl der Neuinfektionen seit sechs Tagen in Folge über 1000 Fällen. Dass die Zahlen im Moment relativ niedrig seien, läge daran, dass über die Feiertage und das Wochenende kaum getestet worden sei, erklärte Nakano. Mit dem Appell des Staates, zu Hause zu bleiben, sei es wie mit einem starken Raucher, «der seinen Kindern erklärt, sie sollten nicht rauchen».


Zwei Tage Wettkampfpause beim Rudern in Tokio

TOKIO: Die Ruder-Wettkämpfe bei den Olympischen Spielen in Tokio machen zwei Tage Zwangspause. Wegen erwartetet Winde und möglicherweise unfairer Bedingungen kommt es weder am Montag noch am Dienstag zu Rennfahrten auf dem Sea Forest Waterway, teilten die Organisatoren am Sonntag mit. Betroffen ist davon unter anderem das Finale der Doppelvierer mit Frieda Hämmerling (Kiel), Franziska Kampmann (Waltrop), Carlotta Nwajide (Hannover) und Daniela Schultze (Potsdam), die nun erst am Mittwoch (3.50 Uhr/MESZ) die Chance bekommen, Olympiasiegerinnen zu werden.

Auch andere Medaillen-Kandidaten des Deutschen Ruder-Verbands sind betroffen. Die Leichtgewichts-Doppelzweier Jonathan Rommelmann (Krefeld) und Jason Osborne (Mainz) fahren ihr Halbfinale einen Tag verspätet. Sie sind statt am Dienstag nun am Mittwoch wieder dran. Für Oliver Zeidler verschiebt sich das Halbfinale im Einer in der Folge von Mittwoch auf Donnerstag. Infolge der Verschiebungen am Montag war der Vorlauf des Deutschland-Achters am Wochenende von Sonntag auf Samstag vorgezogen worden.


Surfer Glatzer bei Olympia ausgeschieden - «Unglaubliche Erfahrung»

TOKIO: Surfer Leon Glatzer ist bei den Sommerspielen in Tokio ausgeschieden. Der 24-Jährige belegte bei der Olympia-Premiere seines Sports am Sonntag in der zweiten Runde den vierten Platz von fünf Wellenreitern und verpasste damit den dritten Durchgang, für den sich die besten drei Surfer seines Heats qualifizierten. Dennoch war er glücklich. «Das war eine unglaubliche Erfahrung, eine einmalige Erfahrung», sagte Glatzer in einem Instagram-Video. «Es fühlt sich immer noch an wie ein Traum. Ich hatte eine großartige Zeit.»

Glatzer erhielt für seine besten Wellen in Japan 10,43 Punkte. Der Australier Julian Wilson, der Dritter wurde, kam auf 11,27 Zähler. Die meisten Punkte in Glatzers Durchgang bekam der Italiener Leonardo Fioravanti mit 12,53 Zählern.

In der ersten Runde am Tsurigasaki Surfing Beach hatte Glatzer den direkten Einzug in den dritten Durchgang nur um die Winzigkeit von 0,10 Zählern hinter dem zweitplatzierten Michel Bourez aus Frankreich verpasst. Er wird nun mit Olympia-Rang 17 gewertet.

Glatzer hat deutsche Eltern, ist auf Hawaii geboren und in Costa Rica aufgewachsen. Er dankte nach seiner Olympia-Premiere allen Freunden und Fans, die ihm Nachrichten geschickt haben, und dem deutschen Team in Japan. «Ihr seid nicht nur ein Team, ihr seid nicht nur ein Label, ihr seid Familie, ihr seid das But und das Herz zu dem ich mich als Athlet zugehörig fühle!! Danke, dass es euch gibt.»


Fechterin Ebert scheitert knapp an Ex-Weltmeisterin Volpi

TOKIO: Florettfechterin Leonie Ebert ist bei den Olympischen Spielen in Tokio im Achtelfinale unglücklich ausgeschieden. Die 21-Jährige unterlag der an Position vier gesetzten Italienerin Alice Volpi am Sonntag mit 13:15. In einem spannenden und mitunter hitzigen Gefecht mit vielen engen Entscheidungen lag die gebürtige Würzburgerin gegen die Weltmeisterin von 2018 zwischenzeitlich mit 7:2 vorne, gab ihre Führung aber aus der Hand. Zuvor hatte sie sich bei ihrer Olympia-Premiere in einem ebenso ausgeglichenen Duell mit der Amerikanerin Jacqueline Dubrovich mit 15:14 durchgesetzt.

«Ich habe einen guten Tag erwischt und bin mit meinem Fechten zufrieden», resümierte Ebert. Auch gegen die favorisierte Volpi sei sie «nah dran» gewesen. Die Heimreise trete sie daher mit einem guten Gefühl an. «Es war mein Kindheitstraum, zu Olympia zu kommen. Nach den vielen, vielen Jahren harter Arbeit ist es unglaublich, dass ich es geschafft habe», sagte sie. «Ich bin stolz. Ich hätte ein bisschen mehr rausholen können. Das macht mich hungrig auf mehr.»

Ebert ist die einzige deutsche Fechterin, die an den Spielen in Japan teilnahm. Und sie war auch die einzige Starterin des Deutschen Fechter-Bunds am zweiten Wettkampftag in der Makuhari Messe-Halle B. Die Säbel-Herren um den scheidenden Athletensprecher und vierfachen Europameister Max Hartung waren am Samstag ebenfalls überraschend früh ausgeschieden. Am Montag gehen die Florett-Herren Benjamin Kleibrink, Peter Joppich und André Sanita auf die Planche.


Gewichtheber Brandhuber verärgert: «Habe es verbockt»

TOKIO: Gewichtheber Simon Brandhuber war nach seinem verpatzten Olympia-Debüt von sich selbst enttäuscht. «Das war nix», sagte der Vize-Europameister von 2019 nach seinem Wettkampf am Sonntag im Tokyo International Forum. «Ich bin schon sehr, sehr enttäuscht.»

Brandhuber schaffte in der Gewichtsklasse bis 61 Kilogramm nur eine Zweikampfleistung von 268 Kilogramm (Reißen: 123, Stoßen: 145), schloss als Neunter aber immerhin unter den Top Ten ab. Olympiasieger wurde Favorit Li Fabin aus China mit 313 Kilogramm (141/172).

«Nach den letzten Wochen hat sich natürlich schon abgezeichnet, dass das nicht der Wettkampf meines Lebens wird», befand der 30-Jährige vom AV 03 Speyer, der sich im November am linken Knie hatte operieren lassen müssen und auch immer wieder Rückenprobleme hatte. Auch mit Blick auf den Gewichtsklassenwechsel - zuvor bis 67 Kilogramm - und seine körperlichen Beschwerden sei es das «schwierigste Jahr» seiner Karriere gewesen.

Brandhuber beklagte am Sonntag vor allem im Reißen eine schwache Leistung. «Im Grunde habe ich es heute verbockt, ich hätte mehr rausholen müssen», sagte er. Sein Ziel sei nun Olympia 2024. Er sei «höchstmotiviert, mich in Paris anders zu präsentieren», versprach Brandhuber. «Fertig bin ich noch lange nicht.»


Tennis-Star Osaka mit erfolgreichem Comeback in japanischer Heimat

TOKIO: Zwei Tage nach dem Entzünden der olympischen Flamme hat Tennis-Star Naomi Osaka den ersten Schritt für den erhofften Gewinn der Goldmedaille in Tokio geschafft. In ihrem verlegten Erstrundenmatch bei den Sommerspielen in ihrem Heimatland besiegte die 23 Jahre alte Japanerin die Chinesin Zheng Saisai am Sonntag mit 6:1, 6:4 und gab damit ein erfolgreiches Tennis-Comeback.

Für Osaka war es das erste Match seit Ende Mai. Sie hatte sich bei den French Open in Paris nach der ersten Runde zurückgezogen und längere Depressionsphasen öffentlich gemacht. In der zweiten Runde trifft sie auf die Schweizerin Viktorija Golubic.

In Tokio ist Osaka umso mehr die Topfavoritin, weil die australische Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty bereits in der ersten Runde ausschied. Die Wimbledonsiegerin verlor überraschend gegen die Spanierin Sara Sorribes Tormo 4:6, 3:6.

Das Match der japanischen Hoffnungsträgerin Osaka war anfangs schon für Samstag angesetzt gewesen. Für Osakas prominente Rolle war die Partie aber verschoben worden: Am Freitagabend hatte sie im Olympiastadion der japanischen Hauptstadt das Feuer für die XXXII. Olympischen Spiele entzündet. «Ohne Zweifel die größte sportliche Errungenschaft und Ehre, die ich jemals in meinem Leben haben werde», schrieb die Gewinnerin von vier Grand-Slam-Turnieren anschließend.


Athletensprecherin Köhler: Olympische Medaille als «Kindheitstraum»

TOKIO: Als Vizeweltmeisterin will Langstreckenschwimmerin Sarah Köhler auch bei den Olympischen Spielen in den Medaillenkampf eingreifen. «Zunächst möchte ich meine bestmögliche Leistung abliefern, am Ende aus dem Becken steigen und sagen können, dass ich alles gegeben habe», sagte die Athletensprecherin der Schwimmer der Deutschen Presse-Agentur. «Aber natürlich habe ich auch den Kindheitstraum einer olympischen Medaille, den ich mir gerne erfüllen würde.»

Köhler, die Verlobte von Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock, springt an diesem Montag im Vorlauf über 1500 Meter Freistil erstmals in das Olympiabecken. «Ich möchte in Tokio hauptsächlich meinen eigenen Erwartungen genügen. Alles andere blende ich aus», sagte die 27-Jährige.

Ratschläge nimmt Köhler gerne von Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen an, die 2008 in Peking als letzte deutsche Beckenschwimmerin auf das Olympia-Podest kam. «Britta ist mittlerweile eine gute Freundin, die zum einen sehr viel Erfahrung im Sport gesammelt hat und zum anderen eine wahnsinnige Persönlichkeit. Ich lege viel Wert auf ihren Rat, da sie viele Dinge sehr neutral sehen kann, immer ein offenes Ohr hat und eine unglaubliche Ruhe ausstrahlt», sagte sie.


Radprofi Geschke frustriert über Quarantäne-Bedingungen

TOKIO: Der bei den Olympischen Spielen positiv auf das Coronavirus getestete Radprofi Simon Geschke hat die Umstände der Quarantäne beklagt. «Man wird um 7.00 Uhr von einem Lautsprecher geweckt im Zimmer. Dann muss man Fieber und Sauerstoffsättigung messen. Für mich ist es unverständlich, warum das so früh sein muss, wenn man dann den ganzen Tag kaum etwas zu tun hat», sagte der 35-Jährige am Sonntag der dpa. Geschke verglich das Hotel, bei dem Türen und Fenster verschlossen sind, mit einer Psychiatrie.

Die Wäsche müssen die Bewohner des Hotels selbst im Waschbecken waschen, dreimal täglich dürfen sie zum Essen abholen in die Lobby. Dabei ist es untersagt, sich eigenes Essen zu bestellen. Geschke muss wohl mindestens acht Tage in der Quarantäne verbringen. Laut Regularien wird der Berliner erst am sechsten Tag erneut getestet und dann noch einmal 24 Stunden später. Sind diese Tests negativ, darf man das Hotel am Folgetag verlassen.


Japaner Horigome gewinnt Skateboard-Premiere bei Olympia

TOKIO: Der Japaner Yuto Horigome hat die Olympia-Premiere im Skateboard-Wettbewerb gewonnen.

In der Disziplin Street setzte sich der 22-Jährige am Sonntag bei den Spielen in seiner Geburtsstadt Tokio vor Kelvin Hoefler aus Brasilien und dem Amerikaner Jagger Eaton durch. Im Ariake Sports Park mussten die Skateboarder auf einer straßenähnlichen Strecke zwei Läufe à 45 Sekunden absolvieren und fünf Tricks zeigen, die jeweils gesondert bewertet wurden. Die Deutschen Tyler Edtmayer und Lilly Stoephasius treten in der anderen Skateboard-Disziplin Park am 4. (Frauen) und 5. August (Männer) an.


Zverev ohne Probleme zum Auftakt des olympischen Tennis-Turniers

TOKIO: Ohne Probleme hat Tennis-Hoffnungsträger Alexander Zverev auch seine Olympia-Premiere im Einzel gewonnen. Einen Tag nach dem erfolgreichen Auftakt im Doppel-Wettbewerb besiegte der Medaillenkandidat am Sonntag den klaren Außenseiter Lu Yen-Hsun aus Taiwan 6:1, 6:3. Nach nur 59 Minuten war die einseitige Partie auf dem zweitgrößten Platz des Ariake Tennis Parks in Tokio entschieden. In der zweiten Runde trifft der 24 Jahre alte Hamburger nun auf Daniel Elahi Galan aus Kolumbien.

Auch Zverevs Davis-Cup-Kollege Dominik Koepfer siegte bei seinem Debüt bei den Olympischen Spielen. Der Schwarzwälder gewann mit 3:6, 6:3, 7:5 gegen den Argentinier Facundo Bagnis und trifft nun auf Max Purcell. Der Australier hatte von der Absage des zweimaligen schottischen Olympiasiegers Andy Murray profitiert, war kurzfristig ins Feld gerutscht und warf überraschend den Kanadier Felix Auger-Aliassime aus dem Turnier.

Am Samstag hatte bei den Herren im Einzel bereits Jan-Lennard Struff den Einzug in die zweite Runde geschafft. Im Doppel war Zverev gemeinsam mit Struff ein erfolgreicher Auftakt gelungen.


Nach Corona-Wirbel im deutschen Team: Buchmann wie geplant abgereist

TOKIO: Radprofi Emanuel Buchmann ist wie geplant von den Olympischen Spielen abgereist. Das bestätigte sein Teamkollege Simon Geschke am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Nach dem positiven Corona-Test von Geschke war zunächst unklar, ob dessen Zimmerkollege Buchmann nach Hause fliegen durfte. Der Ravensburger war mehrfach negativ getestet worden, musste aber statt im Teamhotel im Olympischen Dorf übernachten.

Buchmann hatte in der Nacht vor dem Straßenrennen das Hotel der deutschen Radsportler am Mount Fuji verlassen müssen und wurde ins knapp zwei Stunden entfernte Tokio zu einem PCR-Test gefahren. Erst vier Stunden vor dem Rennen am Samstag erhielt der 28-Jährige die Starterlaubnis. Im Rennen hielt Buchmann bis etwa 35 Kilometer vor dem Ziel mit der Spitzengruppe mit, belegte am Ende Platz 29.


Judoka Seidl scheidet bei Olympia zum Auftakt aus

TOKIO: Auch am zweiten Tag der olympischen Judo-Wettkämpfe in Tokio ist der deutsche Starter gleich im ersten Kampf ausgeschieden. Sebastian Seidl aus Abensberg verlor am Sonntag sein Duell in der Gewichtsklasse bis 66 Kilometer mit dem Russen Jakub Schamilow durch Bestrafungen in der Verlängerung. Der 31-Jährige wurde mit einem dritten Shido bestraft und dadurch disqualifiziert.

Am Vortag waren Katharina Menz und Moritz Plafky ebenfalls zum Auftakt gescheitert. Die 30 Jahre alte Menz aus Backnang (bis 48 Kilogramm) unterlag der Chilenin Mary Dee Vargas Ley in der Verlängerung durch Waza-ari. Der 25 Jahre alte Plafky aus Hennef (bis 60 Kilogramm) verlor gegen den Belgier Jorre Verstraeten ebenfalls im Golden Score mit Ippon.

Das Trio gehörte nicht zu den Anwärtern für eine Medaille. Aus dem Aufgebot des Deutschen Judo-Bundes dürften Weltmeisterin Anna-Maria Wagner (bis 78 Kilogramm) und die WM-Dritte Theresa Stoll (57 Kilogramm) die größten Hoffnungen auf Edelmetall sein. Bei den Männern gilt der Weltranglisten-Zehnte Dominic Ressel (bis 81 Kilogramm) als aussichtsreichster Kandidat. Ziel ist eine bessere Ausbeute als 2016 in Rio de Janeiro, als am Ende nur einmal Bronze stand.


Kimigayo und Hinomaru - Japans Hymne und Nationalflagge

TOKIO: Wenn Japans Athleten bei Olympia in Tokio Gold gewinnen, erlebt das Fernsehpublikum ihn öfter: Den Moment, wenn Japans Nationalflagge «Hinomaru» emporgezogen wird und dazu die Hymne «Kimigayo» (Auf Deutsch etwa: Die Regentschaft Unseres Kaisers) erklingt. Beim Text des Liedes handelt es sich um ein altes Gedicht, das in mehreren Gedichtsammlungen enthalten ist, wobei der Verfasser unbekannt ist. Ins Deutsche übertragen könnte er etwa lauten: «Möge Ihre Regentschaft tausend Generationen, ja achttausend Generationen dauern - Bis der Stein zum Felsen wächst - Bis auf Felsen Moos wächst.»

Im Jahre 1860 hatte der Brite John William Fenton, der erste Kapellmeister der japanischen Armee, eine Melodie für «Kimigayo» entworfen. Es war ein erster Versuch, japanische und westliche Musik zu verbinden. Sie wurde aber nur bis zum Jahr 1876 verwendet. Vier Jahre später arrangierte Hayashi Hiromori eine Melodie, für die der Deutsche Franz Eckert als Nachfolger von Fenton eine westliche Instrumentation entwickelte. Diese Version wurde erstmals 1880 am japanischen Kaiserhof anlässlich des Geburtstages von Kaiser Meiji vorgetragen. Bald war das Lied an Nationalfeiertagen in Schulen sowie bei staatlichen Zeremonien und Sportveranstaltungen zu hören.

Die «Hinomaru»-Fahne, die eine stilisierte rote, aufgehende Sonne auf weißem Grund zeigt, und das Lied «Kimigayo» wurden zwar allgemein als Nationalflagge und -hymne Japans betrachtet, hatten lange Zeit aber nur Symbolcharakter aus Gewohnheit. Immer wieder kam es zu Kontroversen, weil Kritiker darin Symbole der militaristischen Vergangenheit des Landes sehen. Für Japans rechtsgerichtete Kreise verkörpern sie dagegen den Stolz der Nation. Erst 1999 wurden Kimigayo und Hinomaru-Flagge per Gesetz zum Nationalsymbol erklärt.


Überraschung beim Tennis in Tokio: Barty in erster Runde raus

TOKIO: Mit dem Aus für Wimbledonsiegerin Ashleigh Barty hat es beim olympischen Tennisturnier in Tokio gleich am zweiten Wettkampftag die erste große Überraschung gegeben.

Die australische Weltranglisten-Erste verlor bei ihrer Olympia-Premiere am Sonntag gegen die Spanierin Sara Sorribes Tormo in zwei Sätzen mit 4:6, 3:6. Sorribes Tormo ist die Nummer 48 der Welt. Neben der japanischen Weltranglisten-Zweiten Naomi Osaka, die ebenfalls am Sonntag ins Turnier startet, galt Barty als Topfavoritin auf die Goldmedaille.


Tennisprofi Murray verzichtet auf Einzel-Wettbewerb bei Olympia

TOKIO: Für den zweimaligen Olympiasieger Andy Murray sind die Sommerspiele in Tokio im Einzel bereits vor dem ersten Auftritt beendet. Der 34 Jahre alte schottische Tennisprofi zog sich am Sonntag wenige Stunden vor seiner geplanten Erstrundenpartie gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime wegen Oberschenkelproblemen aus dem Wettbewerb zurück. Im Doppel will er aber im Achtelfinale gegen das deutsche Duo Kevin Krawietz und Tim Pütz antreten.

«Ich bin wirklich enttäuscht, aber das medizinische Personal hat mir davon abgeraten, in beiden Events zu spielen», sagte Murray in einer Mitteilung des britischen Teams. Er wolle sich auf das Doppel gemeinsam mit Joe Salisbury konzentrieren.

2012 und 2016 hatte Murray in London und Rio de Janeiro die Goldmedaille gewonnen und damit als erster Tennisprofi zwei Olympiasiege im Einzel nacheinander gefeiert. Bei den Sommerspielen in Tokio war Murray, der wegen schwerer Hüftprobleme schon vor dem Karriereende gestanden hatte, Außenseiter und hatte in dem Kanadier Auger-Aliassime eine knifflige Auftaktaufgabe vor sich. Im Spielplan wurde er durch den Australier Max Purcell ersetzt.


Zeidler in Tokio souverän im Halbfinale - Doppelvierer ohne Medaille

TOKIO: Welt- und Europameister Oliver Zeidler hat bei den Olympischen Spielen in Tokio auch sein Viertelfinale dominiert und ist ungefährdet ins Halbfinale eingezogen. Einen Tag nach seinem 25. Geburtstag war der Ruderer aus Ingolstadt am Sonntag zwar mehr als zwölf Sekunden langsamer als noch zum Start am vergangenen Freitag, aber auch sein norwegischer Dauerkontrahent Kjetil Borch und der im Vorlauf ebenfalls starke Grieche Stefanos Ntouskos waren in ihren Viertelfinals deutlich langsamer. Zeidler zählt neben dem Deutschland-Achter in Japan zu den größten Medaillenkandidaten des Deutschen Ruder-Verbandes (DRV).

Zuvor vergab der Herren-Doppelvierer als erstes Boot des DRV die letzte Chance auf eine Olympia-Medaille. Max Appel (Magdeburg), Hans Gruhne (Potsdam), Tim Ole Naske (Hamburg) und Karl Schulze (Berlin) kamen am Sonntag im Hoffnungslauf auf Rang vier und verpassten damit das A-Finale. Den Weg dorthin schafften die Boote aus Großbritannien und Estland mit deutlichem Vorsprung auf den deutschen Doppelvierer, der in Japan nun noch maximal den siebten Platz schaffen kann.

«Wir haben uns hier definitiv unter Wert verkauft und sind zwei wirklich schlechte Rennen gefahren. Woran es liegt? Keine Ahnung. Es ist absolut enttäuschend, weil in der Mannschaft viel mehr drin steckt vom Potenzial her und den Fähigkeiten», sagte Gruhne der Deutschen Presse-Agentur. «So hinterherzufahren, das wird der Mannschaft nicht gerecht.» Gruhne war genau wie Karl Schulze 2016 in Rio bereits Olympiasieger im Doppelvierer geworden.

Bereits für die Medaillen-Rennen qualifiziert sind der Deutschland-Achter, der Frauen-Doppelvierer und der leichte Herren-Doppelzweier. Insgesamt ist der DRV in Tokio in sieben Bootsklassen vertreten.


Bitteres Aus für Solja und Franziska im Tischtennis-Viertelfinale

TOKIO: Das deutsche Tischtennis-Mixed Petrissa Solja und Patrick Franziska ist trotz starker Leistung auf dramatische Weise im Olympia-Viertelfinale an Gastgeber Japan gescheitert. Das Duo aus Berlin und Saarbrücken lag in dem umkämpften Duell am Sonntag in Tokio im entscheidenden siebten Satz bereits klar vorne, vergab mehrere Matchbälle und unterlag am Ende unglücklich mit 3:4. «Es ist schon bitter, wir haben so hoch geführt am Ende», sagte Solja.

«Sie haben dann gar keine Fehler mehr gemacht», urteilte Franziska über das japanische Mixed Jun Mizutani und Mima Ito. «Je näher sie rankommen, umso nervöser wirst du natürlich.» Bundestrainer Jörg Roßkopf sagte über das dramatische Ende: «Das ist natürlich hart, ganz klar. Wir hatten die Möglichkeiten, das Spiel zuzumachen.»

Die 27-jährige Solja und der zwei Jahre ältere Franziska verpassten damit bei der olympischen Premiere des Mixed-Wettbewerbs auch die Chance auf die erste Medaille für den Deutschen Tischtennis-Bund in Tokio. «Es wäre eine Riesen-Chance gewesen», sagte Roßkopf.

Europameisterin Solja hat im Einzel noch eine Medaillenchance, dort bestreitet sie am Montag ihre erste Partie. «Es wird mich jetzt schon noch ärgern», sagte sie. «Ich brauche noch ein paar Minuten, aber dann denke ich, dass ich das dann hinter mir lassen kann.» Sowohl für die Europameisterin als auch für den Weltranglisten-16. Franziska stehen in Tokio zudem noch die Wettbewerbe mit der Mannschaft an.


Kein deutscher Schwimmer im Finale über 100 Meter Brust

TOKIO: Die deutschen Schwimmer Lukas Matzerath und Fabian Schwingenschlögl haben bei den Olympischen Spielen in Tokio den Einzug in das Finale über 100 Meter Brust verpasst. Der Neckarsulmer Schwingenschlögl wurde am Sonntag in seinem Halbfinale in 59,32 Sekunden Vierter, der Frankfurter Matzerath schlug im anderen Lauf nach 59,31 Sekunden an. «Es hat eigentlich alles geklappt, mehr war nicht drin heute», sagte Schwingenschlögl.

Zuvor war Henning Mühlleitner über 400 Meter Freistil Vierter geworden und hatte nur ganz knapp die erhoffte erste Medaille für die deutschen Beckenschwimmer seit 13 Jahren verfehlt.

Über 4 x 100 Meter Freistil stellte die australische Frauen-Staffel einen Weltrekord auf. Mit einer Zeit von 3:29,69 Minuten gewannen die Schwimmerinnen Gold vor Kanada und den USA. Die bisherige Bestmarke über die Distanz lag bei 3:30,05 Minuten und war im April 2018 auch durch ein australisches Team aufgestellt worden.

Überraschend nur Fünfte wurde Ungarns Schwimmstar und Weltrekordlerin Katinka Hosszu über 400 Meter Lagen. Gold holte sich die ausgelassen gefeierte Japanerin Yui Ohashi vor den Amerikanerinnen Emma Weyant und Hali Flickinger.


Olympia-Aus: US-Golfstar DeChambeau positiv auf Corona getestet

TOKIO: US-Golfstar Bryson DeChambeau wird die Olympischen Spiele in Tokio wegen eines positiven Corona-Tests verpassen. Bei dem 27-jährigen Amerikaner wurde die Infektion vor seiner Abreise in die japanische Hauptstadt festgestellt, teilte das US-Team am Sonntag mit. Damit fehlt einer der Favoriten auf die Goldmedaille bei dem olympischen Golfturnier (29. bis 1. August) im Kasumigaseki Country Club. Der US-Open-Sieger von 2020 wird nun durch seinen Landsmann Patrick Reed ersetzt.

«Ich bin zutiefst enttäuscht, nicht für das Team USA an den Olympischen Spielen teilnehmen zu können», sagte DeChambeau in der Mitteilung. «Mein Land zu repräsentieren bedeutet mir die Welt. Ich wünsche dem Team USA für nächste Woche in Tokio viel Glück.» Der Weltranglisten-Sechste will sich nun darauf konzentrieren, gesund zu werden und auf die US-Tour zurückzukehren.

DeChambeaus Markenzeichen sind seine gewaltigen, langen Abschläge. Der gebürtige Kalifornier hatte vor gut einem Jahr in kurzer Zeit immens an Muskelmasse zugelegt. DeChambeaus neue Figur erinnert an den grünen Comic-Helden «Hulk» mit den überdimensionalen Muskelpaketen.


Australische Frauen-Staffel holt Schwimm-Gold mit Weltrekord

TOKIO: Die australische Frauen-Staffel hat bei den Olympischen Spielen einen Weltrekord über 4 x 100 Meter Freistil aufgestellt.

Mit einer Zeit von 3:29,69 Minuten gewannen die Schwimmerinnen aus Australien am Sonntag in Tokio die Goldmedaille. Im Finale setzten sie sich vor den Teams aus Kanada und den USA durch. Die bisherige Bestmarke über die Distanz lag bei 3:30,05 Minuten und war im April 2018 auch durch ein australisches Team aufgestellt worden.


Zehn weitere Corona-Fälle im Olympia-Umfeld

TOKIO: Die Olympia-Organisatoren von Tokio haben zwei weitere Corona-Fälle bei Athleten bestätigt.

Insgesamt vermeldeten die Macher der Sommerspiele am Sonntag zehn Neuinfektionen im Umfeld der Sommerspiele. Damit stieg die Zahl der positiven Tests bei den Spielen seit Beginn der Erfassung am 1. Juli auf 132. Einer der betroffenen Athleten ist der Mitteilung zufolge ein niederländischer Ruderer. Das Oranje-Team hatte bereits am Samstag den Corona-Fall des 21 Jahre alten Finn Florijn bestätigt. Im deutschen Team hatte es am Eröffnungstag durch Radsportler Simon Geschke den ersten Corona-Infizierten gegeben.


Doppelvierer als erstes deutsches Boot ohne Medaillenchance in Tokio

TOKIO: Der Herren-Doppelvierer hat als erstes Boot des Deutschen Ruder-Verbands keine Chance mehr auf eine Medaille bei den Olympischen Spielen in Tokio. Max Appel (Magdeburg), Hans Gruhne (Potsdam), Tim Ole Naske (Hamburg) und Karl Schulze (Berlin) kamen am Sonntag im Hoffnungslauf auf Rang vier und verpassten damit das A-Finale. Den Weg dorthin schafften die Boote aus Großbritannien und Estland mit deutlichem Vorsprung auf den deutschen Doppelvierer, der in Japan nun noch maximal den siebten Platz schaffen kann.

«Wir haben uns hier definitiv unter Wert verkauft und sind zwei wirklich schlechte Rennen gefahren. Woran es liegt? Keine Ahnung. Es ist absolut enttäuschend, weil in der Mannschaft viel mehr drin steckt vom Potenzial her und den Fähigkeiten», sagte Gruhne der Deutschen Presse-Agentur. «So hinterherzufahren, das wird der Mannschaft nicht gerecht.» Gruhne war genau wie Karl Schulze 2016 in Rio bereits Olympiasieger im Doppelvierer geworden.

Bereits für die Medaillen-Rennen qualifiziert sind der Deutschland-Achter, der Frauen-Doppelvierer und der leichte Herren-Doppelzweier. Insgesamt ist der DRV in Tokio in sieben Bootsklassen vertreten.


Meinungsäußerungen bei Olympia: IOC will von Fall zu Fall entscheiden

TOKIO: Das Internationale Olympische Komitee hat seine strikte Haltung zu politischen Meinungsäußerungen während olympischer Wettkämpfe geändert. Bereits bei den Tokio-Spielen soll von Fall zu Fall entschieden werden, was zulässig sei oder nicht. «Jeder Fall muss im Kontext einzeln betrachtet werden», sagte IOC-Sprecher Christian Klaue im Deutschlandfunk-Podcast «Players». «Eine schwarze Armbinde als Zeichen der Anteilnahme für eine aktuelle Situation ist gegebenenfalls anders zu bewerten, als eine schwarze Armbinde zur Erinnerung an ein Ereignis, das schon lange zurückliegt», sagte er.

Die Regel 50 der Olympischen Charta verbietet eigentlich politische Meinungsäußerungen auf dem Spielfeld. Das IOC hat den deutschen Hockey-Frauen aber eine Ausnahme gewährt. Kapitänin Nike Lorenz darf die Regenbogen-Binde in Tokio tragen, nachdem der Deutsche Olympische Sportbund und der Deutsche Hockey-Bund einen entsprechenden Antrag gestellt hatten. «Wir haben eine kleine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die diese Anfragen schnell und unbürokratisch im Rahmen der bestehenden Regel 50.2-Richtlinien bearbeitet», sagte Klaue.

Beachvolleyball-Spielerin Karla Borger begrüßt die langsame Öffnung des IOC. «Das ist ein Meilenstein, den die Mädels da vom Hockey gesetzt haben», sagte sie im Deutschlandfunk. «Ich finde es einfach zeitgemäß, dass Athleten so etwas dürfen.»

Der DOSB sei «grundsätzlich offen für alles», was den Athleten erweiterte Möglichkeiten gebe, sagte Präsident Alfons Hörmann am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. «Wir sind da in einer Mittlerrolle zwischen den Interessen der Athleten und der Verpflichtung als Nationales Olympisches Komitee, ihnen auch aufzuzeigen, wo es schwierig wird. Stichwort: Siegerehrung.» Die im Hockey gefundene Kompromissvariante, «dass es während des Spiels optische Signale geben kann, ist eine gute, akzeptable Lösung für alle», meinte Hörmann.


Hockey-Damen starten mit Sieg gegen Olympiasieger Großbritannien

TOKIO: Die deutschen Hockey-Damen sind erfolgreich in das Olympia-Turnier in Tokio gestartet. Gegen Rio-Olympiasieger Großbritannien setzte sich das Team von Trainer Xavier Reckinger bei brütender Hitze im Oi Hockey Stadium am Ende verdient mit 2:1 (1:1) durch. Viktoria Huse (24. Minute/Siebenmeter) und Charlotte Stapenhorst (33.) erzielten die deutschen Tore beim wichtigen Startsieg. Sarah Jones (13.) hatte die Britinnen am Sonntag mit 1:0 in Führung gebracht.

Für die deutsche Mannschaft, die vor fünf Jahren Olympia-Bronze gewonnen hatte, geht es am Montag mit dem Spiel gegen Indien weiter. Die weiteren Gegner der «Danas», wie das Team genannt wird, sind Irland, Südafrika und Welt- und Europameister Niederlande. Die besten Vier aus der Sechsergruppe qualifizieren sich für das Viertelfinale.

Nach schwachem Beginn fanden die deutschen Damen immer besser ins Spiel - auch weil die Britinnen bei den Strafecken patzen. Lediglich bei der 1:0-Führung verwandelte Jones eine der zehn Strafecken, die der Olympiasieger zugesprochen bekam. Deutschland erkämpfte sich nach einer Leistungssteigerung mit Herz und Leidenschaft einen wichtigen Erfolg in der schweren Gruppe.

Die Kapitänin der deutschen Hockey-Nationalmannschaft, Nike Lorenz, lief mit einer Regenbogenbinde auf ihrem linken Stutzen auf. Lorenz hatte die bunte Binde als Symbol für sexuelle Diversität seit Monaten und zuletzt auch in einigen Spielen bei der EM getragen - und damit weltweit für Aufsehen gesorgt.


Iranerin Alizadeh verpasst für Flüchtlingsteam Bronze im Taekwondo

TOKIO: In Rio de Janeiro holte Kimia Alizadeh 2016 die erste Medaille für eine Athletin aus dem Iran überhaupt, nun verpasste sie einen neuen Eintrag in die Olympia-Geschichtsbücher knapp. Die in Deutschland lebende Taekwondo-Kämpferin hatte am Sonntag in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm die Chance auf Bronze. Diesen Kampf aber verlor die 23-Jährige gegen Hatice Ilgun aus der Türkei mit 6:8.

Das 2016 vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) ins Leben gerufene Flüchtlingsteam wartet damit weiter auf die erste Medaille bei Sommerspielen. Während ihre Gegnerin nach dem Bronze-Erfolg mit der türkischen Fahne jubelte, saß Alizadeh konsterniert und mit leerem Blick neben der Matte.

Im zweiten Flüchtlingsteam in der Olympia-Geschichte stehen 29 Athletinnen und Athleten. Sieben jetzt in Deutschland lebende Sportler waren vom Internationalen Olympischen Komitee nominiert worden. Neben Kimia Alizadeh schafften es die Schwimmer Alaa Maso und Yusra Mardini, Boxer Wessam Salamana, Judoka Ahmad Alikaj sowie Karateka Wael Shueb und Saeid Fazloula (Kanu) in die Mannschaft.


Australiens Basketballer gewinnen in deutscher Gruppe gegen Nigeria

SAITAMA: Australiens Olympia-Basketballer haben in der deutschen Vorrundengruppe B ihr Auftaktspiel gegen Nigeria gewonnen. Der WM-Vierte von 2019 setzte sich am Sonntag im japanischen Saitama mit 84:67 (43:40) gegen die Afrikaner durch und verschaffte sich eine gute Ausgangsposition für die Viertelfinal-Qualifikation. Zuvor hatte Deutschland im Norden Tokios 82:92 (43:46) gegen Italien verloren und ist nach der ersten Begegnung bereits unter Druck geraten.

An diesem Mittwoch (3.00 Uhr MESZ) trifft die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes an gleicher Stelle auf Nigeria. Zum Abschluss der Gruppenphase muss das Team von Bundestrainer Henrik Rödl am kommenden Samstag gegen Australien ran. Eines der beiden Spiele muss fürs Weiterkommen mindestens gewonnen werden. Die zwei besten Teams der Gruppe ziehen sicher in die Runde der letzten Acht ein, zudem kommen zwei der drei Drittplatzierten in die erste K.o.-Runde.


15:14: Fechterin Ebert kämpft sich ins Olympia-Achtelfinale

TOKIO: Florettfechterin Leonie Ebert ist bei den Olympischen Spielen in Tokio ins Achtelfinale eingezogen. Die 21-Jährige gewann ihr spannendes Auftaktduell mit der Amerikanerin Jacqueline Dubrovich am Sonntag nach einem Kraftakt mit 15:14. Ebert geriet bei ihrer Olympia-Premiere in der Makuhari Messe-Halle zunächst in Rückstand, kämpfte sich aber zurück und lag zwischenzeitlich schon mit 14:11 in Führung. Sie musste allerdings nochmal zittern, setzte dann aber doch den entscheidenden Treffer.

Ebert ist die einzige deutsche Starterin am zweiten Wettkampftag der Fechter in Tokio. Die Säbel-Herren um Max Hartung waren am Samstag früh ausgeschieden. Am Montag gehen die Florett-Herren Benjamin Kleibrink, Peter Joppich und André Sanita auf die Planche.


Bierhoff zum Olympia-Team: Hätte mir mehr Unterstützung gewünscht

TOKIO: Oliver Bierhoff hätte sich aus der Fußball-Bundesliga mehr Unterstützung für das deutsche Olympia-Team gewünscht. «Wir vertreten bei Olympia unser Land und den deutschen Fußball, und das Turnier kann für die Persönlichkeitsentwicklung der Spieler viel bedeuten», sagte der Direktor Nationalmannschaften und Akademie im Interview der «Welt am Sonntag».

Nach zahlreichen Absagen war Trainer Stefan Kuntz nur mit 15 Feldspielern und drei Torhütern nach Japan reisen - erlaubt ist ein Kader von 22 Spielern. In der Neuauflage des Olympia-Finales von 2016 gab es gegen Brasilien prompt eine 2:4-Niederlage. Am Sonntag (13.30 Uhr/MESZ) gegen Saudi-Arabien im zweiten Gruppenspiel steht das Olympia-Team unter Druck. Erstmals wird Max Kruse vom 1. FC Union Berlin die Mannschaft als Kapitän auf das Feld führen.

Bierhoff forderte, in den kommenden Jahren bei den jüngeren Jahrgängen aufzuholen. Man dürfe sich vom Gewinn des EM-Titels der U21 nicht blenden lassen, sagte der 53-Jährige. Der DFB-Direktor verwies darauf, dass bei den Niederländern sieben U21-Spieler im EM Kader der A-Mannschaft standen, bei den Engländern seien es sogar acht gewesen - mit Jamal Musiala vom FC Bayern München und Kai Havertz vom FC Chelsea habe Deutschland nur zwei Profis aufgeboten. «Das zeigt die hohe Qualität an jungen Spielern bei den anderen Nationen.»


Freistilschwimmer Mühlleitner wird Olympia-Vierter über 400 Meter

TOKIO: Schwimmer Henning Mühlleitner hat eine Medaille bei den Olympischen Spielen nur ganz knapp verpasst. Der 25-Jährige belegte am Sonntag in Tokio über 400 Meter Freistil den vierten Platz. Mühlleitner war völlig überraschend als Vorlaufbester in den Endlauf eingezogen und hatte damit Hoffnungen auf die erste Medaille der deutschen Beckenschwimmer seit 2008 geweckt. Damals hatte sich Britta Steffen zur Doppel-Olympiasiegerin gekrönt. Mühlleitner blieb auf einer Weltrekordstrecke von Paul Biedermann in 3:44,07 über seiner Bestzeit von 3:43,67 Minuten aus dem Vorlauf am Samstag. Er schlug zeitgleich mit dem Österreicher Felix Auböck an.

Den Sieg im Finale sicherte sich der Tunesier Ahmed Hafnaoui. Silber ging an den Australier Jack McLoughlin, Bronze holte Kieran Smith aus den USA. Mühlleitner, EM-Dritter 2018, hat eine längere Leidensgeschichte hinter sich. Lange fiel er wegen einer rätselhaften Bakterienerkrankung nach einer Knie-Operation aus, verpasste deshalb auch die WM 2019.

Dass Mühlleitner in Tokio starten konnte, verdankt der Neckarsulmer auch dem Verzicht von Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock. Denn bei der Olympia-Qualifikation hatte er hinter Wellbrock und dem in Tokio im Vorlauf ausgeschiedenen Lukas Märtens nur die drittbeste Zeit erreicht. Da sich Wellbrock aber auf die ganz langen Strecken bei Olympia konzentriert, verzichtete er auf den Startplatz auf der Nebenstrecke.

Vor dem Rennen über die 400 Meter Freistil hatte sich der US-Amerikaner Chase Kalisz über 400 Meter Lagen zum ersten Olympiasieger der Schwimmer in Tokio gekrönt. Silber ging an dessen Landsmann Jay Litherland, Bronze an den Australier Brendon Smith. Der deutsche Jacob Heidtmann hatte als Vorlaufzwölfter das Finale verpasst.


Bogenschießen: Deutsches Frauen-Team holt bei Olympia Bronze

TOKIO: Die deutschen Bogenschützinnen haben bei den Olympischen Spielen in Tokio im Team-Wettbewerb die Bronzemedaille gewonnen. Michelle Kroppen (Jena), Charline Schwarz (Feucht) und Lisa Unruh (Berlin) siegten am Sonntag im Yumenoshima Park im kleinen Finale gegen Belarus mit 5:1 (55:48, 53:51, 55:55). Letztmals hatte ein deutsches Frauen-Team in Sydney 2000 eine Medaille geholt.

Das Trio um Unruh, die 2016 in Rio mit Silber die erste deutsche Einzel-Medaille in dieser Sportart überhaupt geholt hatte, war zuvor im Halbfinale an den russischen Bogenschützinnen mit 1:5 gescheitert und hatte damit das Endspiel gegen Übermacht Südkorea verpasst.


Surfer Glatzer verpasst direkten Einzug in nächste Runde ganz knapp

TOKIO: Surfer Leon Glatzer hat den direkten Einzug in die dritte Runde bei den Olympischen Spielen ganz knapp verpasst. Der 24-Jährige belegte bei der Olympia-Premiere seines Sports am Sonntag in der ersten Runde den dritten Platz und lag dabei mit 10,00 Punkten nur die Winzigkeit von 0,10 Zählern hinter dem zweitplatzierten Michel Bourez aus Frankreich. Erster wurde der brasilianische Surf-Superstar Gabriel Medina, der für seine besten Wellen 12,23 Punkte erhielt.

Während Medina und Bourez direkt weiterkamen, hat Glatzer in der zweiten Runde, einer Art Hoffnungslauf, noch die Chance, die nächste Runde in Japan zu erreichen. Glatzer hat deutsche Eltern, ist auf Hawaii geboren und in Costa Rica aufgewachsen.


Luftpistolenschützinnen Wimmer und Karsch verpassen Finale deutlich

TOKIO: Die Luftpistolenschützinnen Carina Wimmer aus Landau und Monika Karsch aus Regensburg haben das Finale deutlich verpasst.

Das bayerische Duo kam am Sonntag in der Qualifikation auf der Asaka Shooting Range mit 571 und 568 Ringen nur auf den Plätzen 20 und 29. Olympia-Debütantin Wimmer, die bei der Europameisterschaft im kroatischen Osijek überraschend die Goldmedaille in dieser Disziplin gewann, fand mit Serien von 95, 94 und 93 nur schwer in den Wettkampf. Ihre Steigerung am Ende reichte jedoch nicht mehr für den Sprung ins Finale der besten Acht. Karsch, Olympia-Zweite von Rio mit der Sportpistole, startete mit einer 98er Runde vielversprechend, leistete sich dann aber bei Serien von 95 und 91 Ringen zu viele Patzer.


Jubel in Japan über erstes Olympia-Gold - Regierungschef gratuliert

TOKIO: Nach all den Problemen, Skandalen und Widerständen im Vorfeld der Olympischen Spiele in Tokio hat Gastgeber Japan nun auch Grund zur Freude. Die Titelseiten japanischer Sportzeitungen waren am Sonntag komplett gefüllt mit der Nachricht von der ersten Goldmedaille für Japan durch Judoka Naohisa Takato. Nach «Tränen von 5 Jahren» endlich die «Revanche für Bronze in Rio» titelte die Zeitung «Nikkan Sports» neben einem formatfüllenden Takato, wie er lächelnd die Faust zum Sieg ballt. «Ich kann im Moment wirklich nichts denken, aber ich bin sehr dankbar, dass die Olympischen Spiele in Tokio stattfinden konnten», sagte Japans Held mit Blick auf die gewaltigen Herausforderungen durch die andauernde Corona-Pandemie.

Japans Regierungschef Yoshihide Suga rief Takato am Sonntag von seinem Amtssitz aus an und gratulierte ihm. Er habe gespürt, mit welcher Zähigkeit der Judoka zum Sieg strebte. «Ich denke, viele waren bewegt, die Tränen eines Mannes nach dem Wettkampf zu sehen», wurde der Ministerpräsident des Gastgeber-Landes weiter zitiert. Am selben Tag holten noch weitere japanische Athleten das begehrte Gold nach Hause: Yuto Horigome verewigte sich als der erste in den Geschichtsbüchern, der die Wettbewerbe in der neuen Olympia-Disziplin Skateboard für sich entschied. Tränen der Freude auch bei der Schwimmerin Yui Ohashi nach ihrer Goldmedaille über 400 Meter Lagen.

Auch Takatos Familie und Unterstützer, die seine Kämpfe zu Hause am Fernseher verfolgten, waren aus dem Häuschen. Ihr Jubel war umso stärker, weil der Judoka nicht nur eine Goldmedaille gewann, sondern auch noch obendrein die erste für sein Land. «Mir fehlen die Worte», sagte Takatos Vater Norihiro zu japanischen Reportern, der wie seine ganze Familie beim Sieg von den Sitzen sprang. «Es war wundervoll. Ich möchte ihn loben», sagte der stolze Vater über den Sohn. «Ich denke, er hat endlich sein eigenes Judo gefunden. Ich wünsche mir für ihn, dass er von jetzt an nach Größe als Person strebt.»

Eigentlich hatte Takatos Familie gehofft, ihn vor Ort im legendären Nippon Budokan anfeuern zu können. Doch wegen der Corona-Pandemie hatten die Organisatoren beschlossen, Zuschauer von nahezu allen Wettkämpfen bei den Olympischen Spielen auszuschließen. «Es gab Argumente für und gegen die Spiele. Aber ich bin stolz, dass er seine Ergebnisse erzielen konnte», sagte Takatos Mutter Etsuko erfreut.


Basketball-Bundestrainer Rödl: Das Team ist der Star

TOKIO: Kurz vor dem Auftakt in das olympische Basketball-Turnier hat Bundestrainer Henrik Rödl seiner Mannschaft noch einmal ein Kompliment gemacht. «Die tragende Rolle ist das Team selbst. Das ist das, was dieses Team am meisten prägt. Es ist immer ein anderer, im Endeffekt aber immer alle. Das und die Verteidigung sind die größte Stärke», sagte der 52 Jahre alte Rödl im «Sportbuzzer»-Interview. «Man hat den Eindruck, wenn es bei einem mal besonders gut klappt in einem Spiel, hilft die Mannschaft ihm, noch besser zu sein.»

Das deutsche Team trifft am Sonntag (6.40 Uhr/ARD und Eurosport) auf Italien. Weitere Gegner sind Nigeria und Australien. Alle drei Mannschaften seien gut, meinte Rödl. «Italien haben wir beim Supercup zweimal geschlagen. Sich aber in der Qualifikation in Serbien durchzusetzen ist ein Zeichen für sich. Nigeria und Australien haben in Freundschaftsspielen gegen die USA gewonnen. Das muss nicht unbedingt alles heißen, weil Team USA vielleicht noch nicht so fit war wie später, aber das ist schon eine Duftmarke. Alle sind gespickt mit Talent und NBA-Spielern.»

Der wegen seiner Teilnahme an einer Demonstration gegen die Anti-Corona-Maßnahmen in der Kritik stehende Joshiku Saibou habe sich gut in die Mannschaft eingefügt und sie ihn gut aufgenommen, sagte Rödl. «Am Anfang mit einer gewissen Distanz und ein paar Fragen. Diese Zeit haben sich die Spieler genommen. Aber jetzt sind wir eine Einheit.»


1:1 gegen Hannover: Werder Bremen enttäuscht bei Zweitliga-Auftakt

BREMEN: Werder Bremen ist mit einer Enttäuschung in die erste Zweitliga-Saison seit 40 Jahren gestartet. Im Nordduell mit Hannover 96 spielte der Bundesliga-Absteiger am Samstagabend nur 1:1 (0:0). Vor 14.000 Zuschauern im Wohninvest Weserstadion gingen die Bremer zwar in der 49. Minute durch ein Eigentor von Simon Falette in Führung. Doch nur sechs Minuten später glich Marvin Ducksch (55.) mit einem schönen Heber für Hannover schon wieder aus. Dass die 96er bei strömendem Regen das gefährlichere Team waren, hatte sich schon vorher bei einem Lattenschuss von Florent Muslija (25.) und einem Pfostentreffer des 27-jährigen Ducksch (53.) gezeigt.


FC Bayern 2:2 gegen Ajax: Nagelsmann wartet weiter auf ersten Sieg

MÜNCHEN: Auch beim Heimdebüt ist Trainer Julian Nagelsmann der erste Sieg mit dem FC Bayern verwehrt geblieben. Ohne die weiterhin fehlenden EM-Teilnehmer mussten sich die Münchner am Samstag beim ersten Spiel in den Trikots mit den fünf Meistersternen gegen Ajax Amsterdam mit einem 2:2 (1:1) begnügen. Eric Maxim Choupo-Moting (40. Minute) und Tanguy Nianzou (48.) trafen vor erstmals wieder 8500 Zuschauern in der Allianz Arena. Zakaria Labyad (10.) nach einem Patzer von Torwart Sven Ulreich und Victor Jensen (50.) trafen für Hollands Fußball-Rekordmeister, der auch nicht komplett antrat.


Schalke-Kapitän Latza fällt bis auf Weiteres aus

GELSENKIRCHEN: Fußball-Zweitligist FC Schalke 04 muss vorerst auf seinen Kapitän Danny Latza verzichten. Wie der Bundesliga-Absteiger am Samstag mitteilte, zog sich der 31-Jährige am Freitag beim mit 1:3 verlorenen Zweitliga-Auftakt gegen den Hamburger SV eine Außenbandverletzung im linken Knie zu. Er wird den Knappen nach Club-Angaben bis auf Weiteres fehlen. Der frühere Mainzer belebte eine halbe Stunde lang das Mittelfeld, ehe er wegen seiner Knieverletzung vom Platz musste.


BVB auch mit Haaland weiter auf Formsuche: 0:2 im Test gegen Bilbao

ST. GALLEN: Borussia Dortmund bleibt auch zwei Wochen vor dem ersten Pflichtspiel der neuen Saison auf Formsuche. Gehandicapt durch das Fehlen von sieben EM-Teilnehmern, die noch Sonderurlaub genießen, unterlag der Fußball-Bundesligist am Samstag in St. Gallen dem spanischen Erstligisten Athletic Bilbao mit 0:2 (0:0). Am zweiten Tag des Trainingslagers in Bad Ragaz in der Schweiz mangelte es dem BVB an Frische und Kreativität. Vor 3527 Zuschauern im Kybunpark trafen Raul Garcia (50. Minute/Foulelfmeter) und Daniel Vivian (57.) zum verdienten Sieg des Vorjahres-Zehnten aus Spanien. Auch der erstmals in dieser Sommervorbereitung eingesetzte Torjäger Erling Haaland konnte noch keine Akzente setzen. Nach seiner Auswechslung zur Pause war vom Dortmunder Offensivspiel jedoch noch weniger zu sehen.


Nächste Testspielpleite für Wolfsburg: 1:2 gegen AS Monaco

UNTERPREMSTÄTTEN: Trotz einer über weite Strecken guten Leistung hat der VfL Wolfsburg in der Vorbereitung auf die neue Saison die nächste Testspiel-Niederlage kassiert. Zum Abschluss des Trainingslagers in Österreich musste sich der Fußball-Bundesligist am Samstag der AS Monaco mit 1:2 (1:0) geschlagen geben. Yannick Gerhardt brachte den Champions-League-Teilnehmer in der 39. Minute in Führung. Nach dem Seitenwechsel unterlief dem vom 1. FC Köln gekommenen Sebastiaan Bornauw in seinem ersten Einsatz für die Niedersachsen zunächst ein Eigentor (65.). Drei Minuten später machte Aleksandr Golovin den Sieg für das von Niko Kovac trainierte Team aus der französischen Ligue 1 perfekt.


Borussia Mönchengladbach besiegt Metz im Testspiel 1:0

MÖNCHENGLADBACH: Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach hat in der Saisonvorbereitung unter dem neuen Trainer Adi Hütter seinen ersten Erfolg verbucht. Der Bundesliga-Achte der vergangenen Saison bezwang am Samstag in Mönchengladbach den französischen Erstligisten FC Metz mit 1:0 (0:0). Für die mit nur wenigen Stammspielern angetretenen Gladbacher erzielte Conor Noß vor 630 Zuschauern das Tor des Tages (87.).


Eintracht Frankfurt verliert Test gegen Strasbourg

FRANKFURT/MAIN: Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt hat ein Testspiel gegen RC Strasbourg verloren. Der französische Erstligist setzte sich am Samstag mit 3:2 (1:2) durch. Für die Eintracht traf in einer spielerisch ansprechenden ersten Halbzeit der Hausherren Ajdin Hrustic doppelt (6./22. Minute). Ludovic Ajorque (20.) und Adrien Thomasson (52.) konnten jeweils ausgleichen, Habib Diallo (82.) besorgte den Siegtreffer der Gäste.


Union 2:0 gegen Nizza - Sami Khedira sieht Tor von Bruder Rani

IMST: Der 1. FC Union bleibt in der Vorbereitung auf die neue Fußball-Saison ungeschlagen. Im vierten Testspiel des Sommers bezwang der Berliner Bundesligist im Rahmen des Trainingslagers den französischen Erstlisten OGC Nizza mit 2:0 (1:0). Die Tore für die Eisernen schossen am Samstag in Imst Mittelfeld-Neuzugang Rani Khedira (15. Minute) und Robin Knoche (53.). Unter den rund 600 Zuschauern in der Velley Arena waren 400 Union-Fans und auch Rio-Weltmeister Sami Khedira, der nach der vergangenen Saison bei Hertha BSC seine Karriere beendete.


Jedvaj wechselt von Bayer zu Rangnick-Club Lokomotive Moskau

LEVERKUSEN: Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen und sein kroatischer Verteidiger Tin Jedvaj gehen ab sofort getrennte Wege. Wie der Club am Samstag mitteilte, wechselt der 25-Jährige mit sofortiger Wirkung zum russischen Pokalsieger Lokomotive Moskau. Jedvaj spielte seit 2014 für den Werksclub, lediglich unterbrochen von einer einjährigen Ausleihe zum Bundesligisten FC Augsburg in der Saison 2019/20.


Edmonton Oilers draften deutsches Eishockey-Talent Münzenberger

EDMONTON: Die Edmonton Oilers aus der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL haben sich die Rechte am deutschen Talent Luca Münzenberger von den Kölner Haien gesichert. Der kanadische Club, bei dem in Stürmerstar Leon Draisaitl ein gebürtiger Kölner spielt, wählte den Verteidiger am Samstag beim NHL-Draft in der dritten Runde aus. Bei der Talenteziehung wurde Münzenberger insgesamt an 90. Position gezogen. Der 18-Jährige, der zuletzt im U20-Team der Haie spielte, war für die deutsche Auswahl auch bei der vergangenen Junioren-WM in Edmonton im Einsatz. Anschließend drafteten die Washington Capitals in der fünften Runde Haakon Hänelt von den Eisbären Berlin. Der 18 Jahre alte Stürmer wurde als insgesamt 151. Spieler gezogen.


Springreiter Ehning verpasst beim Großen Preis von Berlin den Sieg

BERLIN: Springreiter Marcus Ehning aus Borken hat beim Großen Preis von Berlin nur knapp den Sieg verpasst. Beim Höhepunkt des Fünf-Sterne-Turniers im Sommergarten unter dem Funkturm gewann der Spanier Sergio Alvarez Moya am Samstag im Sattel von Alamo mit einer Zehntelsekunde Vorsprung vor dem ebenfalls fehlerfreien Ehning mit Stargold. Auf Platz drei folgte bei der achten Station der Global Champions Tour der Franzose Kevin Staut mit Tolede.


Tennisprofi Altmaier verpasst Endspiel bei Turnier in Umag

UMAG: Der deutsche Tennisprofi Daniel Altmaier muss nach einer knappen Niederlage noch auf sein erstes Endspiel auf der ATP-Tour warten. Der 22-Jährige aus Kempen verlor am Samstag beim Herren-Turnier im kroatischen Umag sein hart umkämpftes Halbfinale gegen den Franzosen Richard Gasquet 6:7 (2:7), 6:3, 3:6. Allein der erste Satz dauerte 86 Minuten, Routinier Gasquet machte nach 3:11 Stunden schließlich den Sieg perfekt.

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