US-Soldat auf Philippinen begnadigt

Mord an Transsexueller

Protest gegen die baldige Freilassung des US-Marines Joseph Scott Pemberton in Manila.Foto: epa/Mark R. Cristino
Protest gegen die baldige Freilassung des US-Marines Joseph Scott Pemberton in Manila.Foto: epa/Mark R. Cristino

MANILA: Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat einen wegen Mordes an einer Transsexuellen verurteilten US-Soldaten überraschend begnadigt. Duterte habe entschieden, dem Amerikaner die verbleibende Haftstrafe zu erlassen, teilte Außenminister Teodoro Locsin Jr. am Montag auf Twitter mit. Der damals 19-jährige Joseph Scott P. war 2015 für schuldig befunden worden, im Jahr zuvor die Transsexuelle Jennifer Laude in einem Hotelzimmer in Olongapo City nördlich von Manila erst stranguliert und dann ihren Kopf in eine Toilette gedrückt zu haben.

Er wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt und saß seither wegen eines Abkommens zwischen beiden Ländern in einer speziellen Zelle im Hauptquartier des philippinischen Militärs statt in einem Staatsgefängnis ein. Nun kommt er bereits nach fünf Jahren frei.

Der Obergefreite hatte zum Tatzeitpunkt mit anderen amerikanischen und philippinischen Militärangehörigen an einem Manöver teilgenommen. Am Abend zogen er und Kameraden durch Bars, später nahmen sich den Angaben zufolge die Männer Frauen mit auf Hotelzimmer, bevor sie wieder an Bord ihres Schiffes gingen.

Der Mord an der 26-Jährigen hat linksgerichtete Gruppen und Nationalisten wieder nach einem Ende der Militärpräsenz der USA in ihrer früheren Kolonie rufen lassen. Auch hatte der Fall eine neue Debatte über die Strafverfolgung von US-Soldaten ausgelöst.

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