Missbrauchsskandal in Mädchenheim

Foto: The Nation
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SARABURI: Thilands stellvertretender nationale Polizeichef, Polizeigeneral Surachate „Big Joke“ Hakparn, ordnete am Mittwoch (31. Mai 2023) eine Untersuchung des Saraburi Home for Girls wegen angeblicher körperlicher Misshandlung von neun Mädchen im Alter von 10 bis 12 Jahren an.

Ein Vertreter der Einrichtung, die dem Ministerium für soziale Entwicklung und menschliche Sicherheit unterstellt ist, reichte Anfang der Woche eine Beschwerde bei der Polizeistation Phra Phutthabat in der Provinz Saraburi in der Zentralregion des Landes ein. Er forderte die Beamten auf, die Handlungen einer Betreuerin zu untersuchen, die die Mädchen angeblich bestrafte, indem sie sie an Händen und Füßen mit Seilen fesselte und knebelte und sie zwang, auf dem Boden eines Badezimmers zu schlafen.

Anfang dieser Woche wurden in den sozialen Medien Fotos von drei auf dem Toilettenboden schlafenden Kindern veröffentlicht, die angeblich im Saraburi Home for Girls aufgenommen wurden. Empörte Netizen forderten daraufhin die zuständigen Behörden auf, gegen das Mädchenheim in der Provinz Saraburi, die etwa 100 km nordöstlich von Bangkok liegt, wegen Verletzung der Menschenrechte und körperlicher Misshandlung von Minderjährigen zu ermitteln.

Einer Nachrichtenquelle zufolge arbeitet die Betreuerin, die die Bestrafung anordnete, bereits seit 12 Jahren in der staatlichen Einrichtung.

Polizeigeneral Surachate erklärte in seiner Eigenschaft als Direktor des Zentrums für Kinder- und Frauenschutz, Bekämpfung des Menschenhandels und Fischerei der Königlich Thailändischen Polizei, dass er sich mit dem stellvertretenden Gouverneur von Saraburi und der örtlichen Polizei über die Ermittlungen in dem Mädchenheim abstimme und sie angewiesen habe, den betroffenen Kindern Hilfe zu leisten.

Er sagte, dass das interdisziplinäre Team des Zentrums und Vertreter von Kinderschutz-NGOs die Angestellten und die Mädchen befragen, um alle Details zu sammeln und sicherzustellen, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird.

Polizeigeneral Surachate wies die Ermittler außerdem an, alle Beweise für die körperliche Misshandlung zu sammeln, einschließlich der Seile, die angeblich zum Fesseln der Kinder verwendet wurden, und deren Verbindung zu der Verdächtigen und anderen möglichen Komplizen zu überprüfen.

Er fügte hinzu, dass alle Zeugen und Opfer aufgefordert werden, detaillierte Aussagen zu machen, damit die Ermittler einen Fall aufbauen und Anklage gegen die Verdächtige erheben können.

Bei der vorläufigen Untersuchung stellten die Beamten auch fest, dass das Mädchenheim möglicherweise auch in einem Korruptionsskandal im Zusammenhang mit seiner Verwaltung verwickelt sei, weshalb er eine Untersuchung der Finanzen aller mit der Einrichtung verbundenen Mitarbeiter und Führungskräfte anordnete, um etwaige kriminelle Aktivitäten, die sich hinter den Tätigkeiten der Einrichtung verbergen, aufzudecken.

Als Reaktion auf den Vorfall postete Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef Thailand am Dienstag (30. Mai 2023) auf seiner Facebook-Seite:

„Leider sind Berichte über missbrauchte, vernachlässigte und vergessene Kinder keine Seltenheit. Der jüngste Missbrauch von Kindern in einer Wohlfahrtseinrichtung ist ein sich wiederholender Straftatbestand, der aufhören muss.“

Unicef Thailand forderte die Regierung auf, wirksame Mechanismen zur Überwachung aller institutionellen Betreuungseinrichtungen einzurichten und sicherzustellen, dass Kinder sicher sind und in einer schützenden und fördernden Umgebung aufwachsen, die für ihre Entwicklung und ihr Wohlergehen notwendig ist.

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jaagen chon 02.06.23 19:50
Das sieht und merkt keiner?
Die Betreuerin kann doch nicht ohne Wissen der anderen das gemacht haben.
Da sagt keiner was? Ich verstehe das nicht.

Und gerade Unicef mahnt!
Die Praxis Unicefs geht soweit, dass ein einziges Hilfsprojekt bis zu sieben Mal delegiert wird, wobei jedes Mal Gebühren einbehalten werden. Das führt im Extremfall dazu, dass von der ursprünglich vorgesehen Summe bestenfalls 10 bis 20 Prozent tatsächlich ankommen.