Marokko und Portugal im Viertelfinale

Flick bedauert Bierhoff-Aus

Marokko - Spanien, Finalrunde, Achtelfinale, Education City Stadion, Marokkos Trainer Walid Regragui und Spieler jubeln nach dem Sieg im Elfmeterschiessen. Foto: Robert Michael/dpa
Marokko - Spanien, Finalrunde, Achtelfinale, Education City Stadion, Marokkos Trainer Walid Regragui und Spieler jubeln nach dem Sieg im Elfmeterschiessen. Foto: Robert Michael/dpa

DOHA: Die beiden letzten Viertelfinal-Teilnehmer bei der WM stehen fest: Marokko und Portugal setzen sich im Achtelfinale durch. In Deutschland meldet sich der Bundestrainer zu Wort.

Während in Deutschland die Debatten um die Zukunft der Fußball-Nationalmannschaft an Fahrt aufnahmen, wurden bei der WM in Katar die beiden letzten Viertelfinal-Tickets vergeben. Überraschungsteam Marokko erreichte am Dienstag durch ein 3:0 im Elfmeterschießen gegen Favorit Spanien erstmals die Runde der besten Acht bei einer WM. Portugal überzeugte beim 6:1 (2:0) in seinem Achtelfinale gegen die Schweiz auch ohne Superstar Cristiano Ronaldo in der Startelf. Am Samstag treffen Marokko und Portugal im Viertelfinale direkt aufeinander.

Überragender Mann bei den Portugiesen war der für Ronaldo ins Team gerückte Goncalo Ramos als Dreifach-Torschütze in der 17., 51. und 67. Minute. Ronaldo kam erst nach 73 Minuten in die Partie. Die weiteren Treffer für den Europameister von 2016 steuerten Abwehrchef Pepe (33.), der Dortmunder Raphael Guerreiro (55.) und Rafael Leao (90.+2) bei. Für die Eidgenossen war nur Manuel Akanji (58.) erfolgreich.

Die Marokkaner bewiesen nach 120 torlosen Minuten im Elfmeterschießen die besseren Nerven. Ihr Torwart Bono vom FC Sevilla hielt vor 44.667 Zuschauern im Education-City-Stadion von Doha zwei Elfmeter, zudem traf der Spanier Pablo Sarabia nur den Pfosten.

Marokko ist erst das vierte afrikanische Land, das es bei einer Weltmeisterschaft unter die besten acht Teams geschafft hat: Das gelang vorher nur Ghana 2010, Senegal 2002 und Kamerun 1990. Die Spanier dagegen waren bereits im WM-Achtelfinale 2018 (gegen Russland) und im EM-Halbfinale 2021 (gegen Italien) jeweils im Elfmeterschießen gescheitert. Damit sind alle Teams aus Deutschlands Vorrundengruppe E im Turnier ausgeschieden.

Hierzulande wird derweil über die Nachfolge von DFB-Direktor Oliver Bierhoff und die zukünftige Aufstellung des Deutschen Fußball-Bunds rund um das Nationalteam diskutiert. Am Dienstag meldete sich Bundestrainer Hansi Flick zu Wort.

Der 57-Jährige reagierte mit großem Bedauern auf den Abschied Bierhoffs beim DFB. «Meinem Trainerteam und mir fällt im Moment die Vorstellung schwer, wie die durch Olivers Ausscheiden entstehende Lücke fachlich und menschlich geschlossen werden kann», wurde Flick in einer Mitteilung auf der DFB-Homepage zitiert. Bierhoff und der DFB hatten am Vorabend den noch bis zur Heim-EM 2024 laufenden Vertrag Bierhoffs aufgelöst.

Am Mittwoch soll es zu einem Treffen von Flick mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke kommen, bei dem das WM-Scheitern in der Gruppenphase analysiert werden soll.

Als Bierhoff-Nachfolger rückt der Name Matthias Sammer immer mehr in den Fokus. Der frühere DFB-Sportdirektor wäre einem Bericht der ARD-«Sportschau» zufolge zur Rückkehr DFB bereit. Allerdings nicht auf seine frühere Position, sondern eher in beratender Funktion, hieß es am Dienstagnachmittag.

Ruhig ist es auch bei der DFL nicht: Der Aufsichtsrat berät nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bereits über eine Interimslösung nach einer möglichen Ablösung von Geschäftsführerin Donata Hopfen.

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