Luftverschmutzung bedroht Bangkok

Foto: epa/Narong Sangnak
Foto: epa/Narong Sangnak

BANGKOK: Ein dringender Appell an die Bewohner, sich auf steigende Werte von ultrafeinen Mikroverunreinigungen einzustellen, wurde von den Behörden der thailändischen Hauptstadt ausgesprochen. Das Amt für Verschmutzungskontrolle prognostiziert eine weitere Verschlechterung der Luftqualität bis kommenden Mittwoch (17. Januar 2024).

Um den schädlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung entgegenzuwirken, hat die Behörde die Bewohner aufgefordert, bis Mittwoch von zu Hause aus zu arbeiten. Der Generaldirektor der Pollution Control Department (PCD), Preeyaporn Suwanakate, erklärte, dass die zunehmende Konzentration von PM2,5-Schadstoffen auf die schlechte Luftzirkulation in verschiedenen Teilen der Stadt zurückzuführen sei. Diese wird durch einen niedrigen atmosphärischen Druck und wechselnde Windmuster in der Region verursacht, was zu einer Anhäufung von Schadstoffen in vielen Gebieten Bangkoks führt.

Die vorherrschenden Winde aus dem Süden sollen bald den Winden aus dem Osten und Nordosten weichen, was zusätzliche Schadstoffe aus anderen Regionen nach Bangkok bringen wird, so Suwanakate.

Die Bangkok Metropolitan Administration (BMA) hat als Reaktion auf die Warnung ihre Kontrollen aller Verschmutzungsquellen in der Stadt verschärft. Schulen, die unter der Aufsicht der BMA stehen, wurden angewiesen, „staubfreie“ Räume einzurichten.

Um den Arbeitsverkehr zu reduzieren, der maßgeblich zur Luftverschmutzung beiträgt, werden staatliche Behörden und Unternehmen aufgefordert, Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, von zu Hause aus zu arbeiten. Die Regierung gewährt außerdem Preisnachlässe von bis zu 55 Prozent für den Austausch von Motoröl und Ölfiltern, um die Luftverschmutzung einzudämmen.

Satellitenbilder der thailändischen Agentur für die Entwicklung von Geoinformatik und Raumfahrttechnologie (Gistda) zeigen alarmierende Hotspots, die auf Waldbrände hinweisen. Premierminister Srettha Thavisin plant, das Thema mit seinem kambodschanischen Amtskollegen Hun Manet am 7. Februar 2024 zu besprechen.

Angesichts der grenzüberschreitenden Dunstverschmutzung hat Thailand gemeinsam mit Kambodscha eine Task Force ins Leben gerufen. Das Ministerium für natürliche Ressourcen und Umwelt hat zudem die ASEAN-Länder aufgefordert, Maßnahmen gegen grenzüberschreitenden Dunst, insbesondere durch Brandrodung, zu ergreifen. Zusammen mit verschiedenen Institutionen überwacht die Gistda die PM2,5-Situation in Bangkok. Am Sonntag wurden in 33 Bezirken ernsthaft schädliche Verschmutzungswerte gemessen, wobei die PM2,5-Werte den sicheren Grenzwert überschritten. In anderen Provinzen, vor allem im Norden und in den zentralen Ebenen, wurden ebenfalls hohe Werte festgestellt.

In Chiang Mai werden Landwirte aufgefordert, vor der Pflanzsaison ihre Reisfelder nur zu pflügen, anstatt Reisstroh zu verbrennen. Die Regierung stellt Traktoren zur Verfügung und unterstützt Landwirte finanziell, um das Verbrennen von Ackerland zu verhindern. Nach Verhandlungen haben viele Landwirte ihre Meinung geändert und alternative Methoden zur Beseitigung von Reisstroh akzeptiert, wodurch mehr als 70.000 Hektar vor Bränden geschützt werden.

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Rene Meyer 15.01.24 19:10
Hat jemand schon
bemerkt, dass es ausser in Bangkok auch in vielen anderen Provinzen sehr schlechte Luft hat. In Hua Hin zum Beispiel gab es stundenlang Werte von über 155 mg?, Mir tun Alle leid, nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner in Bangkok.
Bitte überlebt es.
Rene Meyer 15.01.24 19:10
An Harald N.
Und immer wieder die „Behauptungen, dass jetzt etwas unternommen wird! Ja von wem denn wirklich? Oder wieder nur heisse Luft?
(in meiner Familie wird seit Wochen gehuster….und das nicht in Bangkok.
Norbert Kurt Leupi 15.01.24 15:20
Luftverschmutzung in BKK
Bangkok ist die meist besuchte Stadt der Welt ! Ist ja klar , die verschmutze Luft , die schon sichtbar ist , zieht Touristen aus aller Welt an ?
Harald N.. 15.01.24 12:10
Alle Jahre wieder...
...die Abfackelsaison ist eröffnet und alle wundern sich wieder einmal über die Luftverschmutzung. In den nächsten Wochen folgen dann wie üblich die Berichte über Personen mit Atemwegserkrankungen in den Krankenhäusern.
Same procedure as every year