Litauen schult ukrainische Soldaten 

​Wartung von Panzerhaubitzen

Foto: EPA-EFE/Valda Kalnina
Foto: EPA-EFE/Valda Kalnina

RUKLA: In Litauen haben die ersten Mechaniker der ukrainischen Armee ihre Schulung zur Reparatur und Wartung der Panzerhaubitze 2000 abgeschlossen. Eine Gruppe von Soldaten habe bei der Armee des baltischen EU- und Nato-Landes eine zweiwöchige Ausbildung beendet, wie die Agentur BNS in einer am Freitag veröffentlichten Reportage aus einem Wartungszentrum in Rukla berichtete. Dort lernten die Ukrainer, wie Motoren und Fahrgestelle der Haubitzen gewartet werden.

«Das Ziel ist es, Truppen auszubilden, um Probleme zu erkennen und sie auf dem Schlachtfeld in Echtzeit zu beheben», sagte Major Zilvinas Cerskus, Stabschef des in Rukla stationierten Artillerie-Bataillons der litauischen Armee. Dazu arbeiteten die ukrainischen Truppen an vier Haubitzen. Viele der Soldaten hatten demnach zuvor eine Schulung in Deutschland absolviert, in Litauen erfolgte anschließend eine Spezialisierung auf die Fahrgestell- oder Turmwartung.

Deutschland und die Niederlande hatten der Ukraine als Militärhilfe für den Abwehrkampf gegen Russland ein gutes Dutzend Panzerhaubitzen 2000 übergeben. Wegen des intensiven Einsatzes an der Front ist nach einem «Spiegel»-Bericht vom November ein Großteil von ihnen reparaturbedürftig. Zur Instandsetzung werden die Haubitzen bislang in benachbarte Nato-Länder transportiert - darunter Litauen.

Die litauischen Streitkräfte setzen die Panzerhaubitze 2000 selbst seit einigen Jahren als Waffensystem ein - und teilen ihr praktisches Wissen nun mit der ukrainischen Armee. «Wir haben sie über Fehler unterrichtet, die nicht in den Handbüchern beschrieben sind», sagte Cerskus. Umgekehrt teilten die Ukrainer ihre Informationen von der Front über die problematischen Teile der Haubitzen.

Wie BNS unter Berufung auf nicht genannte litauische Soldaten weiter berichtete, soll mangelnde Wartung während der starken Nutzung in einigen Fällen der Grund für die Ausfälle der Haubitzen in der Ukraine gewesen sein. Unter Kriegsbedingungen müsse die Wartung demnach statt einmal jährlich viel häufiger durchgeführt werden, manchmal sogar wöchentlich.

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