Lebenslange Haft für Mord an einem Amtsleiter in Österreich

Foto: Fotolia.com
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FELDKIRCH (dpa) - Ein 35-jähriger Asylbewerber ist in Österreich wegen Mordes an einem Amtsleiter zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Angesichts der «äußerst brutalen, rachsüchtigen und heimtückischen Tat» sei kein anderes Strafmaß möglich, sagte Richter Martin Mitteregger am Mittwoch. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der zum Tatzeitpunkt alkoholisierte und unter dem Einfluss von Beruhigungsmitteln stehende Mann hatte den 49-jährigen Sozialamtsleiter im Februar 2019 mit 14 Messerstichen in dessen Büro getötet. Grund war sein Zorn über ausstehende Geldleistungen aus der Grundversorgung. Der 35-Jährige beteuerte, es habe sich um einen «Unfall» gehandelt. Er habe den Mann nicht umbringen wollen.

Der erstochene Amtsleiter hatte vor zehn Jahren gegen den Mann nach zahlreichen Verurteilungen ein Aufenthaltsverbot in Österreich erlassen. Der 35-Jährige war aber 2019 illegal in die Alpenrepublik zurückgekehrt und hatte erfolgreich ein Asylverfahren beantragt.

Das Tötungsdelikt hatte in Österreich eine Debatte über potenziell gefährliche Asylbewerber ausgelöst. Die inzwischen abgelöste ÖVP-FPÖ-Regierung sprach sich für eine Sicherungshaft für sogenannte Gefährder aus, von denen eine Gefahr für die öffentliche Ordnung ausgeht. Das Ziel findet sich auch im Koalitionsvertrag der neuen Regierung von ÖVP und Grünen.

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