Putin-Schröder-Freundschaft für Ukraine-Lösung

Präsident Wladimir Putin (R) lächelt im Gespräch mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (L). Archivfoto: epa/DMITRY ASTAKHOV RUSSLAND OUT
Präsident Wladimir Putin (R) lächelt im Gespräch mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (L). Archivfoto: epa/DMITRY ASTAKHOV RUSSLAND OUT

MOSKAU: Kremlchef Putin und Altkanzler Schröder verbindet trotz Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine eine Freundschaft. Beide sagen nun, dass die Kontakte auch bei einer Konfliktlösung helfen könnten.

Der Kreml hat Äußerungen des deutschen Altkanzler Gerhard Schröder begrüßt, dass dessen freundschaftliche Kontakte zum russischen Präsidenten Wladimir Putin noch nützlich sein könnten für eine Lösungsfindung im Konflikt um die Ukraine.

Gute konstruktive Beziehungen auf persönlicher Ebene wie zwischen Putin und Schröder könnten helfen bei der Lösung von Problemen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag. Putin und Schröder hätten dies zu der Zeit, als Schröder im Amt war, wiederholt gezeigt. «Das hat dabei geholfen, die schwierigsten Fragen zu lösen und die schrittweise Entwicklung in den bilateralen Entwicklungen zu gewährleisten», sagte Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge.

Schröder (SPD) kann sich vorstellen, dass seine Freundschaft zu Putin zu einer Beendigung des Ukraine-Kriegs beitragen kann. «Wir haben über lange Jahre vernünftig zusammengearbeitet. Vielleicht kann das immer noch helfen, eine Verhandlungslösung zu finden, eine andere sehe ich nicht», sagte Schröder in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Putin, der sich nach Beginn seiner Invasion mit Schröder in Moskau getroffen hatte, führt seit mehr als zwei Jahren seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Schröder, der seit seiner Kanzlerschaft von 1998 bis 2005 mit dem Kremlchef befreundet ist, hatte den russischen Angriff auf die Ukraine zwar als «fatale Fehlentscheidung» bezeichnet, sich aber dennoch nicht von Putin losgesagt. Schröder plädiert für einen neuen Vermittlungsversuch auf Regierungsebene. «Frankreich und Deutschland müssten dazu die Initiative ergreifen.»

Kremlsprecher Peskow machte deutlich, dass Moskau bei den heute politischen Handelnden keinen Willen sehe, den Konflikt zu beenden. Deutschland sei unter Kanzler Olaf Scholz (SPD) massiv in den Krieg verwickelt. In Europa dominiere ein Ansatz, «die Ukraine dazu zu provozieren, bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen». Moskau beobachte zwar die verschiedenen Standpunkte in Europa, sehe aber keine Änderung der Lage.

Der Kreml teilte indes nach einem Telefonat Putins mit dem südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa mit, «dass Russland immer offen war für ein ernsthaftes und sachliches Gespräch zur politisch-diplomatischen Lösung des Konflikts». Im Westen bestehen Zweifel, dass Putin es ernst meint mit seiner behaupteten Verhandlungsbereitschaft. Die Ukraine fordert vom Westen mehr Waffen, um Russland eine strategische Niederlage zuzufügen. Verhandlungen mit Putin lehnt Kiew kategorisch ab.

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Strauss 30.03.24 18:30
Richard, brauchst du echt noch mehr
Fact s über den Putler....
richard kurz 30.03.24 12:30
Konflikt
Rolf W. Schwake 29.03.24 20:40
.
Im Normalfall äußere ich Ich mich nicht mehr zu diesem Thema.
Denn es macht mich wirklich nachdenklich, wie jemand mit soviel Wissen so wenig darüber zu schreiben weiß.
Rolf W. Schwake 29.03.24 20:40
Konfliktlösung???
Einen verbrecherischen Angriffskrieg, gestartet am 24.02.2022, mit "Konflikt" zu bezeichnen, ist ein schlimmer Schlag in das Gesicht des Ukrainischen Volkes.
Und "ehrliche Verhandlungsbereitschaft" von dem egomanischen, verlogenen Kreml-Verbrecher zu verlangen, ist gleichermaßen eine traurige Ignoranz der Wahrheit, denn seitdem er an der Macht ist, führt er Kriege, um von seiner eigenen Unfähigkeit seinem Volk gegenüber abzulenken. Dieser Kreml-Diktator unterjocht sein Volk mehr und mehr zum Dulden und Schweigen, bestiehlt es für sich und seine Entourage bis aufs Blut, kommt aus normal bürgerlichen Verhältnissen und wird binnen weniger Jahre zum reichsten Mann der Erde. Dieser lügende Verbrecher darf für seine Verbrechen nicht auch noch belohnt werden!
Und ein Ex-Kanzler, der sich vom deutschen Staat (dem er eigentlich auch als Pensionär noch verpflichtet wäre) monatlich eine fünfstellige Pension (!) finanzieren läßt, der sich darüber hinaus aus mit Millionenbeträgen vom Kreml-Verbrecher kaufen läßt und letztendlich der Sargnagel der deutschen Sozialdemokratie sein wird, kann in meinen Augen kein "bester Bundeskanzler" gewesen sein, sondern ist der schlimmste, gewissenloseste Abschaum der Menschheit, den ich mir vorstellen kann! Und zu seinem Verhältnis zum Kreml-Verbrecher kann ich nur sagen:"Gleich und gleich gesellt sich gern"!
Hans-Dieter Volkmann 29.03.24 18:10
J.Franke 29.03.24 16:20
Herr Franke, ich bewerte keinen Menschen. Ich sage, bzw. schreibe, was ich von ihm halte. Sie halten ihn für einen der besten Bundeskanzler. Ich halte ihn für einen Verräter. Den Preis, den er erhalten hat, ist doch bekannt. Adoption mit Putins Hilfe.
Strauss 29.03.24 17:50
vergesst Merkel und Schröder
die haben Putin geradezu aufgepäppelt einen Krieg gegen Andere zu ermöglichen.
Unsere Vorfahren hätten Russland nie Bodenschätze sowie Oel und Gas abgekauft. Zum Glück jetzt Auftakt und Neustart einer Wiederaufrüstung jeglicher Waffengattung aller Gegner vom Putler. Kriege gab es immer, nur die letzten 80 Jahre keinen Grossen mehr. Die Tage vom Putler sind gezeichnet. Auch Schweden, Finnland und Norwegen stehen jetzt mit Gewehr bei Fuss. Und Frankreich, sowie England ohnehin.
Ling Uaan 29.03.24 16:20
Verhandeln, oder nicht?
Es ist ja nicht so, dass man es noch nicht probiert hätte, ich sage nur Minsk I und Minsk II.
Das Ergebnis kennen wir und die gegenseitigen Schuldzuweisungen für das Scheitern auch.
Jürgen Franke 29.03.24 16:20
Toll, Herr Volkmann, wie Sie einen
Menschen mit einem Satz bewerten. Er nannte ihn jedoch einen "lupenreinen" Demokraten. Er war übrigens einer der besten Bundeskanzler Deutschlands und hatte sogar den Mut, im Bundestag die Vertauensfrage zu stellen. Heute von Scholz unvorstellbar.
Jürgen Franke 29.03.24 16:20
Leider ist es genauso, wie Sie, Herr Suban,
es beschreiben. Noch wird zuviel Geld mit Krieg verdient. Wichtig ist vor allem, dass er weit von der USA und ohne eigene Soldaten stattfindet
Hans-Dieter Volkmann 29.03.24 15:56
I. Kerp 29.03.24 13:00
Lassen Sie doch bitte den Herrn Schröder aus dem Spiel. Ein Mensch, der Putin für "einen astreinen Demokraten" hält, diese seine Meinung auch öffentlich kund tut, ist doch nicht akzeptabel.
Fred Suban 29.03.24 15:40
Ingo Kerp
Wer Frieden will muss zuerst die westliche Rüstungs- und Finanzindustrie um Erlaubnis fragen. Vielleicht könnten Sie auch einmal in diese Richtung denken.
Wildfried Mond 29.03.24 15:30
Bisher
Kennt man nur den Diktatfrieden von Putin.

Ich halte es für möglich, dass sich Schröder vor Putins Karren spannen lässt. Zuzutrauen ist es ihm.
Thomas Sylten 29.03.24 14:30
Im Westen werden Verhandlungsforderungen ja immer wieder mit der Begründung abgebügelt, dass in Wahrheit Putin nicht verhandeln, sondern nur sein altes sowjetisches Imperium wiederherstellen wolle.

Schon möglich.

Aber solange wir dies nicht überprüfen, indem wir diese Verhandlungen aufnehmen und dann ja sehen wohin sie führen, handelt es um ungeprüfte Behauptungen - und zwar um Schutzbehauptungen, um die eigene Nicht-Verhandlungsbereitschaft zu kaschieren.

So sehr also die territoriale Integrität der Ukraine geschützt werden muss: Es müssen auch die Menschen geschützt werden.
Ein Ende Krieges ist dafür nötig, ehrliche Verhandlungsbereitschaft beider Seiten die Voraussetzung -
den Schwarzen Peter der Nicht-Verhandlung sollte man sich dsher nicht freiwillig selber anmalen, sondern - sofern die Behauptungen stimmen - bei Putin lassen.
Jürgen Franke 29.03.24 13:40
Verhandlungen sind immer noch die
bessere Lösung, als weiter Krieg zu führen.
Ingo Kerp 29.03.24 13:00
Ob der deutsche Ex-kanzler Schroeder auf Putin einwirken kann, weiß man nicht. Auch die süd-afr. Ankündigung, das man mit Putin eine diplomat. Loesung finden koennte, steht noch in den Sternen. Woran liegt es? Hat überhaupt schon ein Politiker ein ernsthaftes Gespräch in dieser Richtung zu führen versucht? Stalin, Mao und selbst der steinalte Mugabe hatten Freunde. Geändert haben die leider auch am Geschehen nichts.