Polizeichef Somyot droht allen Hobbyermittlern

Droht Online-Medien bei falscher Berichterstattung mit rechtlichen Konsequenzen: Polizeichef Somyot.
Droht Online-Medien bei falscher Berichterstattung mit rechtlichen Konsequenzen: Polizeichef Somyot.

 

 

KOH TAO: Mit scharfen Drohungen gegen Online-Spekulanten zum Koh Tao Mordfall hat Thailands Polizeichef Somyot Poompanmoung die sozialen Medien in ihre Schranken verwiesen.

Hobby-Detektiven und Schreibtisch-Ermittlern drohte der Generalmajor und Oberkommandierende der Royal Thai Police mit rechtlichen Konsequenzen, sollten sie weiterhin infundierte Gerüchte über angebliche andere Tatverdächtige streuen und die Polizei damit in ihrer Arbeit behindern. Somyot und auch Thailands Ministerpräsident Prayuth Chan-ocha wiederholten ihre Aussagen, wonach die Ermittler von Scotland Yard bei einem Ortstermin am Tatort auf Koh Tao und nach Durchsicht der Ermittlungsakten die Arbeit ihrer thailändischen Kollegen ausdrücklich gelobt hätten.

Selbst die beiden großen weitgehend unabhängigen Tageszeitungen ‚Bangkok Post‘ und ‚The Nation‘ halten sich seit den Drohungen der Polizeispitze ihres Landes in ihrer Berichterstattung erkennbar zurück. Kritiker werten dies als Zeichen dafür, dass die Anklage gegen die beiden Beschuldigen Burmesen Zaw Lin und Win Zaw Htun (beide 21) auf jeden Fall durchgedrückt werden soll.

Die beiden Fremdarbeiter aus Myanmar waren zwei Wochen nach der Tat festgenommen worden und sitzen seither im Provinzgefängnis von Koh Samui ein. Obwohl sie ihre anfänglichen Geständnisse widerrufen haben und Foltervorwürfe gegen die Polizeiermittler erhoben hatten, geht Polizeichef Somyot anhand der Beweislage und Spurensicherung am Tatort von einer klaren Schuld der Tatverdächtigen aus Myanmar aus. Bis heute hat die Generalstaatsanwaltschaft in Surat Thani allerdings die Ermittlungsakte der Polizeisonderkommission nicht akzeptiert und noch keine offizielle Mordanklage erhoben. (Foto: epa)

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