Kampf gegen den Plastikmüll

Die Bevölkerung wird aufgerufen, auf Plastiktüten zu verzichten. Foto: epa/Narong Sangnak
Die Bevölkerung wird aufgerufen, auf Plastiktüten zu verzichten. Foto: epa/Narong Sangnak

BANGKOK: Umweltminister General Surasak Kanjanarat hat den Samstag, 21.

Juli, zum „D-Day“ im Kampf gegen den Plastikmüll erklärt. Zu Beginn der Kampagne werden Behörden eine Charme-Offensive starten, damit Händler und Bevölkerung auf Märkten und in Geschäften keine Plastiktüten mehr verwenden. Laut General Surasak werden jährlich im Land 45 Milliarden Tüten abgegeben. Ziel sei es, den Verbrauch von Plastiktüten bis zum nächsten Jahr um 20 Prozent oder 3,6 Milliarden auf den Märkten zu reduzieren. Weiter solle die Abgabe von Schaumbehältern bis 2019 um 10 Prozent gesenkt werden. Laut „Thai Rath“ sind 400.000 Minimärkte landesweit mit 30 Prozent oder 13,5 Milliarden Tüten am Plastikverbrauch beteiligt. Die aktuelle Kampagne erfasse diese Geschäfte nicht.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Volker Picard 21.07.18 20:27
Leider wird sich das Verhalten nie richtig ändern
und die Folgen sieht man überall, Plastik, Plastik, Plastik... . Die Verkäuferinnen haben auch noch nicht gelernt, auch bei Kleinsteinkäufen nicht immer eine Tüte mitzugeben und selbst mein sehr netter Apotheker wollte mir für eine kleine Tablette eine Plastiktüte geben (habe ich ihm abgewöhnt). Die Situation würde sich erst ändern, wenn für jede Plastiktüte ein wenig bezahlt werden müßte (wie in Deutschland) und Einkaufsbeutel staatlich gefördert würden. Meine thailändische Frau sieht das genauso. Das gleiche gilt ja auch für Plastikflaschen, immer grundsätzlich Pfand bezahlen.
Mike Dong 21.07.18 10:22
künstlich aufgebläht ?
Bei jedem grösseren Einkauf spare ich ca. 10 Tüten (ca 3x pro Woche), das sind, alle kleinen (5x pro Woche) 1 Tüte. Das sind rund 2000 Tüten/Jahr/Haushalt. Da bin ich recht stolz drauf. Wenn in T 45 Mrd Tüten / Jahr verbraucht werden entspräche das bei meinem Verbrauch 225 Mill Haushalten. Es gibt aber nur 20-25 Mio Haushalte. Was machen die mit diesen vielen Tüten ? Es kann doch keiner im Schnitt das 10 fache vor mir verbrauchen ?! Oder sind die Zahlen künstlich aufgebläht, damit man sie in den nächsten Jahren "einfach" reduzieren kann u gut aussieht ?
Gerhard Veer 20.07.18 13:57
Zahlenwirrwarr
Irgendwo hapert es GEWALTIG bei den Zahlen: Ziel der Tuetenreduktion sind 20%=3,6 Milliarden jaehrlich - damit waeren 100%=18 Milliarden. Wie kommt der General dann auf 45 ???

Und Verbrauchssenkung um ZEHN laecherliche Prozent...mir wird es fast schwindlig bei solchen Gigantzielen. Da werden die Fabrikanten schon noch "etwas" bremsen...
Kurt Wurst 20.07.18 13:55
20 % oder MINDESTENS
3,6 Milliarden müsste es wohl besser heißen. Oder ist das einfach nur ein Rechenfehler?
Thomas Thoenes 20.07.18 11:59
Sehr guter Ansatz.
Vielleicht kann man sich ja Kambodscha mal als Vorbild nehmen. Dort musst du beim Einkauf nach einer Tüte fragen. Das reduziert den Verbrauch schon um ein Vielfaches. Meist passt nämlich das was man kauft noch in die schon vorhandenen Tüten oder man braucht gar keine. In Thailand drängt dir jeder zu einer kleinen Flasche Wasser die du sowieso direkt vor dem laden öffnest und trinkst eine Plastiktüte und einen Strohhalm auf. Alles wird einfach verpackt und direkt mit Besteck oder Strohhalm versehen. Ob man braucht/will oder nicht. Mit den Styroporverpackungen verhält es sich etwas anders. Das wird nicht so einfach, weil diese um einiges billiger sind als vergleichbare Produkte aus Papier. Bei den geringen Gewinnmargen der Straßenhändler sind teure Papierverpackungen einfach nicht drin. Da ist die Industrie gefragt ein ebenso günstiges Produkt auf den Markt zu bringen.
Nun kann man aber auch die Styroporindustrie nicht einfach vom Markt fegen und in die Pleite treiben. Aber hier wäre die Lösung der zweiten Fliege mit einer Klappe. Dämmstoff für Häuser. Maschinen etwas umstellen und schon kommt hinten eine Styroporplatte raus die beim Häuserbau auf Dauer Unmengen Energie spart weil Klimaanlagen öfter mal ausbleiben können.