Kaeng Tai Pla im Ausland unbeliebt

Foto: The Nation
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BANGKOK: In Thailand herrscht große Enttäuschung, nachdem das traditionelle südthailändische Gericht „Kaeng Tai Pla“, ein saures Fisch-Curry, von der Foodie-Webseite TasteAtlas zum „schlechtesten Essen der Welt“ gekürt wurde.

Der Unmut der thailändischen Netizen ist deutlich spürbar, zumal der Hashtag #saveแกงไตปลา (Rette Kaeng Tai Pla) in dieser Woche auf diversen sozialen Medien für Aufsehen sorgte. Nutzer appellieren in englischer Sprache an Touristen, dem Gericht trotz der negativen Bewertung eine Chance zu geben.

TasteAtlas, ein kroatischer Online-Reiseführer für traditionelle Küchen weltweit, stützte sein Urteil auf über 300.000 Nutzerbewertungen. Kaeng Tai Pla, das für seine würzige und intensive Geschmackskomposition bekannt ist, konnte die Gaumen der internationalen Community offenbar nicht überzeugen. Das Gericht beinhaltet Zutaten wie fermentierte Fischfilets und eine scharfe Currypaste sowie Gemüse und wird traditionell mit gedämpftem Reis serviert.

Während Kaeng Tai Pla international wenig Anklang fand, genießt es in Thailand selbst den Ruf einer Delikatesse, insbesondere in der südlichen Region, die für ihre Fischerei bekannt ist. Selbst unter ausländischen Besuchern, wie den südkoreanischen YouTubern Park Kideuk und Jung Kyungtae, findet das Curry Liebhaber.

Die Kontroverse um die Einstufung des Gerichts fällt in ein Jahr, in dem thailändische Küche auf der Liste der „100 besten Gerichte der Welt“ von TasteAtlas gut vertreten war, mit fünf thailändischen Speisen unter den Top 100. Die thailändische Gemeinde sieht in der aktuellen Bewertung nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Möglichkeit, die Vielfalt und den Reichtum ihrer kulinarischen Traditionen zu betonen.

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Herbert Thielen 07.04.24 15:50
@Thomas Sylten
Ich denke, @Khun Sylten, Sie schreiben in Ihrem Kommentar um 12:30 Uhr von "Suurströmming" (schwedisch für saurer Hering / durch Milchsäuregärung konserviert), welches man im weitesten Sinne auch als Schwedens Antwort auf "Kaeng Tai Pla" bezeichnen könnte. Wohl nicht ganz ohne Hintergedanken wird empfohlen, das Behältnis, in welchem sich diese kulinarische Attacke auf den Geruchs- und Geschmacksinn befindet, unter Wasser zu öffnen und es soll wohl mehr als ein Gerücht sein, dass "Air France" und "British Airways" den Transport dieser Dosen verbieten.....
Thomas Sylten 07.04.24 12:30
@Klaus Berbel
Da gebe ich definitiv Chris Jomtien recht:
In Thailand IST nichts lecker oder grauenhaft, sondern manche MÖGEN dies und das, andere nicht. Der Gammelfisch der Norweger ist auch nicht jedermanns Sache - aber eine objektive Benotung kann es bei etwas so subjektivem wie Geschmäckern, die (glücklicherweise) auf sämtlichen Gebieten unterschiedlich sind, nicht geben.

Also die Bewertung "das Essen ist schlecht" ist eine Anmaßung gegenüber denen, die es mögen - "dieses Essen mag ich nicht" ist die korrekte Kategorie.
Klaus Berbel 07.04.24 10:10
Außerhalb von Thailand mögen die meisten Leute eben keinen vergammelten Fisch in gottlos scharfer Soße 555.

Meine Frau gab mir im Februar dieses Isaangericht bestehend aus rohem Rindermagen mit Gallensaft (z.B. hat Google translate Gallensaft gesagt). Da sie weiß, dass ich bei rohem Fleisch direkt einen Monat auf der Intensivstation verbringe, hat sie es zumindest angebraten... dennoch hat dieses Gericht wahrlich dem Fass den Boden ausgeschlagen. Sowas von bitter... vieles in Thailand ist lecker, vieles Solala, aber auch einiges wahrlich grauenhaft. Das müssen die Thais leider so akzeptieren.
thomas covenant 07.04.24 08:10
kein wunder
das zeug schmeckt absolut scheusslich. "über geschmäcker kann man nicht streiten". doch man kann, eben weil sie verschieden sind. und das süd thailand zeugs schmeckt vielen thais im norden auch nicht, und umgekehrt... z.b stinkfisch (plala) oder stinkfrucht (durian)
Chris Jomtien 06.04.24 19:00
Regional unterschiedliche Geschmacksempfindungen
Niemand, nicht einmal der Koch (w/m/d), hat einen berechtigten Grund verärgert zu sein wenn jemand etwas nicht mag.
Geschmäcker sind einerseits individuell, jedoch abhängig von Gewöhnung.
Wer saure und/oder scharfe Speisen gewohnt ist, mag diese nicht "von Natur aus", sondern aufgrund der Gewöhnung.
Bitterer, saurer sowie scharfer Geschmack sind in der Natur Warnzeichen für Giftstoffe, welche bei Menschen und Tieren im instinktiven (angeborenen) Gedächtnis enthalten sind. Nur durch Gewöhnung kann man Menschen dazu bringen, diese Geschmäcker zu mögen. Der Bayer sein Sauerkraut, der Holländer sein Heineken und der Südthailänder seine bitter-sauer-ultrascharfe Fischsuppe.