Muslim-Rat verbietet Reisen zum Fastenbrechen

JAKARTA: Indonesische Islamgelehrte wollen verhindern, dass Millionen Muslime in der Corona-Krise zum Fest des Fastenbrechens durch das Land reisen.

Das Gremium der Gläubigen, der Ulema-Rat, erließ dazu am Freitag eine Rechtsauskunft, eine Fatwa. Am Tag zuvor hatte Indonesiens Präsident Joko Widodo die Reisen noch zugelassen. Nun urteilte der Generalsekretär des Ulema-Rates anders. «Das Virus breitet sich sehr leicht aus», warnte Anwar Abbas. Mit Blick auf die Reisen meinte er, so etwas während einer Pandemie zu tun, sei «haram», also verboten.

Das Fest zum Fastenbrechen, Eid al-Fitr, markiert das Ende des Fastenmonats Ramadan und beginnt Ende Mai. Im vergangenen Jahr reisten rund 15 Millionen Menschen zu diesem Anlass vom Großraum Jakarta zu ihren Familien im südostasiatischen Vielinselstaat. Mit mehr als 260 Millionen Einwohnern - die Mehrheit davon Muslime - ist Indonesien das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt. Bislang gibt es dort 1986 bestätigte Coronavirus-Fälle.

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