„Golden Boy“ kehrt nach Thailand zurück

„Golden Boy“. Foto: epa-efe/Narong Sangnak
„Golden Boy“. Foto: epa-efe/Narong Sangnak

BANGKOK: Das thailändische Kulturministerium hat die Rückgabe von zwei hochgeschätzten antiken Artefakten durch das angesehene Metropolitan Museum of Art (Met) in New York offiziell als bedeutenden Meilenstein in der Zusammenarbeit zwischen Thailand und den Vereinigten Staaten begrüßt.

Die 1.000 Jahre alten Artefakte, eine Bronzeskulptur, die als „Golden Boy“ bekannt ist, und eine Skulptur einer „Knienden Frau“, trafen am Montag (20. Mai 2024) ein und wurden am Dienstag (21. Mai 2024) bei einer Zeremonie in Bangkok offiziell übergeben.

Diese wertvollen Stücke waren zuvor im Metropolitan Museum of Art in New York ausgestellt und wurden im Rahmen der im vergangenen Jahr gestarteten Kulturinitiative des Met zurückgegeben. Das Museum hat sich dem verantwortungsvollen Sammeln von Antiquitäten und dem gemeinsamen Umgang mit dem kulturellen Erbe der Welt verschrieben.

Würdigung der Zusammenarbeit

Die Staatssekretärin des Ministeriums, Yupha Taweewattanakitborvon, sprach bei der Zeremonie der Rückgabe des thailändischen Kulturerbes ihre Anerkennung für die Initiative des Met aus. Die Abteilung für Schöne Künste des Ministeriums wurde im Dezember letzten Jahres von dem Museum kontaktiert, um die beiden Statuen zu übergeben. Die Abteilung, das Außenministerium und das Met hatten bei den Vorbereitungen eng zusammengearbeitet, und das Kabinett wies das Ministerium am 14. Mai 2024 an, die Statuen zurückzunehmen.

„Kniende Frau“. Foto: epa-efe/Narong Sangnak
„Kniende Frau“. Foto: epa-efe/Narong Sangnak

Kulturministerin Sudawan Wangsupakitkosol erklärte, dass die beiden Artefakte als Eigentum aller thailändischen Bürger betrachtet würden. Sie dienten als Beweis für den Wohlstand Thailands vor mehr als tausend Jahren und seien als bedeutender Teil des kulturellen Erbes der Nation anerkannt, auf den man sehr stolz sein könne.

„Wir sind sehr dankbar für die Bemühungen des Met, sie ihrem Heimatland zurückzugeben. Sie sind wichtig, um der Weltgemeinschaft unser kulturelles Erbe und unsere hervorragenden handwerklichen und gießerischen Leistungen zu zeigen. Wichtig ist, dass das Met den legalen Besitz der Artefakte betont und unsere gegenseitigen Beziehungen gefestigt hat“, sagte sie.

Bedeutung für das kulturelle Erbe

Der Vertreter des Met, John Guy, Mitglied des Komitees für die Rückführung thailändischer Antiquitäten aus dem Ausland, sagte, dass die Übergabe der Statuen und die kürzlich vom Met und Thailand unterzeichnete Absichtserklärung einen wichtigen Meilenstein darstellten, der auf der laufenden Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien bei der Konservierung aufbaue.

Die vergoldete Bronzefigur des Hindu-Gottes Shiva, eine stehende Figur, die als „Golden Boy“ bekannt ist, sei zweifellos ein einzigartiges Meisterwerk und eine der bedeutendsten religiösen Skulpturen ihrer Art, die vom südostasiatischen Festland erhalten geblieben sind, betonte er. Die Tatsache, dass sie sich in einem nahezu perfekten Erhaltungszustand befindet, erhöht ihre Bedeutung noch.

Das Met erfuhr, dass „Golden Boy“ und die „Kniende Frau“ illegal aus Thailand geschmuggelt worden waren. Daraufhin nahm das Museum sie aus seiner Antikensammlung heraus und schlug ihre Rückführung nach Thailand vor.

Ausstellung im Nationalmuseum
„Golden Boy“. Foto: epa-efe/Narong Sangnak
„Golden Boy“. Foto: epa-efe/Narong Sangnak

Die beiden antiken Statuen, die auf das 11. Jahrhundert datiert werden, sind nun im Lopburi-Saal des Mahasurasinghanat-Gebäudes des Nationalmuseums zu sehen. Eine große Bronzeskulptur, die am Prasat Sa Kamphaeng Yai in der Provinz Si Sa Ket ausgegraben wurde und Ähnlichkeiten mit dem „Golden Boy“ aufweist, wird ebenfalls ausgestellt.

Diese Rückgabe stellt nicht nur einen bedeutenden Schritt zur Wahrung des kulturellen Erbes Thailands dar, sondern auch ein starkes Zeichen der internationalen Zusammenarbeit und des Respekts vor dem kulturellen Erbe aller Nationen.

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