Goethe-Institut: Coronavirus trifft uns hart

Digitale Kurse als Ausweichmöglichkeit für das Lehrangebot

Das Goethe-Institut Thailand ist eingebettet in einer thailandtypischen, tropischen Gartenanlage im Herzen Bangkoks. Foto: Goethe-Institut Thailand
Das Goethe-Institut Thailand ist eingebettet in einer thailandtypischen, tropischen Gartenanlage im Herzen Bangkoks. Foto: Goethe-Institut Thailand

BANGKOK: Das derzeit international grassierende Coronavirus macht auch den Goethe-Instituten zu schaffen. „Das beschäftigt uns natürlich sehr“, sagte der Präsident des Goethe-Instituts, Klaus-Dieter Lehmann, der Deutschen Presse-Agentur in Bangkok. Als Ausweichmöglichkeit für das Lehrangebot nannte Lehmann digitale Kurse. Auch in der Kulturarbeit gebe es digitale Möglichkeiten. „Aber die Begegnung ersetzt das natürlich nicht.“

Was den Betrieb in der weltweit vertretenen deutschen Kultur- und Spracheinrichtung angeht, so gilt laut Lehmann diese Linie: „Wenn die Bildungs- und Kultureinrichtungen am Ort schließen, schließen wir auch, so dass wir da keine Ausnahme machen. Wir können die Menschen nicht gefährden. Aber es trifft uns schon hart, das muss ich wirklich sagen.“ Die Situation müsse gemeistert werden, indem man die Verantwortung auch sehr klar übernehme. „Man darf nur keine Panik machen.“ Das sei ein Punkt, an dem die Gratwanderung manchmal etwas schwierig sei.

Kursausfälle schmälern Einnahmen

Wenn Sprachkurse ausfallen, gehen Einnahmen verloren, die für kulturelle Arbeit verwendet werden, wie Lehmann schilderte. Das treffe tatsächlich die Ressourcen. Wie groß der Schaden durch die Lungenkrankheit Covid-19 wird, ist demnach noch nicht abzusehen. „Das ist schwer zu kalkulieren.“ Wie viele Institute weltweit betroffen seien, könne man nicht sagen. Derzeit seien Institute in China und Mailand (Italien) geschlossen. Japan habe noch geöffnet. Aber das seien alles Dinge, die sich innerhalb einer Woche ändern könnten.

Die Coronavirus-Krise beschäftigt den Präsidenten des Goethe-Instituts, Klaus-Dieter Lehmann, sehr. Foto: epa/Rainer Jensen
Die Coronavirus-Krise beschäftigt den Präsidenten des Goethe-Instituts, Klaus-Dieter Lehmann, sehr. Foto: epa/Rainer Jensen

Lehmann war zum 60. Bestehen des Goethe-Instituts in Thailand in die Hauptstadt Bangkok gereist. Zur Nachfrage in Sachen Deutschkurse sagte er: „Wir haben weltweit Zuwächse in der deutschen Sprache.“ Sehr deutlich sei das in Korea und im südasiatischen Raum. Das neue deutsche Gesetz für Fachkräfte aus dem Ausland wird laut dem Präsidenten die Nachfrage nach Sprachkursen im asiatischen Raum verstärken.

Institut trägt deutsche Kultur in die Welt

Das Goethe-Institut ist für die internationale Kulturpolitik Deutschlands zuständig. Lehmann, der gerade 80 Jahre alt geworden ist, wird dort im November von der Ethnologin Carola Lentz abgelöst.

In Bangkok feiert das Goethe-Institut seinen Geburtstag mit großem Programm, von der Clubnacht über eine Open-Air-Kinoreihe bis zum Empfang. Eine Besonderheit ist die Adresse: Das Institut liegt in der „Soi Goethe“, der „Goethe-Gasse“.

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