Gewalteskalation in Thailands südlichsten Provinzen

Nacht des Terrors erschüttert Yala, Narathiwat und Pattani

Sicherheitskräfte untersuchen den Schauplatz eines der 39 koordinierten Angriffe, die eine Welle der Gewalt in Südthailand auslösten. Foto: The Nation
Sicherheitskräfte untersuchen den Schauplatz eines der 39 koordinierten Angriffe, die eine Welle der Gewalt in Südthailand auslösten. Foto: The Nation

PATTANI: In einer als "Nacht des Terrors" beschriebenen Eskalation haben mutmaßliche Aufständische koordinierte Angriffe in vier südlichsten Provinzen durchgeführt, die mindestens ein Todesopfer forderten. Wie DER FARANG bereits unter "Eskalation der Gewalt: Nacht des Terrors" berichtete, wurde eine Frau bei einer der Explosionen getötet. Oberst Ekwarit Chobchuphon bestätigte, dass die ersten Untersuchungen der insgesamt 39 Angriffe im Gange sind.

Die Angriffswelle, die in den frühen Morgenstunden des Freitags stattfand, betraf 20 Orte in Pattani, 11 in Yala, sechs in Narathiwat und zwei in Songkhla. Das einzige Todesopfer der Angriffe, eine Mitarbeiterin eines Convenience Stores in Pattanis Bezirk Mayo, war Staatsangehörige Myanmars. Sie starb nach der Einlieferung ins Krankenhaus an den Folgen einer Explosion, die durch eine selbstgebaute Bombe verursacht wurde.

Die ersten Berichte der Untersuchung deuten darauf hin, dass die Behörden aktuell Beweise sammeln, um die Täter zu identifizieren. Ein Sprecher des ISOC erklärte, das Opfer erlitt schwere Verletzungen, nachdem bewaffnete Angreifer eine Gasflasche an einer Tankstelle detonieren ließen.

Warnungen ignoriert: Neue Tätergruppe aktiv

Trotz vorheriger Warnungen und erhöhter Wachsamkeit während des Ramadan und dem Jahrestag des Takbai-Vorfalls konnten die Angriffe nicht verhindert werden. Oberst Ekwarit wies darauf hin, dass die Täter zu einer neuen, bisher unbekannten Gruppe gehören. "Sie stehen nicht in unseren Akten, was präventive Maßnahmen erschwert", so der Oberst.

Die Gewaltakte umfassten nicht nur Bombenanschläge, sondern auch Brandstiftungen an Geschäften und Infrastrukturen. In Narathiwat wurden Fabriken und Bauunternehmen Ziel von Brandanschlägen, während in Yala und Pattani mehrere Convenience Stores in Flammen aufgingen.

Anhaltende Unruhen trotz Sicherheitsbemühungen

Trotz intensiver Sicherheitsbemühungen und der Präsenz von Sicherheitskräften gelingt es den Aufständischen immer wieder, bedeutende Angriffe durchzuführen. Die jüngsten Ereignisse unterstreichen die angespannte Lage in den südlichen Provinzen Thailands, wo sich der Konflikt trotz Friedensbemühungen weiter zuspitzt.

Der ungelöste Konflikt

Der langjährige Konflikt in Thailands Süden zieht sich über Jahrzehnte hin und ist tief in den kulturellen und religiösen Differenzen der Region verwurzelt. Der Widerstand gegen die Zentralregierung in Bangkok ist geprägt von Forderungen nach Autonomie und Anerkennung der muslimischen Identität. Diese jüngste Welle der Gewalt zeigt erneut, wie dringend Lösungsansätze benötigt werden, um einen dauerhaften Frieden zu erreichen.

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