Drei EM-Titel für deutsche Bahnradsportler

​Geglückte WM-Generalprobe 

Die Deutsche Lea Sophie Friedrich jubelt nach dem Gewinn der Goldmedaille auf dem Siegerpodest. Foto: epa/Anthony Anex
Die Deutsche Lea Sophie Friedrich jubelt nach dem Gewinn der Goldmedaille auf dem Siegerpodest. Foto: epa/Anthony Anex

GRENCHEN: Der Bund Deutscher Radfahrer hat die Bahnradsport-EM in Grenchen hinter den überragenden Niederländern auf Platz zwei im Nationeranking beendet. Vor allem die Frauen fahren weiter in der Erfolgsspur und sorgen für Medaillen.

Lea Sophie Friedrich ballte die Faust und schnappte sich für die Ehrenrunde im Tissot Velodrome von Grenchen eine deutsche Fahne. Nach zuvor zweimal Silber krönte die 21-Jährige, die seit einige Wochen in Cottbus lebt und trainiert, ihren starken Auftritt bei den Bahnrad-Europameisterschaften mit der Goldmedaille. Lisa Brennauer war da schon abgereist. Die 33-Jährige bestätigte mit Doppel-Gold in der Einer- und der Mannschaftsverfolgung ihre Topform.

«Die WM-Generalprobe ist geglückt. Vor allem im Frauenbereich konnten wir sowohl in den Ausdauerdisziplinen als auch im Sprintbereich Medaillen gewinnen und unsere Stellung in der Weltspitze festigen», sagte der für den Leistungssport im BDR zuständige Vize-Präsident Günter Schabel. Mit dreimal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze trat der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) die Heimreise an und kann nun optimistisch der WM in Roubaix ab 20. Oktober entgegen blicken.

Friedrich krönte ihre EM-Gala mit dem Sieg im Keirin. Souverän von vorn bestimmte sie das Finale und sicherte sich Gold nach zuvor jeweils Silber in Sprint und Teamsprint. «Ich wollte das Ding unbedingt holen, das war eine Revanche für Olympia, wo ich leer ausging im Keirin. Ich bin eigentlich mit null Erwartungen reingegangen, und dass ich jetzt nach Gold greifen konnte, das ist so schön. Ich bin gerade ein bisschen geflasht», freute sich eine sichtlich bewegte Europameisterin. Bei der WM kommt Emma Hinze aus Cottbus dazu, mit der Friedrich bei den Spielen in Tokio Silber im Teamsprint gewann. Die dreifache Weltmeisterin ließ die EM aus.

Überragend waren die Ergebnisse der Ausdauer-Frauen, die zwei Titel holten. Der Frauen-Vierer bestätigte seine Leistung von Olympia, gewann souverän den EM-Titel vor Italien. Für die erkrankte Lisa Klein (Erfurt) kamen Laura Süßemilch (Aulendorf) und in der Qualifikation Lena-Charlotte Reißner (Erfurt) zum Einsatz, die ihre Sache gut machten. In der Einerverfolgung fuhr Brennauer mit Bahnrekord zum Titel. «Die EM war ein großes Ziel und eine tolle Vorbereitung auf die WM. Da ist die Konkurrenz nochmal größer», sagte Brennauer, die bei der Straßen-WM Gold im Mixed gewann.

Für die einzige Medaille im Männerbereich sorgte der wiedererstarkte Joachim Eilers mit Bronze im Keirin. «Es ist schon lange her, dass ich bei einer internationalen Meisterschaft erfolgreich war. Und die Besetzung war hier sehr stark. Es war ein hartes Rennen», sagte der Weltmeister von 2016. Nach Platz vier im Zeitfahren und aufsteigender Formkurve darf der Routinier nach den verpassten Tokio-Spielen jetzt auf ein WM-Ticket hoffen.

Der Vierer der Männer befindet sich nach Platz sechs bei den Olympischen Spielen im Umbruch. In Grenchen kamen mit Tobias Buck-Gramcko und Nicolas Heinrich junge Fahrer zum Einsatz, die nur knapp Bronze verpassten. Allerdings muss das Quartett bei der WM ohne Anfahrer Felix Groß auskommen. Der Leipziger wird Profi beim Team UAE Emirates und hat deshalb mit der EM seine Saison beendet.

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