Frauenleiche im See

Angeklagter bekommt lebenslänglich

Foto: Fotolia.com
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WIEN (dpa) - Vor rund einem Jahr wurde eine zersägte Frauenleiche im Neusiedler See in Österreich gefunden, nun ist ein 64-Jähriger wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Zudem entschied das Landesgericht Wien am Mittwoch, dass der Mann in eine Anstalt eingewiesen werden soll. Der 64-Jährige hatte zuvor gestanden, die 28 Jahre alte Prostituierte zu Tode gewürgt und anschließend zerstückelt zu haben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, der Angeklagte meldete Berufung unter anderem gegen die Höhe der Strafe an.

«Ich habe gewusst, ich habe Scheiße gebaut, aber ich wollte nicht ins Gefängnis», hatte der Angeklagte während der Verhandlung erklärt. Daher habe er die Leiche zersägt, in Müllsäcke gepackt und dann im See versenkt. Am nächsten Morgen sei ihm aufgefallen, dass er einen Sack vergessen hatte. Die darin enthaltenen Körperteile habe er dann gekocht. Er habe sich gedacht, «vielleicht koste ich das einmal».

Der 64-Jährige erzählte zudem, dass er sich vor der Tat mit der Prostituierten über die Bezahlung gestritten habe. Statt der ausgemachten Zärtlichkeiten wollte die 28-Jährige demnach nur Geschlechtsverkehr vollziehen, alles darüber hinaus hätte zusätzlich gekostet. Zudem habe sie sich über ihn lustig gemacht. Als sie zu schreien begonnen habe, habe er sie gewürgt.

Ein psychiatrischer Sachverständiger bescheinigte dem mehrfach vorbestraften Mann eine schwere Persönlichkeitsstörung und stufte ihn als gefährlich ein. Seine Verteidigerin erklärte, dass ihr Mandant eine lieblose Kindheit erlebt habe und bereits mehr als 30 Jahre im Gefängnis war. «Im Gefängnis verlernt man das Leben und die Liebe.»

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